EVANGELIUM TAG FÜR TAG «Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Dienstag, 26 Dezember 2017 Zweiter Weihnachtstag und Fest des Hl. Stephanus, erster Märtyrer
Heute auch : Hl. Stephanus
Kommentar zum heutigen Evangelium - Hl. Aelred von Rievaulx : „Um meines Namens willen“
Die Texte des Tages als Audio
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 10,17-22. In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Nehmt euch aber vor den Menschen in acht! Denn sie werden euch vor die Gerichte bringen und in ihren Synagogen auspeitschen. Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt, damit ihr vor ihnen und den Heiden Zeugnis ablegt. Wenn man euch vor Gericht stellt, macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt. Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden. Brüder werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder, und die Kinder werden sich gegen ihre Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Aelred von Rievaulx (1110-1167), englischer Zisterzienserabt Predigt am Fest des hl. Stephanus; PL 184, 845‒850
„Um meines Namens willen“
Wir tragen auf unseren Armen noch den Sohn der Jungfrau […], die Engel besingen noch die Ehre Gottes und die Hirten freuen sich […] Wer könnte die Augen von einer solchen Geburt abwenden? Und doch, während wir noch voller Verwunderung sind, vollbringt Stephanus Zeichen und Wunder unter dem Volk (vgl. Apg 6,8), voll Gnade und Wahrheit. Sollen wir uns vom König entfernen, um auf den Soldaten zu blicken? Der König selbst ist es, der uns dazu einlädt. Der Königssohn nimmt teil mit seinem Herzen voller Schmerz am Kampf seines siegreichen Soldaten […]
Stephanus, „voll Gnade und Kraft“, angetan mit der Gnade und beschirmt durch den Schild der göttlichen Kraft, „tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk“. Da erhoben sich einige gegen diesen Zeugen (vgl. Apg 6,9). Doch die Stimme des freien Menschen verschafft sich Gehör; von ihren Schriften ausgehend, legt er ihnen das Wort der Wahrheit dar. Der Geist Gottes bemächtigt sich des Märtyrers […]; er schaut zum Himmel, doch sieht er nicht mehr den Himmel: er sieht, so sagt er, „den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen“ (Apg 7,56) […] Der Herr steht bei dem, der aufrecht steht, er kämpft mit dem, der kämpft, er wird gesteinigt in dem, den man steinigt […] Ja, mit gutem Recht verdient den ersten Platz unter den Märtyrern, der auf so wunderbare Weise dem Herrn, der am Kreuz hängt, gleichgestaltet wird. Stephanus ruft mit lauter Stimme: „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ (Apg 7,60; vgl. Lk 23,34). Gewaltig ist sein Schrei, denn groß ist seine Liebe. Er entschläft im Herrn […] und ruht in den Armen Gottes. |