[b]EVANGELIUM TAG FÜR TAG «Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Donnerstag, 11 Januar 2018 Donnerstag der 1. Woche im Jahreskreis
Heute auch : Hl. Paulinus
Kommentar zum heutigen Evangelium - Hl. Johannes vom Kreuz : „Jesus streckte die Hand aus und berührte ihn“
Die Texte des Tages als Audio
Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 1,40-45. In jener Zeit kam ein Aussätziger zu Jesus und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde. Jesus hatte Mitleid mit ihm; er streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es - werde rein! Im gleichen Augenblick verschwand der Aussatz, und der Mann war rein. Jesus schickte ihn weg und schärfte ihm ein: Nimm dich in acht! Erzähl niemand etwas davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Reinigungsopfer dar, das Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis meiner Gesetzestreue sein. Der Mann aber ging weg und erzählte bei jeder Gelegenheit, was geschehen war; er verbreitete die ganze Geschichte, so dass sich Jesus in keiner Stadt mehr zeigen konnte; er hielt sich nur noch außerhalb der Städte an einsamen Orten auf. Dennoch kamen die Leute von überallher zu ihm.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Johannes vom Kreuz (1542-1591), Karmelit, Kirchenlehrer Die lebendige Flamme, 2. Strophe, 16f., Einsiedeln 1964
„Jesus streckte die Hand aus und berührte ihn“
[...] göttliches Leben! Nie tötest du, es sei denn, um zu beleben; nie verwundest du, es sei denn, um zu zu heilen. Züchtigst du mit leisem Streifen, so ist es genug, die Welt zu zerlösen; doch willst du liebkosen, dann verweilst du mit Bedacht; und so ist die Gabe deiner Huld über alles Sagen. Du hast mich verwundet, göttliche Hand, um mich zu heilen! Du tötest in mir, was mich begraben hielt ohne das Leben Gottes, das ich heute in mir erlebe. Und das gewährtest du verschwenderisch mit deiner großmütigen Gnade. Du gewährtest es mir mit der eindringlichen Berührung durch den Abglanz deiner Herrlichkeit und das Abbild deines Wesens (Hebr 1,3), durch deinen eingeborenen Sohn, mit ihm, der als deine Weisheit stark von einem Ende des Weltalls zum anderen reicht (Weish 8,1). Und dieser, dein eingeborener Sohn, o barmherzige Hand des Vaters, ist die zarte Berührung, mit der du mich machtvoll durchätztest und verwundetest.
Du zärtliche Berührung, Sohn und Wort Gottes, der du mit dem Leisen deines göttlichen Seins dich in den Kern meiner Seele schmiegst und sie innig in dich hinüberziehst, zu göttlichen Wonnen und Wohlgefühlen, nie vernommen in Kanaan, nie gesehen in Teman (Bar 3,22)! Du über alles zarte Berührung des Wortes, mir um so zarter angesichts der Gewalt, mit der du Berge umwälztest und Felsen am Berge Horeb allein mit dem Schatten der dir vorausgehenden Macht zerschmettertest, um dann mit zarter Kraft dich dem Propheten im Säuseln milder Luft zu offenbaren (1 Kön 19,11ff.)! O umschwebende Luft, wie nur bist du so hauchzart, wie nur berührst du so hauchzart, Wort, Gottessohn, bei deiner bestürzenden Allgewalt? Überselig ist die Seele, die du Allgewaltiger so umhauchst! [...] Und solche verbirgst du in der Berge deines Antlitzes, des ewigen Wortes, vor den Verstörungen der Menschen (Ps 30(31),21).[/b] |