EVANGELIUM TAG FÜR TAG «Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Dienstag, 13 Februar 2018 Dienstag der 6. Woche im Jahreskreis
Heute auch : Hl. Jordan
Kommentar zum heutigen Evangelium - Hl. Anselm : „Begreift und versteht ihr immer noch nicht? “
Die Texte des Tages als Audio
Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 8,14-21. In jener Zeit hatten die Jünger vergessen, bei der Abfahrt Brote mitzunehmen; nur ein einziges hatten sie dabei. Und er warnte sie: Gebt acht, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes! Sie aber machten sich Gedanken, weil sie kein Brot bei sich hatten. Als er das merkte, sagte er zu ihnen: Was macht ihr euch darüber Gedanken, dass ihr kein Brot habt? Begreift und versteht ihr immer noch nicht? Ist denn euer Herz verstockt? Habt ihr denn keine Augen, um zu sehen, und keine Ohren, um zu hören? Erinnert ihr euch nicht: Als ich die fünf Brote für die Fünftausend brach, wie viele Körbe voll Brotstücke habt ihr da aufgesammelt? Sie antworteten ihm: Zwölf. Und als ich die sieben Brote für die Viertausend brach, wie viele Körbe voll habt ihr da aufgesammelt? Sie antworteten: Sieben. Da sagte er zu ihnen: Versteht ihr immer noch nicht?
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Anselm (1033-1109), Mönch, Bischof und Kirchenlehrer Proslogion, Kap. 16
„Begreift und versteht ihr immer noch nicht? “
Ich kann dein Licht nicht schauen: es leuchtet zu hell für mein Auge. Und doch – alles was ich sehe, kann ich dank deines Lichts deutlich erkennen, so wie unser gebrechliches Auge dank der Sonne alles sieht, auf was es schaut, ohne freilich die Sonne selbst anschauen zu können.
Mein Verstand bleibt ohnmächtig vor deinem Licht: das Licht ist zu hell. Das Auge meiner Seele ist unfähig es wahrzunehmen, und erträgt es nicht einmal, längere Zeit darauf gerichtet zu sein. Mein Blick leidet unter seiner Helligkeit und kann seine Ausdehnung nicht erfassen; er verliert sich in seiner ungeheuren Weite und steht ratlos vor seiner Tiefe.
O höchstes und unzugängliches Licht! Absolute und selige Wahrheit! Du bist so fern von mir, und doch bin ich dir so nahe! Du entschwindest fast ganz aus meinen Augen, obwohl dein Blick gänzlich auf mich gerichtet ist. Allerorten erstrahlt die Fülle deiner Gegenwart, und ich sehe dich nicht. In dir handle und existiere ich, doch kann ich nicht bis zu dir gelangen. Du bist in mir, du bist ganz um mich herum, und doch kann ich dich nicht mit meinem Blick erfassen.
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