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"Evangelium Tag für Tag"
«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
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Donnerstag, 15. November
Donnerstag der 32. Woche im Jahreskreis
Römischer gewöhnlicher KalenderBetrachtung zum heutigen Evangelium
Hl. Albert der Große , Hl. Leopold III. Mehr...
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 17,20-25.
In jener Zeit als Jesus von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es an äußeren Zeichen erkennen könnte.
Man kann auch nicht sagen: Seht, hier ist es!, oder: Dort ist es! Denn: Das Reich Gottes ist (schon) mitten unter euch.
Er sagte zu den Jüngern: Es wird eine Zeit kommen, in der ihr euch danach sehnt, auch nur einen von den Tagen des Menschensohnes zu erleben; aber ihr werdet ihn nicht erleben.
Und wenn man zu euch sagt: Dort ist er! Hier ist er!, so geht nicht hin, und lauft nicht hinterher!
Denn wie der Blitz von einem Ende des Himmels bis zum andern leuchtet, so wird der Menschensohn an seinem Tag erscheinen.
Vorher aber muss er vieles erleiden und von dieser Generation verworfen werden.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Bulle Origenes (um 185-253)
Priester und Theologe
Vom Gebet (de oratione), 25,1–2 (vgl. Bibliothek der Kirchenväter, München 1926)
Das Reich Gottes ist unter uns und in uns
Wenn „das Reich Gottes“ nach dem Wort unseres Herrn und Heilandes „nicht mit Aufsehen kommt“ und „man nicht sagen wird: siehe, hier ist es oder siehe dort“, sondern wenn „das Reich Gottes unter uns ist“ (vgl. Lk 17,20f.) – denn „das Wort ist sehr nahe in unserm Munde und in unserm Herzen“ (vgl. Dt 30,14) –, so betet offenbar, wer um das Kommen des Reiches Gottes betet, vernünftigerweise darum, dass das in ihm befindliche Reich Gottes emporwachsen und Frucht bringen und vollendet werden möge. Denn jeder Fromme wird von Gott regiert und gehorcht den geistigen Gesetzen Gottes, indem er sich selbst gleichsam wie eine gut eingerichtete Stadt verwaltet. Zugegen ist bei ihm der Vater, und mit dem Vater herrscht Christus in der vollkommenen Seele nach dem Schriftwort, das wir vor kurzem erwähnten: „Wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen“ (vgl. Joh 14,23). [...]
Das „Reich Gottes“ in uns wird also, wenn wir ununterbrochen vorwärtsschreiten, seine Höhe erreichen, sobald das Apostelwort sich erfüllt, dass „Christus“, wenn ihm „alle Feinde unterworfen sind, das Reich Gott dem Vater übergeben wird, damit Gott alles in allem sei“ (vgl. 1 Kor 15,24–28). Deshalb wollen wir „ohne Unterlass betend“ (vgl. 1 Thess 5,17) in einer durch das Wort vergöttlichten Seelenstimmung zu unserm Vater in den Himmeln sprechen: „Geheiligt werde dein Name, dein Reich komme“ (vgl. Mt 6,9f.)