EVANGELIUM TAG FÜR TAG
«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Freitag, 22 September 2017
Freitag der 24. Woche im Jahreskreis
Heute auch : Hl. Mauritius
Kommentar zum heutigen Evangelium - Hl. Johannes Paul II. : Die Zwölf begleiteten ihn, außerdem einige Frauen
Die Texte des Tages als Audio
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 8,1-3. In jener Zeit wanderte Jesus von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und verkündete das Evangelium vom Reich Gottes. Die Zwölf begleiteten ihn, außerdem einige Frauen, die er von bösen Geistern und von Krankheiten geheilt hatte: Maria Magdalene, aus der sieben Dämonen ausgefahren waren, Johanna, die Frau des Chuzas, eines Beamten des Herodes, Susanna und viele andere. Sie alle unterstützten Jesus und die Jünger mit dem, was sie besaßen.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Johannes Paul II. (1920-2005), Papst Apostolisches Schreiben „Mulieris dignitatem“ (Über die Würde und Berufung der Frau), § 27 ( © Libreria Editrice Vaticana)
Die Zwölf begleiteten ihn, außerdem einige Frauen
In der Geschichte der Kirche gab es seit den frühesten Zeiten − neben den Männern − zahlreiche Frauen, in denen die Antwort der Braut auf die erlösende Liebe des Bräutigams ihre volle Ausdruckskraft erlangte. Als erste sehen wir jene Frauen, die Christus persönlich begegnet und ihm gefolgt waren und nach seinem Abschied zusammen mit den Aposteln im Abendmahlssaal von Jerusalem »einmütig im Gebet verharrten« bis zum Pfingsttag. An jenem Tag redete der Heilige Geist durch »Söhne und Töchter« des Gottesvolkes […] (vgl. Apg 2,17). Jene Frauen und später noch andere hatten durch ihre Gnadengaben und ihren vielfältigen Dienst einen aktiven und wichtigen Anteil am Leben der Urkirche, an der Grundlegung der ersten und der nachfolgenden christlichen Gemeinden […] Der Apostel spricht von ihren »Mühen« um Christi willen: Diese weisen auf die verschiedenen Bereiche des apostolischen Dienstes der Kirche hin, angefangen bei der »Hauskirche«. In ihr nämlich geht der »aufrichtige Glaube« von der Mutter auf die Kinder und Enkel über, genauso wie es im Haus des Timotheus der Fall war (vgl. 2 Tim 1,5).
Dasselbe wiederholt sich im Laufe der Jahrhunderte von Generation zu Generation, wie die Kirchengeschichte bezeugt. In der Tat hat die Kirche, indem sie für die Würde der Frau und ihre Berufung eintrat, Verehrung und Dankbarkeit für jene zum Ausdruck gebracht, die − in Treue zum Evangelium − zu allen Zeiten an der apostolischen Sendung des ganzen Gottesvolkes teilgenommen haben. Es handelt sich um heilige Märtyrerinnen, Jungfrauen, Mütter, die mutig ihren Glauben bezeugt und dadurch, daß sie ihre Kinder im Geist des Evangeliums erzogen, den Glauben und die Überlieferung der Kirche weitergegeben haben […] Selbst unter schweren gesellschaftlichen Diskriminierungen haben die heiligen Frauen, durch ihre Verbundenheit mit Christus gestärkt, »frei« gehandelt […]
Auch in unseren Tagen wird die Kirche noch immer durch das Zeugnis zahlreicher Frauen bereichert, die ihre Berufung zur Heiligkeit verwirklichen. Heiligmäßige Frauen sind eine Verkörperung des weiblichen Ideals; sie sind aber auch ein Vorbild für alle Christen, ein Vorbild der »Nachfolge Christi«, ein Beispiel dafür, wie die Braut die Liebe des Bräutigams in Liebe erwidern soll. |