EVANGELIUM TAG FÜR TAG «Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Samstag, 23 Dezember 2017 Texte vom 23. Dezember in der Adventszeit
Heute auch : Hl. Johannes von Krakau
Kommentar zum heutigen Evangelium - Hl. Augustinus : „Im gleichen Augenblick konnte er Mund und Zunge wieder gebrauchen und er redete und pries Gott“
Die Texte des Tages als Audio
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 1,57-66. Für Elisabeth kam die Zeit der Niederkunft, und sie brachte einen Sohn zur Welt. Ihre Nachbarn und Verwandten hörten, welch großes Erbarmen der Herr ihr erwiesen hatte, und freuten sich mit ihr. Am achten Tag kamen sie zur Beschneidung des Kindes und wollten ihm den Namen seines Vaters Zacharias geben. Seine Mutter aber widersprach ihnen und sagte: Nein, er soll Johannes heißen. Sie antworteten ihr: Es gibt doch niemand in deiner Verwandtschaft, der so heißt. Da fragten sie seinen Vater durch Zeichen, welchen Namen das Kind haben solle. Er verlangte ein Schreibtäfelchen und schrieb zum Erstaunen aller darauf: Sein Name ist Johannes. Im gleichen Augenblick konnte er Mund und Zunge wieder gebrauchen, und er redete und pries Gott. Und alle, die in jener Gegend wohnten, erschraken, und man sprach von all diesen Dingen im ganzen Bergland von Judäa. Alle, die davon hörten, machten sich Gedanken darüber und sagten: Was wird wohl aus diesem Kind werden? Denn es war deutlich, dass die Hand des Herrn mit ihm war.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer 293. Predigt,3: Zur Geburt Johannes des Täufers
„Im gleichen Augenblick konnte er Mund und Zunge wieder gebrauchen und er redete und pries Gott“
Nun also wird Johannes endlich geboren, er erhält seinen Namen, und schon löst sich die Zunge seines Vaters wieder [...] Beziehe dieses Ereignis auf die innere Wirklichkeit, für die es zeichenhaft steht, und betrachte ein großes Geheimnis: Zacharias schweigt und bleibt stumm bis zur Geburt von Johannes, dem Vorläufer des Herrn, der ihm den Mund öffnen wird. Was ist dieses Schweigen des Zachäus anderes, als jener Schleier, der über allen Prophetien lag und sie in gewisser Weise auch verhüllte und versiegelte bis zur Verkündigung der Frohen Botschaft durch Jesus Christus? Mit seinem Kommen werden sie enthüllt; sie werden klar sichtbar beim Erscheinen dessen, von dem sie Kunde geben.
Die Geburt Johannes löst also die Zunge des Zacharias. Diese Begebenheit hat den gleichen Sinn, wie das Zerreißen des Tempelvorhangs bei Christi Tod am Kreuz (Mt 27,51). Wenn Johannes nicht die Ankunft eines anderen verkündet hätte, hätte sich der Mund des Zacharias nicht aufgetan; seine Zunge löst sich, weil die Geburt seines Sohnes die Geburt der Stimme ist. Wird Johannes nicht später selbst sagen: „Ich bin die Stimme dessen, der in der Wüste ruft“ (vgl. Joh 1,23). |