Du hast es so gewollt
Nun stehst du am Ende der Strecke
und blickst auf dein Leben zurück,
ertastest die schneeweiße Decke,
die freilässt von dir nur ein Stück.
Hast gern deine Arbeit verrichtet,
bekamst dafür stets guten Sold,
warst oft dem Gemeinnutz verpflichtet.
So hast du es für dich ja gewollt.
Ganz steil stiegst du auf einer Leiter,
das Glück war die meist dabei hold,
und Ansehen brachte dich weiter.
So hast du es für dich ja gewollt.
Das Wohl der Familie im Kopfe,
die Dankbarkeit gerne dir zollt.
Mit Reichtum gefüllt war dein Topfe.
So hast du es für dich ja gewollt.
Nur wolltest von Glauben nichts wissen,
dazu fehlte dir ja die Zeit.
Jetzt liegst du allein auf dem Kissen,
der Tod steht für dich schon bereit.
Du dachtest, du schaffst es alleine,
hast nie auf den Schöpfer vertraut.
Doch er räumte weg dir die Steine,
hat glatt dir die Straße gebaut.
Erlischt bald der Docht deines Lebens,
stehst du vor dem Schöpfer der Welt,
war all dieses Mühen vergebens,
ein andres Bestreben dort zählt.
Dann musst du es schmerzlich erkennen,
dein Leben war Haschen nach Wind.
Gott wird deinen Namen nicht nennen,
er kennt dich nicht mehr als sein Kind.
Den Lohn wirst du sicher bekommen:
Gott schließt vor dir Tore aus Gold.
Dir wird ewges Leben genommen.
Hast du es für dich so gewollt?
Bedenke dein Ziel schon beizeiten,
leb stets deinem Schöpfer zur Ehr.
Lässt von seiner Hand du dich leiten,
führt sie dich zum gläsernen Meer.