Krieg in der Ukraine im Live-Ticker: Ukrainischer Gouverneur: Russische Offensive hat bereits begonnen
Ein Live-Blog von Tabea Sedlak
Aktualisiert am 10.02.2023, 11:24 Uhr
11:24 Uhr: Niederlande: 18 geleaste Leopard-Panzer kommen nicht in die Ukraine
10:17 Uhr: ➤ Ukrainischer Gouverneur: Russische Offensive hat bereits begonnen
09:03 Uhr: Mehrere Regionen in der Ukraine mit russischen Raketen angegriffen
08:14 Uhr: Portugal will Ukraine drei Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A6 liefern
07:01 Uhr: Macron: Kampfjets für Ukraine "auf keinen Fall in kommenden Wochen"
Live-Ticker zum Krieg in der Ukraine hier aktualisieren
➤ Ukrainischer Gouverneur: Russische Offensive hat bereits begonnen
10:17 Uhr
Das russische Militär hat erneut massive Drohnen- und Raketenangriffe gegen die Energieinfrastruktur der Ukraine durchgeführt. In der umkämpften Region Saporischschja etwa soll nach Angaben des Militärgouverneurs Anatolij Kurtjew die größte Anzahl von Geschossen seit Beginn der Invasion eingeschlagen sein.
Der Jahrestag des russischen Angriffskrieges am 24. Februar rückt näher. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, intensiviert Moskau laut Kiew seine Angriffe, um mit Erfolgen an der Front prahlen zu können.
Pawlo Kyrylenko, Gouverneur der ukrainischen Region Donezk, sagte im ukrainischen Fernsehen, dass die erwartete große Offensive der russischen Truppen im Osten der Ukraine bereits begonnen habe. "Ja, definitiv", antwortete er auf die Frage danach.
In Städten wie Bachmut, Awdijwka und Wuhledar würden "die Kräfte und Mittel des Feindes mit täglicher Intensität" eskalieren. "Sie versuchen, diese Gebiete und wichtigen Städte einzunehmen, um neue Erfolge zu erzielen", so Kyrylenko weiter. (tas)
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Nothilfe
Ukraine: Helfen Sie den Kindern mit Ihrer Spende
02. Dezember 2022
Die Lage im Überblick:
Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.
Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.
Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 18,3 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 7. Februar). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit über 10,1 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 7. Februar).
Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)
Russlands Angriff auf die Ukraine: Frontverlauf im Laufe des Jahres © dpa-infografik GmbH
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Die weiteren Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 10. Februar
Niederlande: 18 geleaste Leopard-Panzer kommen nicht in die Ukraine
11:24 Uhr
Die 18 Leopard 2-Panzer, die die Niederlande von Deutschland leasen, werden nicht der Ukraine zur Verfügung gestellt. Das habe die deutsche Bundesregierung entschieden, teilte Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren der Nachrichtenagentur ANP zufolge am Donnerstag dem Parlament in Den Haag mit. "Das war eine militärische Entscheidung." Die Niederlande hatten zuvor erwogen, die Panzer von Deutschland zu kaufen und der Ukraine zu schenken.
Die Niederlande beteiligen sich aber gemeinsam mit Deutschland und Dänemark finanziell und personell an der Lieferung von rund 100 Leopard-Panzern des Modells 1A5. (dpa)
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Mehrere Regionen in der Ukraine mit russischen Raketen angegriffen
09:03 Uhr
Das russische Militär hat erneut massive Drohnen- und Raketenangriffe gegen die Energieinfrastruktur der Ukraine durchgeführt. "Die Okkupanten haben Schläge gegen die kritische Infrastruktur geführt. Zehn Einschläge wurden registriert", schrieb der Militärgouverneur von Charkiw, Oleh Synehubow, am Freitag auf seinem Telegram-Kanal. Es gebe Stromausfälle, teilte er mit. Auch aus anderen Regionen wurden in der Nacht Einschläge vermeldet.
In der ebenfalls umkämpften Region Saporischschja sollen offiziellen Angaben nach innerhalb einer Stunde 17 Geschosse eingeschlagen sein. "Das ist die größte Anzahl seit Beginn der Invasion", teilte Militärgouverneur Anatolij Kurtjew auf seinem Telegram-Kanal mit.
Medienberichten zufolge waren in der Nacht auch Explosionen in der Millionenstadt Dnipro und im Gebiet Winnyzja zu hören. Laut dem Leiter der Gebietsverwaltung von Dnipropetrowsk, Serhyj Lysak, stammten die Explosionen von der ukrainischen Flugabwehr. Diese habe alle einfliegenden Drohnen abgefangen. In der Industriestadt Krywyj Rih sei jedoch eine Rakete in ein Objekt der Energieversorgung eingeschlagen. "Dort gibt es ernsthafte Schäden", zudem sei ein 46-jähriger Mann verletzt worden, so Lysak.
