[b]EVANGELIUM TAG FÜR TAG
«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Dienstag, 12 Dezember 2017
Dienstag der 2. Adventswoche
Gedenktag Unserer Lieben Frau in Guadalupe
Kommentar zum heutigen Evangelium - Hl. Bernhard : Euer himmlischer Vater möchte nicht, dass ein einziger dieser Kleinen verloren geht
Die Texte des Tages als Audio
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 18,12-14. In jener Zeit fragte Jesus seine Jünger: Was meint ihr? Wenn jemand hundert Schafe hat und eines von ihnen sich verirrt, lässt er dann nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurück und sucht das verirrte? Und wenn er es findet - amen, ich sage euch: er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben. So will auch euer himmlischer Vater nicht, dass einer von diesen Kleinen verlorengeht.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Bernhard (1091-1153), Zisterziensermönch und Kirchenlehrer 1. Predigt zum Advent, 7‒8
Euer himmlischer Vater möchte nicht, dass ein einziger dieser Kleinen verloren geht
„Siehe, der Name des HERRN kommt aus der Ferne“, sagt der Prophet (Jes 30,27). Wer kann daran zweifeln? Es brauchte ja etwas Großes, damit die göttliche Majestät aus solcher Ferne herabsteigt, um eine so unwürdige Wohnung zu nehmen. Ja, es war eine große Sache: seine große Barmherzigkeit, sein gewaltiges Mitleid, seine überwältigende Liebe. Und was glauben wir, warum Christus gekommen ist? Wir finden die Lösung ohne Schwierigkeiten, denn seine eigenen Worte und Taten enthüllen uns den Grund seines Kommens. Er kam eilig herab von den Bergen, um das verlorene hundertste Schaf der Herde zu suchen.
Er kam unseretwegen, damit die Barmherzigkeit des Herrn klarer hervortritt und seine wunderbaren Taten zugunsten der Menschenkinder (vgl. Ps 106(107),8). O wunderbare Herablassung Gottes, der uns sucht, und große Würde des Menschen, der so gesucht wird! Wenn der Mensch sich dessen rühmen will, so kann er es tun, ohne für verrückt gehalten werden zu müssen; nicht, dass er selbst etwas ist, sondern weil derjenige, der ihn erschaffen hat, so groß ist. Denn wirklich sind alle Reichtümer und ist alle Ehre dieser Welt, und auch alles, was man hier ersehnen könnte, wenig und sogar nichts im Vergleich zu diesem Ruhm. „Was ist der Mensch, dass du groß ihn achtest und deinen Sinn auf ihn richtest [...]?“ (Hiob 7,17).[/b] |