EVANGELIUM TAG FÜR TAG «Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Sonntag, 11 März 2018 4. Sonntag der Fastenzeit - Laetare
Heute auch : Hl. Ulrich von Kaisheim
Kommentar zum heutigen Evangelium - Hl. Franz von Sales : „Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab“
Die Texte des Tages als Audio
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 3,14-21. In jener Zeit sprach Jesus zu Nikodemus: Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, in ihm das ewige Leben hat. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat. Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Franz von Sales (1567-1622), Bischof von Genf und Kirchenlehrer In Ephata II, S. 213
„Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab“
Konnte Gott der Welt etwa kein anderes Heilmittel verschaffen, als den Tod seines Sohnes? [...] Ganz sicher; und er hätte uns durch tausend andere Mittel loskaufen können, als durch den Tod seines Sohnes. Doch er wollte es nicht anders, denn was genügt hätte zu unserem Heil, das genügte seiner Liebe nicht. Und um uns zu zeigen, wie sehr er uns liebt, ist dieser göttliche Sohn gestorben, und zwar eines der grausamsten und verachtenswertesten Tode, des Todes am Kreuz.
Was bleibt uns also und welche Konsequenzen ziehen wir daraus, wenn nicht diese, dass auch wir, da er schon aus Liebe zu uns starb, aus Liebe für ihn sterben müssen, oder wenigstens nicht anders, als aus Liebe zu ihm leben, wenn wir schon nicht aus Liebe sterben können [...] Damit haderte schon der große hl. Augustinus: „Herr“, so sagte er, „ist es möglich, dass der Mensch weiß, dass du für ihn gestorben bist, und dass er trotzdem nicht für dich lebt?“ Und dieser große Liebende Franziskus: „Ach“, sprach er tränenüberströmt, „du bist gestorben aus Liebe und niemand liebt dich!“ [...]
Es gibt keine andere Erlösung als an diesem Kreuz. O Gott, was für ein großer Nutzen und was für ein Gewinn ist es für uns, das Kreuz und die Passion zu betrachten! Ist es möglich, diese Demut unseres Erlösers anzuschauen, ohne demütig zu werden und die Demütigungen zu lieben? Kann man seinen Gehorsam sehen, ohne gehorsam zu sein? Nein, ganz sicher hat niemand unseren Herrn am Kreuz gesehen und blieb tot oder krank. Ganz im Gegenteil: All jene, die sterben, tun dies, da sie ihn nicht anschauen wollen, so wie jene der Kinder Israels, die nicht zur Schlange aufblicken wollten, die Moses an den Pfahl gehängt hatte. |