EVANGELIUM TAG FÜR TAG «Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Donnerstag, 31 Mai 2018 Hochfest des Leibes und Blutes Christi - Fronleichnam
Hochfest des Leibes und Blutes Christi – Fronleichnam Heute auch : Hl. Helmtrud (Hiltrud), Hl. Mechthildis von Dießen
Kommentar zum heutigen Evangelium - Hl. Jean-Baptiste Marie Vianney : Gott gibt sich selbst zur Speise
Die Texte des Tages als Audio
Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 14,12-16.22-26. Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote, an dem man das Paschalamm schlachtete, sagten die Jünger zu Jesus: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten? Da schickte er zwei seiner Jünger voraus und sagte zu ihnen: Geht in die Stadt; dort wird euch ein Mann begegnen, der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm, bis er in ein Haus hineingeht; dann sagt zu dem Herrn des Hauses: Der Meister lässt dich fragen: Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Jüngern das Paschalamm essen kann? Und der Hausherr wird euch einen großen Raum im Obergeschoss zeigen, der schon für das Festmahl hergerichtet und mit Polstern ausgestattet ist. Dort bereitet alles für uns vor! Die Jünger machten sich auf den Weg und kamen in die Stadt. Sie fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Paschamahl vor. Während des Mahls nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: Nehmt, das ist mein Leib. Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, reichte ihn den Jüngern, und sie tranken alle daraus. Und er sagte zu ihnen: Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. Amen, ich sage euch: Ich werde nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich von neuem davon trinke im Reich Gottes. Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Jean-Baptiste Marie Vianney (1786-1859), Priester, Pfarrer von Ars Vom Geist des Pfarrers von Ars in seinen Unterweisungen, Predigten, seinen Gesprächen (Abbé Monnin, Éds Tequi 2007, p. 57-58, rev.)
Gott gibt sich selbst zur Speise
Um zu einer Vorstellung unserer Würde zu gelangen, müssen wir uns immer wieder den Himmel, den Kreuzeshügel und die Hölle in Erinnerung rufen. Wenn wir nur verstünden, was es bedeutet, Kind Gottes zu sein, wären wir nicht mehr in der Lage Böses zur tun, wir wären wie Engel auf Erden. Kind Gottes zu sein – was für eine Würde!
Als sich die Engel gegen Gott aufgelehnt hatten, schuf dieser so überaus gütige Gott, weil er sah, dass sie nicht mehr das Glück verkosten konnten, für das er sie erschaffen hatte, den Menschen und diese für uns sichtbare kleine Welt, um seinen Körper zu sättigen. Aber es bedurfte ja auch der Nahrung für seinen Geist; doch da nichts Geschaffenes das, was Geist ist, sättigen kann, wollte Gott sich selber als Speise hingeben.
Doch das große Unglück ist, dass man versäumt, auf diese göttliche Speise zurückzugreifen, um die Wüste dieses Lebens durchqueren zu können. So wie ein Mensch neben einem reichlich gedeckten Tisch verhungert, so gibt es welche, die fünfzig, sechzig Jahre lang ihrer Seele nichts zu essen geben.
Wenn die Christen die Worte unseres Herrn verstünden, wenn er sagt: „Trotz deines Elends, möchte Ich diese schöne Seele, die Ich doch für mich erschaffen habe, von Nahem sehen. Ich habe sie so groß erschaffen, dass nur Ich sie zu füllen vermag. Ich habe sie so rein erschaffen, dass nur Mein Leib ihren Hunger zu stillen vermag.“ |