EVANGELIUM TAG FÜR TAG
«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Freitag, 16 Juni 2017
Freitag der 10. Woche im Jahreskreis
Heute auch : Hl. Benno von Meißen
Kommentar zum heutigen Evangelium - Hl. Johannes Paul II. : Die Forderungen Christi und die Freude des Herzens
Die Texte des Tages als Audio
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 5,27-32. In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt. Ferner ist gesagt worden: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt, muss ihr eine Scheidungsurkunde geben. Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Johannes Paul II. (1920-2005), Papst Ansprache an die Jugendlichen in den Niederlanden, 14. Mai 1985
Die Forderungen Christi und die Freude des Herzens
Liebe Jugendliche! Ihr habt mir mitgeteilt, dass ihr die Kirche oft für eine Institution haltet, die bloß Regeln und Gesetze verkündet […] Und daraus folgert ihr, dass es eine tiefe Kluft gibt zwischen der Freude, die dem Wort Christi entspringt, und dem Anschein der Unterdrückung, den die Strenge der Kirche in euch auslöst […] Doch das Evangelium führt uns einen sehr anspruchsvollen Christus vor Augen, der zu einer radikalen Umkehr des Herzens aufruft. Er lädt uns ein, den weltlichen Gütern gegenüber gleichgültig zu werden, Beleidigungen zu verzeihen, unsere Feinde zu lieben, Verfolgung geduldig anzunehmen und sogar unser eigenes Leben aus Liebe zum Nächsten zu opfern. Speziell im Bereich der Sexualität wissen wir, dass er die Unauflösbarkeit der Ehe entschieden verteidigte und selbst den im Herzen begangenen Ehebruch verurteilte. Und wie sollten uns die Vorschriften unberührt lassen, das Auge auszureißen oder die Hand abzuhauen, wenn diese Glieder uns „zum Bösen“ verführen? […]
Die Zügellosigkeit macht die Menschen nicht glücklich. Ebenso wenig bringt die Konsumgesellschaft die Freude des Herzens. Der Mensch verwirklicht sich selbst nur in dem Maß, als er die Forderungen anzunehmen weiß, die seiner Würde entspringen, als „Abbild Gottes“ (Gen 1,27) geschaffen zu sein. Wenn die Kirche heute unangenehme Dinge verkündet, dann deshalb, weil sie sich dazu verpflichtet fühlt. Sie tut es aus Loyalitätspflicht […]
Stimmt es also nicht, dass die Botschaft des Evangeliums eine frohe Botschaft ist? Im Gegenteil: Es ist absolut wahr! Wie ist dies möglich? Die Antwort liefert ein Wort, ein einziges Wort, ein kurzes Wort, das in seinem Sinn weit wie das Meer ist. Dieses Wort ist: Liebe. Die Strenge der Lehre und die Freude des Herzens sind wunderbar vereinbar. Wer liebt, scheut das Opfer nicht. Und er findet im Opfer sogar den überzeugendsten Beweis für die Echtheit seiner Liebe.
«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Freitag, 16 Juni 2017
Freitag der 10. Woche im Jahreskreis
Heute auch : Hl. Benno von Meißen
Kommentar zum heutigen Evangelium - Hl. Johannes Paul II. : Die Forderungen Christi und die Freude des Herzens
Die Texte des Tages als Audio
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 5,27-32. In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt. Ferner ist gesagt worden: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt, muss ihr eine Scheidungsurkunde geben. Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Johannes Paul II. (1920-2005), Papst Ansprache an die Jugendlichen in den Niederlanden, 14. Mai 1985
Die Forderungen Christi und die Freude des Herzens
Liebe Jugendliche! Ihr habt mir mitgeteilt, dass ihr die Kirche oft für eine Institution haltet, die bloß Regeln und Gesetze verkündet […] Und daraus folgert ihr, dass es eine tiefe Kluft gibt zwischen der Freude, die dem Wort Christi entspringt, und dem Anschein der Unterdrückung, den die Strenge der Kirche in euch auslöst […] Doch das Evangelium führt uns einen sehr anspruchsvollen Christus vor Augen, der zu einer radikalen Umkehr des Herzens aufruft. Er lädt uns ein, den weltlichen Gütern gegenüber gleichgültig zu werden, Beleidigungen zu verzeihen, unsere Feinde zu lieben, Verfolgung geduldig anzunehmen und sogar unser eigenes Leben aus Liebe zum Nächsten zu opfern. Speziell im Bereich der Sexualität wissen wir, dass er die Unauflösbarkeit der Ehe entschieden verteidigte und selbst den im Herzen begangenen Ehebruch verurteilte. Und wie sollten uns die Vorschriften unberührt lassen, das Auge auszureißen oder die Hand abzuhauen, wenn diese Glieder uns „zum Bösen“ verführen? […]
Die Zügellosigkeit macht die Menschen nicht glücklich. Ebenso wenig bringt die Konsumgesellschaft die Freude des Herzens. Der Mensch verwirklicht sich selbst nur in dem Maß, als er die Forderungen anzunehmen weiß, die seiner Würde entspringen, als „Abbild Gottes“ (Gen 1,27) geschaffen zu sein. Wenn die Kirche heute unangenehme Dinge verkündet, dann deshalb, weil sie sich dazu verpflichtet fühlt. Sie tut es aus Loyalitätspflicht […]
Stimmt es also nicht, dass die Botschaft des Evangeliums eine frohe Botschaft ist? Im Gegenteil: Es ist absolut wahr! Wie ist dies möglich? Die Antwort liefert ein Wort, ein einziges Wort, ein kurzes Wort, das in seinem Sinn weit wie das Meer ist. Dieses Wort ist: Liebe. Die Strenge der Lehre und die Freude des Herzens sind wunderbar vereinbar. Wer liebt, scheut das Opfer nicht. Und er findet im Opfer sogar den überzeugendsten Beweis für die Echtheit seiner Liebe. |