EVANGELIUM TAG FÜR TAG «Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Donnerstag, 08 März 2018 Donnerstag der 3. Fastenwoche
Heute auch : Hl. Johannes von Gott
Kommentar zum heutigen Evangelium - Origenes : „Wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut“
Die Texte des Tages als Audio
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 11,14-23. In jener Zeit trieb Jesus einen Dämon aus, der stumm war. Als der Dämon den Stummen verlassen hatte, konnte der Mann reden. Alle Leute staunten. Einige von ihnen aber sagten: Mit Hilfe von Beelzebul, dem Anführer der Dämonen, treibt er die Dämonen aus. Andere wollten ihn auf die Probe stellen und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. Doch er wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Jedes Reich, das in sich gespalten ist, wird veröden, und ein Haus ums andere stürzt ein. Wenn also der Satan mit sich selbst im Streit liegt, wie kann sein Reich dann Bestand haben? Ihr sagt doch, dass ich die Dämonen mit Hilfe von Beelzebul austreibe. Wenn ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben dann eure Anhänger sie aus? Sie selbst also sprechen euch das Urteil. Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch gekommen. Solange ein bewaffneter starker Mann seinen Hof bewacht, ist sein Besitz sicher; wenn ihn aber ein Stärkerer angreift und besiegt, dann nimmt ihm der Stärkere all seine Waffen weg, auf die er sich verlassen hat, und verteilt die Beute. Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Origenes (um 185-253), Priester und Theologe Homilien zum Buch Josua, Nr. 15
„Wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut“
Im Krieg gegen die Moabiter und die Ammoniter erschlug Josua [der den gleichen Namen trägt wie Jesus] alle ihre Könige mit dem scharfen Schwert (Jos 11,12). Wir standen alle unter der Herrschaft der Sünde (Röm 6,12); wir standen alle unter der Herrschaft der bösen Begierden [...] Einem jeden von uns wohnte ein König inne, der ihm eigen war und der ihn ganz und gar beherrschte. In dem einen, zum Beispiel, führte der Geiz das Zepter, in einem anderen der Stolz, wieder in einem anderen die Lüge; einer war von fleischlichen Lüsten beherrscht, wieder ein Anderer war dem Zorn unterworfen [...] Bevor wir zum Glauben kamen, hatte also in jedem von uns die Sünde ihre Herrschaft aufgerichtet.
Als aber Jesus kam, hat er die Könige allesamt getötet, die in uns ihr Reich der Sünde aufgebaut hatten; er hat uns gelehrt, sie alle zu töten und keinen entkommen zu lassen. Wenn man nur einen am Leben lässt, kann man nicht zur Armee Jesu gehören [...] Denn Jesus, der Herr, hat uns von jeder Art von Sünde befreit; er hat sie alle vernichtet. Denn „wir waren früher unverständig und ungehorsam, dem Irrtum verfallen, Sklaven aller möglichen Begierden und Leidenschaften, lebten in Bosheit und Neid, waren verhasst und hassten einander“ (Tit 3,3), waren mit allen möglichen Sünden behaftet, die Menschen haben können, bevor sie zum Glauben kommen. Mit Recht kann man sagen, dass Jesus alle Sünden besiegte, die sich ihm entgegenstellten. Denn es gibt keine Sünde, die so groß ist, dass Jesus sie nicht besiegen könnte; er, der das Wort und „die Weisheit Gottes“ (vgl. 1 Kor 1,24) ist. Er triumphiert über alles, besiegt alles.
In der Taufe wird jede Art von Sünde ausgelöscht: glauben wir das denn nicht? Der Apostel Paulus bekräftigt das im ersten Brief an die Korinther, wo er zuerst alle Arten von Sünde aufzählt, um dann abschließend zu sagen: „So wart ihr früher. Aber ihr seid reingewaschen, seid geheiligt, seid gerecht geworden im Namen Jesu Christi, des Herrn“ (vgl. 1 Kor 6,11). |