[b]EVANGELIUM TAG FÜR TAG «Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Dienstag, 24 April 2018 Dienstag der 4. Osterwoche
Heute auch : Hl. Fidelis von Sigmaringen
Kommentar zum heutigen Evangelium - Hl. Aelred von Rievaulx : „Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich“
Die Texte des Tages als Audio
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 10,22-30. In Jerusalem fand das Tempelweihfest statt. Es war Winter, und Jesus ging im Tempel in der Halle Salomos auf und ab. Da umringten ihn die Juden und fragten ihn: Wie lange noch willst du uns hinhalten? Wenn du der Messias bist, sag es uns offen! Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, aber ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich im Namen meines Vaters vollbringe, legen Zeugnis für mich ab; ihr aber glaubt nicht, weil ihr nicht zu meinen Schafen gehört. Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen, und niemand wird sie meiner Hand entreißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle, und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Aelred von Rievaulx (1110-1167), englischer Zisterzienserabt Gebet eines Hirten, 1.7
„Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich“
Jesus, du guter Hirte, du wahrhaft guter Hirte, der du voller Wohlwollen und Zärtlichkeit bist, zu dir erhebt sich die Stimme eines armen und erbärmlichen Hirten: eines schwachen Hirten, eines unnützen Hirten, eines jeden Hirten (vgl. Lk 17,10), und doch eines Hirten deiner Schafe. Ja, zu dir, du guter Hirte, steigt der Schrei dieses Hirten empor, der weit entfernt davon ist, gut zu sein; zu dir schreit er, in großer Sorge wegen seiner selbst und wegen seiner Schafe. [...] Du kennst mein Herz, Herr, du weißt, dass es mein Verlangen ist, alles, was du deinem Diener gegeben hast, an die aufzuwenden, die du mir anvertraut hast. [...] Und mehr noch, mich ganz und gar für sie aufzureiben, ohne nachzuzählen (2 Kor 12,15).
Du selbst hast es ja nicht unter deiner Würde gehalten, dich für sie zu verausgaben. Lehre mich also, Herr, lehre deinen Diener, lehre mich durch deinen Heiligen Geist, wie ich mich für die anderen verausgaben kann. [...] Gewähre mir durch deine unaussprechliche Gnade, ihre Schwächen zu ertragen, gütig Anteil zu nehmen, ihnen mit Zartgefühl beizustehen. Möge die Unterweisung deines Heiligen Geistes mich lehren, die Niedergeschlagenen zu trösten, die Ängstlichen zu ermutigen, die Gefallenen wiederaufzurichten, mit den Schwachen schwach zu sein, mich von brennender Sorge verzehren zu lassen, allen alles zu werden, um alle zu gewinnen (2 Kor 11,29; 1 Kor 9,19.22).
Lege auf meine Lippen Worte der Wahrheit, damit sie wachsen mögen im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe, in der Keuschheit und in der Demut, in der Geduld und im Gehorsam, im Feuer des Geistes und in der Reinheit des Herzens. Denn du gabst ihnen diesen blinden Führer (Mt 15,14), diesen unwissenden Lehrer, diesen unfähigen Führer, belehre du den, den du als Lehrer eingesetzt hast, führe du den an, dem du befohlen hast, die anderen zu führen.[/b] |