Am Freitagmorgen gab es erneut landesweit Luftalarm. Gegen 8:30 Uhr Ortszeit (7:30 Uhr MEZ) heulten auch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew wieder die Alarmsirenen, um vor einem weiteren russischen Raketenangriff zu warnen. Seit dem Herbst hat Russland in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine mit dem systematischen Beschuss von Anlagen der zivilen Energie-Infrastruktur begonnen. (dpa)
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US-Bradleys für die Ukraine erreichen Deutschland
Aktualisiert am 10.02.2023, 11:19 Uhr
60 Schützenpanzer sollen sich an Bord der Arc Integrity befunden haben, die am Freitagmorgen in Bremerhaven festgemacht hat.
Portugal will Ukraine drei Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A6 liefern
08:14 Uhr
Der portugiesische Regierungschef António Costa hat der Ukraine drei moderne Kampfpanzer des Typs Leopard 2A6 zugesagt. Das erklärte der sozialistische Politiker beim EU-Gipfel am Donnerstag in Brüssel, wie die staatliche portugiesische Nachrichtenagentur Lusa meldete. Als möglichen Zeitpunkt der Entsendung hatte Costa schon zuvor im staatlichen TV-Sender RTP einen auf europäischer Ebene avisierten Zeitraum "bis Ende März" genannt.
Sein Land werde der Ukraine "alle Unterstützung für den Kampf" zukommen lassen, zu der Portugal in der Lage sei, betonte Costa in Brüssel kurz vor einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj. "Es wäre eine Tragödie für die Welt, wenn der Krieg mit einem Sieg" Russlands enden würde, einem Land, das als Aggressor "gegen das Völkerrecht" verstößt und "das Recht auf Unversehrtheit der Grenzen, das Recht auf Souveränität der Völker und das Recht auf Selbstbestimmung jeder Nation" missachte, zitierte Lusa den portugiesischen Regierungschef weiter.
Portugal verfügt über insgesamt 37 Leopard 2A6, die vor Jahren gebraucht den Niederlanden abgekauft wurden. In Berlin hatte die Bundesregierung am 25. Januar angekündigt, 14 Leopard 2A6 an die Ukraine zu liefern, nachdem Polen schon eine Liefergenehmigung für ältere Leopard 2A4 beantragt hatte. (dpa)
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Krieg in der Ukraine
Ex-Kremlchef Medwedew reagiert mit großer Ankündigung auf Selenskyjs Reise
vor 5 Stunden
Macron: Kampfjets für Ukraine "auf keinen Fall in kommenden Wochen"
07:01 Uhr
Der französische Präsident Emmanuel Macron schließt Kampfjet-Lieferungen an die Ukraine nicht aus, auch wenn diese "auf keinen Fall in den kommenden Wochen" erfolgen dürften. Grund seien unter anderem notwendige Vorlaufzeiten und Ausbildungserfordernisse, sagte er am frühen Freitagmorgen nach Abschluss des EU-Gipfels in Brüssel, an dem auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilgenommen hatte. Macron betonte nach Gesprächen mit den Staats- und Regierungschefs der EU, dass Kampfjets nicht das seien, was die Ukraine gerade im Krieg gegen den Angreifer Russland benötige.
Wichtiger sei beispielsweise zusätzliche Artillerie, sagte er. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) entgegnete bei einer Pressekonferenz nach dem Gipfel auf die Frage, ob es doch eine Bewegung hin zu Kampfjet-Lieferungen an die Ukraine gebe, nur knapp: "Das war hier kein Gesprächsthema."
Deutlicher positioniert hatte sich zu dem Thema die slowakische Regierung, nachdem Selenskyj das Nachbarland direkt um Kampfflugzeuge des sowjetischen Typs MiG-29 gebeten hatte. Der slowakische Ministerpräsident Eduard Heger sagte ihm daraufhin zu, "an der Erfüllung dieses Wunsches zu arbeiten", wie aus der Aufzeichnung eines kurzen Gesprächs der beiden Politiker hervorgeht, die das Regierungsamt in Bratislava herausgab. "Es ist im Interesse der slowakischen und der europäischen Sicherheit, Ihnen zu helfen", antwortete Heger Selenskyj am Rande des EU-Gipfels.
Der slowakischen Nachrichtenagentur TASR erklärte Heger, die konkrete Vorgehensweise der Kampfflugzeug-Übergabe werde man nicht nur innerhalb der Slowakei, sondern auch auf europäischer Ebene klären – denn die Slowakei würde die MiG-29 im Rahmen eines EU-Finanzierungsmechanismus an die Ukraine übergeben. Deshalb sei auch der Zeitpunkt der Übergabe noch offen. Die slowakische Regierung sei aber daran interessiert, dass die Verhandlungen darüber möglichst rasch abgeschlossen würden. (dpa)