EVANGELIUM TAG FÜR TAG
«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Samstag, 03 Juni 2017
Samstag der 7. Osterwoche
Heute auch : Hl. Karl Lwanga und Gefährten
Kommentar zum heutigen Evangelium - Hl. Augustinus : Zwei Apostel, zwei Leben, eine Kirche
Die Texte des Tages als Audio
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Jn 21,20-25. In jener Zeit sprach Jesus zu Simon Petrus: Folge mir! Petrus wandte sich um und sah, wie der Jünger, den Jesus liebte, diesem folgte. Es war der Jünger, der sich bei jenem Mahl an die Brust Jesu gelehnt und ihn gefragt hatte: Herr, wer ist es, der dich verraten wird? Als Petrus diesen Jünger sah, fragte er Jesus: Herr, was wird denn mit ihm? Jesus antwortete ihm: Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an? Du aber folge mir nach! Da verbreitete sich unter den Brüdern die Meinung: Jener Jünger stirbt nicht. Doch Jesus hatte zu Petrus nicht gesagt: Er stirbt nicht, sondern: Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an? Dieser Jünger ist es, der all das bezeugt und der es aufgeschrieben hat; und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist. Es gibt aber noch vieles andere, was Jesus getan hat. Wenn man alles aufschreiben wollte, so könnte, wie ich glaube, die ganze Welt die Bücher nicht fassen, die man schreiben müsste.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer Predigten über das Johannesevangelium, N° 124
Zwei Apostel, zwei Leben, eine Kirche
Die Kirche kennt zwei Leben, die von Gott gelobt und gutgeheißen werden. Das eine ist jenes im Glauben, das andere jenes der himmlischen Schau – jenes während der irdischen Pilgerschaft, dieses in der ewigen Wohnung; jenes in der Arbeit, dieses in der Ruhe; jenes auf dem Weg, dieses schon im Vaterland; jenes in der Mühe der Tat, dieses in der Belohnung der himmlischen Schau [...] Das erste Leben wird symbolisiert durch den Apostel Petrus, das zweite durch Johannes [...] Und nicht nur sie sind es, sondern die ganze Kirche, die Braut Christi, die dieses lebt, und die befreit werden soll von den irdischen Prüfungen, um in der ewigen Seligkeit zu wohnen.
Petrus und Johannes haben jeder auf seine Weise eines dieser zwei Leben in der Zeit und im Glauben symbolisiert. Zusammen erfreuen sie sich des zweiten Lebens in der Ewigkeit und in der himmlischen Schau. Es gilt also allen Heiligen, die dem Leib Christi verbunden sind. Und damit sie durch die Stürme dieses Lebens geleitet werden können, hat Petrus, der Erste der Apostel, die Schlüssel des Himmelreichs bekommen, mit der Vollmacht, Sünden zu vergeben oder die Vergebung zu verweigern (vgl. Mt 16,19). Zum Nutzen aller Heiligen war es auch, um ihnen Einlass in die Tiefen seines innersten Lebens zu gewähren, die von Frieden erfüllt sind, dass Christus Johannes an seiner Brust ruhen ließ (Joh 13,23.25). Denn die Vollmacht, Sünden zu vergeben und die Vergebung zu verweigern, liegt nicht allein bei Petrus, sondern bei der ganzen Kirche. Und Johannes hat nicht alleine von der Quelle an der Brust des Herrn getrunken, des Wortes, das von Anfang an Gott ist und bei Gott ist (Joh 7,38; 1,1), vielmehr hat der Herr selbst dieses Evangelium auf dem ganzen Erdkreise ausgebreitet, damit es all die Seinen, jeder nach seiner besonderen Fassungskraft, trinken. + http://www.erzabtei-beuron.de/schott/reg...09/Mittwoch.htm
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