EVANGELIUM TAG FÜR TAG «Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Mittwoch, 21 Februar 2018 Mittwoch der 1. Fastenwoche
Heute auch : Petrus Damiani
Kommentar zum heutigen Evangelium - Hl. Hieronymus : Jona, eine Abbildung Christi
Die Texte des Tages als Audio
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 11,29-32. In jener Zeit, als immer mehr Menschen zu Jesus kamen, sagte er: Diese Generation ist böse. Sie fordert ein Zeichen; aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Jona. Denn wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein. Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen die Männer dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo. Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Hieronymus (347-420), Priester, Bibelübersetzer und Kirchenlehrer Über Jona II 2,5,6,11
Jona, eine Abbildung Christi
Wenn Jona eine Vorabbildung des Herrn ist und durch seinen drei Tage und drei Nächte dauernden Aufenthalt im Bauch des Wals hinweist auf die Passion des Retters, dann muss sein Gebet auch das Gebet des Herrn zum Ausdruck bringen.
„Ich bin aus deiner Nähe verstoßen. Wie kann ich deinen heiligen Tempel wieder erblicken?“ (Jona 2,5). Als ich noch bei dir war und mich deines Lichtes erfreute, da sagte ich nicht: Ich bin verstoßen. Aber nun, am Meeresgrund und umhüllt mit dem Fleisch eines Menschen, spüre ich wie ein Mensch und sage: Ich bin aus deiner Nähe verstoßen. Das habe ich gesagt als Mensch; nun aber sage ich als Gott: Ich, der ich dir gleichgestellt bin, ich habe meine Ebenbürtigkeit mit dir nicht geltend gemacht (vgl. Phil 1,6), denn ich wollte das Menschengeschlecht zu dir erheben. „Wie kann ich deinen heiligen Tempel wieder erblicken?“ So sagt da das Evangelium: „Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war“ (Joh 17,5), und der Vater antwortet: „Ich habe ihn schon verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen“ (Joh 12,28). Ein und derselbe Herr bittet als Mensch, verheißt als Gott und ist sich des Besitzes sicher, der immer schon der seine war.
„Das Wasser reichte mir bis an die Kehle, die Urflut umschloss mich“ (Jona 2,6). Mich soll nicht die Unterwelt behalten! Den Ausstieg aus ihr soll sie mir nicht verwehren! In Freiheit bin ich hinabgestiegen, in Freiheit will ich auferstehen. Willentlich bin ich in die Gefangenschaft gegangen, ich muss die Gefangenen befreien, auf dass sich das Wort erfülle: „Du zogst hinauf zur Höhe, führtest Gefangene mit“ (Ps 68,19; vgl. Eph 4,8). Denn die vorher im Tod gefangen waren, sie hat er dem Leben zurückgewonnen.
„Da befahl der Herr dem Fisch, Jona ans Land zu speien“ (Jona 2,11). Der Befehl erging an den großen Wal, an die Meerestiefen und die Unterwelt: den Retter der Erde wiederzugeben. Er, der gestorben war, um die zu befreien, die vom Tod gefesselt waren: er kann so eine Vielzahl mit sich zum Leben führen. |