[b]EVANGELIUM TAG FÜR TAG «Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Montag, 22 Januar 2018 Montag der 3. Woche im Jahreskreis
Heute auch : Hl. Vinzenz von Saragossa
Kommentar zum heutigen Evangelium - Hl. Thomas von Aquin : „[...] jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden“
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Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 3,22-30. In jener Zeit sagten die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren: Er ist von Beelzebul besessen; mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben? Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben. Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben. Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und mit sich selbst im Streit liegt, kann er keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen. Es kann aber auch keiner in das Haus eines starken Mannes einbrechen und ihm den Hausrat rauben, wenn er den Mann nicht vorher fesselt; erst dann kann er sein Haus plündern. Amen, das sage ich euch: Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen; wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften. Sie hatten nämlich gesagt: Er ist von einem unreinen Geist besessen.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Thomas von Aquin (1225-1274), Dominikaner, Theologe und Kirchenlehrer Aus der „Theologischen Summe“
„[...] jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden“
Die Wunder Christi waren dazu bestimmt, seine Göttlichkeit zu offenbaren. Diese jedoch sollte den Dämonen verborgen bleiben, denn sonst hätte das Geheimnis der Passion verhindert werden können: „denn hätten sie die Weisheit Gottes erkannt, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt“ (1 Kor 2,8). Es scheint also, dass Christus keine Wunder an den Dämonen wirken sollte [...] Doch der Prophet Sacharja hatte diese Wunder vorhergesagt, als er ausrief: „den Geist der Unreinheit werde ich aus dem Land vertreiben“ (Sach 13,2). Tatsächlich waren die Wunder Christi Zeugnis für den Glauben, den er lehrte. Doch sollte er nicht durch die Kraft seiner Gottheit die Macht der Dämonen zunichte machen in den Menschen, die an ihn glauben sollten, wie der hl. Johannes schreibt: „[...] jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden“ (Joh 12,31).
Es war also nur folgerichtig, dass Christus neben anderen Wundern die Menschen von den Dämonen befreite, die besessen waren [...] Andererseits, so schreibt Augustinus, „hat sich Christus den Dämonen zu erkennen gegeben in dem Maß, wie er es wollte, und er wollte es in dem Maß, wie es nötig war [...] durch einige dinghafte Wirkungsmöglichkeiten seiner Macht.“ Indem er seine Wunder sah, musste der Dämon überzeugt werden, dass Christus der Sohn Gottes war: „Die Dämonen wussten, dass er der Christus war“, sagt der hl. Lukas. Wenn sie bekannten, dass er der Sohn Gottes war, „dann aus Überzeugung eher noch als aus sicherem Wissen“, sagt der hl. Beda. Und was die Wunder angeht, die Christus gewirkt hat, indem er die Dämonen austrieb, so hat er sie nicht gewirkt zu deren Nutzen, sondern zum Nutzen der Menschen, damit sie Gott die Ehre erweisen. Deshalb hat er die Dämonen daran gehindert, etwas zu sagen, was ihm zum Lob gedient hätte. Der hl. Johannes Chrysostomus bemerkt: „Es ziemte sich nicht, dass die Dämonen sich die Ehre anmaßten, die dem Apostelamt zukam, noch dass eine Lügenzunge das Geheimnis Christi verkündete.[/b] |