EVANGELIUM TAG FÜR TAG
«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Mittwoch, 18 Oktober 2017
Fest des Hl. Lukas, Evangelist
Heute auch : Hl. Lukas
Kommentar zum heutigen Evangelium - Origenes : „So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen, in der du unterwiesen wurdest“(Lk 1,4)
Die Texte des Tages als Audio
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 10,1-9. In jener Zeit suchte der Herr zweiundsiebzig andere Jünger aus und sandte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte. Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden. Geht! Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemand unterwegs! Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus! Und wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm wünscht, auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren. Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes! Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt. Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Origenes (um 185-253), Priester und Theologe Homilien zum hl. Lukas, Nr.1,1−2
„So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen, in der du unterwiesen wurdest“(Lk 1,4)
„Schon viele haben es unternommen, einen Bericht über all das abzufassen, was sich unter uns ereignet und erfüllt hat [...] Nun habe auch ich mich entschlossen, allem von Grund auf sorgfältig nachzugehen, um es für dich, hochverehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben. So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen, in der du unterwiesen wurdest“ (Lk 1,1−4).
Einstmals gab es unter den Juden viele, die behaupteten, die Gabe der Prophetie zu besitzen, aber einige waren falsche Propheten [...] Das gleiche gilt für die Zeit des Neuen Testaments, wo viele „es unternommen haben“, Evangelien zu verfassen, von denen aber nicht alle anerkannt wurden. Die Worte „haben es unternommen“ enthalten eine versteckte Anklage denen gegenüber, die sich ohne die Gnade des Heiligen Geistes an die Abfassung von Evangelien gemacht haben. Matthäus, Markus, Johannes und Lukas haben es „nicht unternommen“ zu schreiben, sondern haben, erfüllt vom Heiligen Geist, die echten Evangelien geschrieben.
Die Kirche besitzt also vier Evangelien, die Häretiker haben deren sehr viele [...] Viele haben es unternommen zu schreiben, aber nur vier Evangelien sind anerkannt. Ihnen muss, um es deutlich zu sagen, das entnommen werden, was wir über die Person unseres Herrn und Erlösers glauben müssen. Ich weiß, dass es ein Evangelium gibt, das man „nach Thomas“ nennt, und ein anderes „nach Matthias“, und wir lesen deren noch weitere, um nicht als unwissend bei denen zu gelten, die sich einbilden, etwas zu verstehen, wenn sie diese Texte kennen. Bei alldem anerkennen wir aber nur, was von der Kirche anerkannt wird, und nicht mehr. Was sich zum Text der Vorrede des hl. Lukas sagen lässt, ist also dies: „Schon viele haben es unternommen, einen Bericht über all das abzufassen, was sich unter uns ereignet und erfüllt hat.“
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