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Rat einer Armen Seele.
Liebe Brüder und Schwestern in Christo,
ich schreibe euch aus dem Fegefeuer und möchte euch ermahnen, dass ihr Gottes Gebote haltet und umkehrt.[/b]
Als ich noch auf Erden war, nahm ich die Gebote Gottes und die der Kirche nicht sehr ernst, ich lebte von einen Tag in den anderen hinein.
Während mich meine Familie bat mit zum Sonntagsgottesdienst zu gehen, zog ich den Weg ins Schwimmbad vor.
Als meine Frau zu Ostern fragte ob ich mit ihr zur Beichte gehen wollte, blieb ich im Bett liegen.
An dem Tag, als mein Sohn zur ersten heiligen Kommunion ging, erzählte ich ihm später er brauche nicht regelmäßig in die Kirche gehen.
Als meine Tochter heiratete, stritt ich mit dem Priester, dass er doch den „kleinen Prinzen“ vorlesen sollte.
Als mein Enkel getauft werden sollte, bemerkte ich: „es sei nicht nötig“.
Dann lag ich im sterben, denn meine Zeit war um, eine schwere Krankheit hatte mich ergriffen und ich war eine lange Zeit ans Bett gefesselt. All die Zeit, die ich lag, war meine gute Frau bei mir und begleitete mich. Sie betete für mich und schaffte es am Ende sogar, dass ich Reue empfand und beichtete. Der glückliche Umstand, dass ich eine so glaubenstreue Frau hatte, hat mich am Ende gerettet.
Nun weiß ich, da ich im Fegefeuer bin, wie schmerzlich irdische Genüsse später beim Gericht bezahlt werden. Denn nichts ist Gott vorzuziehen. Lerne doch aus meinen Fehlern, ich habe dir einige aus meinem Leben geschildert, sei nicht Lau im Glauben und nicht Träge in der Ausführung. Gott hat uns in seiner Barmherzigkeit die Heiligen und Engel zur Seite gegeben, vielleicht sogar einen lieben Menschen in deinem Umfeld, wie mir meine Frau.
Was du jetzt einfach erlangen kannst, musst du später furchtbar bezahlen. Denn nichts beflecktes kann zu Gott gelangen, daher werde ich im Fegefeuer von meinem „Dreck“ gereinigt, den ich mir selbst zuzuschreiben habe.
Denke aber nicht, ich wäre undankbar. Ich danke Gott, trotz meiner Leiden, jederzeit, das ich durch seine Barmherzigkeit gerettet wurde. Ich sehne mich danach, an Gottes Thron zu treten, dadurch leide ich doppelt.
Um dir meinen schwerlichen Weg zu ersparen, nimm mich als schlechtes Beispiel und mach es besser!
Danke Gott dafür, dass ich dir schreiben durfte, den nur durch seine Barmherzigkeit, durfte ich dich ermahnen!
Ich wünsche dir noch einen gesegneten Pilgerweg auf Erden und bitte dich um dein Gebet für mich und die alle Armen Seelen,
dein hilfsbedürftiger Freund aus dem Fegefeuer.