EVANGELIUM TAG FÜR TAG
«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Samstag, 05 August 2017
Samstag der 17. Woche im Jahreskreis
Gedenktag des Weihetages der Basilika Santa Maria Maggiore Heute auch : Hl. Dominika, Hl. Oswald von Northumbrien, Stanislaus Hosius
Kommentar zum heutigen Evangelium - Hl. Petrus Damiani : Vorläufer durch sein Leben und durch seinen Tod
Die Texte des Tages als Audio
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 14,1-12. In jener Zeit hörte der Tetrarch Herodes, was man von Jesus erzählte. Er sagte zu seinem Gefolge: Das ist Johannes der Täufer. Er ist von den Toten auferstanden; deshalb wirken solche Kräfte in ihm. Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und in Ketten ins Gefängnis werfen lassen. Schuld daran war Herodias, die Frau seines Bruders Philippus. Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Du hattest nicht das Recht, sie zur Frau zu nehmen. Der König wollte ihn deswegen töten lassen, fürchtete sich aber vor dem Volk; denn man hielt Johannes für einen Propheten. Als aber der Geburtstag des Herodes gefeiert wurde, tanzte die Tochter der Herodias vor den Gästen. Und sie gefiel Herodes so sehr, dass er schwor, ihr alles zu geben, was sie sich wünschte. Da sagte sie auf Drängen ihrer Mutter: Lass mir auf einer Schale den Kopf des Täufers Johannes herbringen. Der König wurde traurig; aber weil er einen Schwur geleistet hatte - noch dazu vor allen Gästen -, befahl er, ihr den Kopf zu bringen. Und er ließ Johannes im Gefängnis enthaupten. Man brachte den Kopf auf einer Schale und gab ihn dem Mädchen, und sie brachte ihn ihrer Mutter. Die Jünger des Johannes aber holten den Leichnam und begruben ihn. Dann gingen sie zu Jesus und berichteten ihm alles.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Petrus Damiani (1007-1072), Einsiedler, dann Bischof und Kirchenlehrer 24. Predigt; PL 144,857
Vorläufer durch sein Leben und durch seinen Tod
Vorläufer Christi – Johannes war es durch seine Geburt, durch seine Predigt, durch seine Taufe und durch seinen Tod [...] Kann man eine einzige Tugend finden, eine einzige Stufe der Heiligkeit, die der Vorläufer nicht im höchsten Maße besessen hätte? Wer unter den Einsiedlern hätte sich jemals diese Regel auferlegt, nur wilden Honig zu essen oder diese ungenießbare Speise: Heuschrecken! Einige kehren der Welt den Rücken und fliehen die Menschen, um ein heiliges Leben zu führen, Johannes aber ist noch ein Kind [...], als er in die Wüste geht und entschlossen die Wahl trifft, in der Einsamkeit zu leben. Er verzichtete darauf, seinem Vater im Amt des Priesters nachzufolgen, um völlig frei den wahren und höchsten Priester verkünden zu können. Die Propheten sagten das Kommen des Erlösers voraus, die Apostel und die anderen Lehrer der Kirche bezeugen, dass dieses Kommen tatsächlich Wirklichkeit wurde, doch Johannes zeigt ihn als unter den Menschen gegenwärtig. Viele sind jungfräulich geblieben und haben die Reinheit ihres Gewandes nicht beschmutzt (vgl. Offb 14,4), doch Johannes versagt sich jegliche menschliche Gemeinschaft, um die Begierden des Fleisches bis zu den Wurzeln auszureißen. Und voll geistlichen Feuers wohnt er mitten unter den wilden Tieren.
Johannes ist selbst mitten im purpurnen Chor der Märtyrer der Erste, der Meister von ihnen allen: er hat tapfer für die Wahrheit gekämpft und ist für sie gestorben. Er wurde zum Haupt aller, die für Christus kämpfen, und als erster von allen ging er hin, um im Himmel das prachtvolle Siegeszeichen des Märtyrers aufzurichten. |