EVANGELIUM TAG FÜR TAG «Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Sonntag, 25 Februar 2018 2. Sonntag der Fastenzeit - Tibi dixit
Heute auch : Hl. Walburga von Heidenheim
Kommentar zum heutigen Evangelium - Hl. Hieronymus : Christus, vom Gesetz und von den Propheten angekündigt, alleiniger Retter des Menschengeschlechts
Die Texte des Tages als Audio
Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 9,2-10. In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein. Und er wurde vor ihren Augen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann. Da erschien vor ihren Augen Elija und mit ihm Mose, und sie redeten mit Jesus. Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht ganz benommen. Da kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören. Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal niemand mehr bei sich außer Jesus. Während sie den Berg hinabstiegen, verbot er ihnen, irgend jemand zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei. Dieses Wort beschäftigte sie, und sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Hieronymus (347-420), Priester, Bibelübersetzer und Kirchenlehrer Homilien über Markus, Nr. 6, SC 494
Christus, vom Gesetz und von den Propheten angekündigt, alleiniger Retter des Menschengeschlechts
„Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind.“ Wenn ich in der Schrift lese und im Geist eine erhebende Belehrung erfahre, will auch ich von dieser Höhe nicht herabsteigen zu bescheideneren Realitäten. Ich will in meinem Herzen ein Zelt errichten für Christus, für das Gesetz und die Propheten. Aber Christus, der gekommen ist, um zu retten, was verloren war; der nicht gekommen ist, um Heilige zu retten, sondern solche, denen es schlecht geht: er weiß, dass die Menschen nicht gerettet werden, wenn er auf dem Berg verbleibt und nicht wieder ins Tal hinabsteigt.
„Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal niemand mehr bei sich außer Jesus.“ Wenn ich das Evangelium lese und die Zeugnisse im Gesetz und bei den Propheten sehe, will ich nur Christus im Blick haben: Ich habe Mose und die Propheten nur im Blick gehabt, um zu verstehen, dass sie von Christus sprachen. Wenn ich dann die Leuchtkraft Christi erlebe und in gewisser Weise das strahlende Licht der aufgehenden Sonne gewahr werde, kann ich das Licht einer Laterne nicht mehr wahrnehmen. Wenn man bei vollem Tageslicht eine Laterne anzündet, kann diese leuchten? Wenn die Sonne scheint, ist das Licht einer Laterne nicht wahrzunehmen. So sind in der Gegenwart Christi das Gesetz und die Propheten vergleichsweise völlig unsichtbar. Ich übe keine Kritik an Gesetz und Propheten, vielmehr halte ich sie hoch, weil sie Christus ankündigen. Ich lese sie jedoch, ohne mich von ihnen gefangen nehmen zu lassen; ich will durch sie zu Christus gelangen. Ihm sei, mit dem Vater und dem Heiligen Geist, Ehre und Herrlichkeit in alle Ewigkeit. |