EVANGELIUM TAG FÜR TAG
«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Mittwoch, 05 Juli 2017
Mittwoch der 13. Woche im Jahreskreis
Heute auch : Hl. Antonius Maria Zaccaria
Kommentar zum heutigen Evangelium - Hl. Johannes Chrysostomus : Die Befreiung der Gefangenen
Die Texte des Tages als Audio
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 8,28-34. Als Jesus an das andere Ufer kam, in das Gebiet von Gadara, liefen ihm aus den Grabhöhlen zwei Besessene entgegen. Sie waren so gefährlich, dass niemand den Weg benutzen konnte, der dort vorbeiführte. Sofort begannen sie zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Sohn Gottes? Bist du hergekommen, um uns schon vor der Zeit zu quälen? In einiger Entfernung weidete gerade eine große Schweineherde. Da baten ihn die Dämonen: Wenn du uns austreibst, dann schick uns in die Schweineherde! Er sagte zu ihnen: Geht! Da verließen sie die beiden und fuhren in die Schweine. Und die ganze Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See und kam in den Fluten um. Die Hirten flohen, liefen in die Stadt und erzählten dort alles, auch das, was mit den Besessenen geschehen war. Und die ganze Stadt zog zu Jesus hinaus; als sie ihn trafen, baten sie ihn, ihr Gebiet zu verlassen.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Johannes Chrysostomus (um 345-407), Priester in Antiochia und später Bischof von Konstantinopel, Kirchenlehrer Homilie über das Wort „Friedhof“ und über das Kreuz
Die Befreiung der Gefangenen
An diesem Tag hat Jesus Christus die Abgründe der Hölle als Eroberer betreten. An diesem Tag hat er „die bronzenen Tore zertrümmert und die eisernen Riegel zerschlagen“, wie Jesaia sagt (vgl. 45,2). Man beachte diese Ausdrücke. Er sagt nicht, dass er die bronzenen Tore „geöffnet hat“, noch dass er sie aus den Angeln gehoben hat, sondern dass er sie „zertrümmert hat“. Damit gibt er zu verstehen, dass es kein Gefängnis mehr gibt; damit will er sagen, dass Jesus diesen Aufenthaltsort der Gefangenen vernichtet hat – ein Gefängnis, wo es weder Tore noch Riegel gibt, kann Gefangene nicht mehr festhalten. Und wer könnte die Tore, die Christus zerstört hat, wiederherstellen? Und die Riegel, die er zerschlagen hat, welcher Mensch könnte sie wieder einsetzen?
Wenn die Fürsten der Welt mit Begnadigungsschreiben Gefangene freilassen, lassen sie die Tore und die Gefängniswache weiter bestehen; sie wollen damit andeuten, dass die Freigelassenen dorthin zurückkehren können – sie oder andere. Derlei tut Christus nicht. Wenn er die bronzenen Tore zertrümmert, bezeugt er damit, dass es keine Gefangenschaft und keinen Tod mehr gibt.
Warum „bronzene Tore“? [...] Weil der Tod erbarmungslos, unerbittlich und hart wie ein Diamant war. All die Jahrhunderte vor Jesus Christus hatte niemand dem Tod entrinnen können, bis zu dem Tag, an dem der Herr des Himmels in die Unterwelt hinabstieg, um ihr die Opfer zu entreißen. |