EVANGELIUM TAG FÜR TAG «Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Mittwoch, 03 Januar 2018 Texte vom 3. Januar in der Weihnachtszeit
Gedenktag des allerheiligsten Namens Jesu Heute auch : Hl. Genoveva
Kommentar zum heutigen Evangelium - Hl. Theresia Benedicta a Cruce [Edith Stein] : « Seht das Lamm Gottes »
Die Texte des Tages als Audio
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 1,29-34. In jener Zeit sah Johannes der Täufer Jesus auf sich zukommen und sagte: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Er ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der mir voraus ist, weil er vor mir war. Auch ich kannte ihn nicht; aber ich bin gekommen und taufe mit Wasser, um Israel mit ihm bekanntzumachen. Und Johannes bezeugte: Ich sah, dass der Geist vom Himmel herabkam wie eine Taube und auf ihm blieb. Auch ich kannte ihn nicht; aber er, der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, er hat mir gesagt: Auf wen du den Geist herabkommen siehst und auf wem er bleibt, der ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft. Das habe ich gesehen, und ich bezeuge: Er ist der Sohn Gottes.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Theresia Benedicta a Cruce [Edith Stein] (1891-1942), Karmelitin, Märtyrerin, Mitpatronin Europas Hochzeit des Lammes (14.9.1940), (in: Geistliche Texte II, Edith Stein – Gesamtausgabe)
« Seht das Lamm Gottes »
»Ich sah: und siehe, inmitten des Thrones und der vier lebenden Wesen und inmitten der Ältesten stand ein Lamm wie getötet ...« (Offb 5,6). Als der Seher von Patmos dieses Gesicht schaute, da lebte in ihm noch die Erinnerung an den unvergesslichen Tag am Jordan, als Johannes der Täufer ihm das »Lamm Gottes« zeigte, das »hinwegnimmt die Sünden der Welt« (Joh 1,29). Er hatte damals das Wort verstanden und verstand jetzt das Bild: Der damals am Jordan wandelte und Der sich ihm jetzt gezeigt hatte im weißen Gewand, mit flammenden Augen und mit dem Schwert des Richters: der »Erste und der Letzte« (Joh 1,13ff.). – Er hatte in Wahrheit vollbracht, was die Riten des Alten Bundes im Bilde andeuteten.
Wenn an dem größten und heiligsten Tag des Jahres der Hohepriester ins Allerheiligste eintrat, an den furchtbar heiligen Ort der Gegenwart Gottes, dann hatte er vorher vom Volk zwei Böcke genommen: den einen, um die Sünden des Volkes darauf zu laden, damit er sie hinaustrage in die Wüste; den andern, um mit seinem Blut das Zelt und die Bundeslade zu besprengen (Lev 16). Das war das Sündopfer für das Volk. Für sich selbst und sein Haus musste er außerdem einen jungen Stier als Sündopfer und einen Widder als Brandopfer darbringen [...] und ließ die Reste des Sündopfers vor dem Lager (und später vor den Toren) verbrennen. Ein großer und heiliger Tag war der Versöhnungstag. [...]
Aber was hatte denn die Versöhnung bewirkt? Nicht das Blut der geschlachteten Tiere und nicht der Hohepriester aus Aarons Geschlecht – das hat der hl. Paulus so eindringlich im Hebräerbrief klar gemacht –, sondern das wahre Versöhnungsopfer, das in all diesen gesetzlich vorgeschriebenen Opfern vorgebildet war, und der Hohepriester nach der Ordnung Melchisedeks, an dessen Stelle die Priester aus Aarons Geschlecht standen. Er war auch das wahre Osterlamm, um dessentwillen der Würgeengel an den Häusern der Hebräer vorbeiging, als er die Ägypter schlug. Das hatte der Herr selbst den Jüngern zu verstehen gegeben, als er zum letzten Mal mit ihnen das Osterlamm aß und dann sich selbst ihnen zur Speise gab. |