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Ereignis: Wie kann er nur...evandelium

Eingetragen von: esther10
Ort: Wie kann er nur...Evangelium
Typ: Neuer Ereignis Typ...
Start: 19. August, 2018
Beschreibung:

Gedanken zum Evangelium
Wie kann er nur
zu Johannes 6,51-58
Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? murren in unserem Abschnitt der großen Brotrede des Johannesevangeliums ‚die Juden‘. Gemeint sind in der beschriebenen Szene die Zuhörerschaft in der Synagoge von Kafarnaum. Viele von uns kennen eine solche verunsichernde Frage in sich, wenn sie an die Beschreibung des eucharistischen Sakramentes denken: Da essen und trinken wir das Fleisch und das Blut Christi. Unser Menschenverstand fragt dann doch: ‚Wie kann er nur?‘ - und eine solche Frage mischt sich mit einer gewissen Abscheu. Wir alle wissen natürlich, dass uns hier keine kannibalischen Gelüste zugemutet werden. Das Reden vom Fleisch und Blut Christi in der Eucharistie entschlüsselt sich als hohe theologische Aussageform. Wenn wir sie dinglich sehen sollten, dann erschwert uns das den eigentlichen Sinn. In der physikalischen Zusammensetzung sind das gewandelte Brot weiter Brot und der gewandelte Wein weiter Wein. Um was geht es dann - theologisch, also in der Frage nach der Gottesbeziehung?



Das Johannesevangelium hat bisher in der Brotrede vielleicht auch uns - je nach Lebenssituation - mit dem Hunger nach erfüllten, sinngefülltem Leben in Kontakt gebracht. Für die Glaubenden erweist sich die Gottesverbundenheit als eine Antwort auf diesen Lebenshunger. Wir werden diese Antwort nicht immer sättigend in uns wissen. Aber es gibt diese Perspektive, mit der wir mal eng verbunden sind, mal uns in einem erneuten Prozess der Annäherung finden. Das Johannesevangelium macht diese Sättigung des Lebenshungers in der Verbindung mit dem Christus Jesus deutlich. ER ist ‚das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.‘



Um das gedanklich recht einzuordnen, ist unser Erinnern hilfreich: Der Evangelist Johannes sieht Jesus als vor aller Zeit in Gott lebend. Er wird Mensch - Fleisch! -, um so Himmel und Erde, Gott und Menschen zu verbinden. Ziel dieser Verbindung ist, dass der Mensch ‚Leben in Fülle‘ hat. Am Ende des irdischen Lebens Jesu geht er zurück in die Herrlichkeit Gottes. Das Johannesevangelium nimmt keine Trennung von Tod und nach drei Tagen Auferstehung vor, sondern sieht den Tod Jesu gleichzeitig als die Verherrlichung, die Auferweckung in das ewige Leben Gottes.



Wir sehen also, wie zentral die Bedeutung Jesu ist, damit wir (als Glaubende) die Rückbindung unseres Lebens an Gott finden können. Da spielt es eine gewichtige Rolle, dass Jesus aus der Sphäre Gottes kommt. ‚Niemand hat Gott je gesehen. Der einzig, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.‘ (1,18) In diesem johanneischen Verständnis ist Jesus der eine und einzige Weg der Wiederverbindung mit Gott. Allein aus dieser Verbindung kann der Mensch das Leben in Fülle finden. Im Kontext unserer Brotrede heißt das: Allein aus dieser Verbindung kann der Mensch seinen Lebenshunger gestillt erfahren. Jesus ist - im Bild der Brotrede gesprochen - das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.



Damit ist das irdische Leben Jesu qualifiziert. In der Theologie des Johannesevangeliums können wir nicht beim irdischen Jesus, dem Menschensohn stehen bleiben. Unverzichtbar ist der Blick auf den Gottessohn - also auf den auferweckten, den verherrlichten, in der Einheit Gottes lebenden Christus. Der wird für alle maßgebend, die in der nachösterlichen Erfahrung leben. Zu denen gehören wir auch. Die Frage tut sich auf: Wie können wir, die in der nachösterlichen Situation leben, wie können wir Jesus, den Christus, erleben als den Stiller des Lebenshungers?



Unser Textabschnitt ist ein späterer redaktioneller Einschub in den ursprünglichen Text des Evangeliums. Wir kennen solche Einschübe vielmals in den biblischen Schriften. Sie sind Zeugnisse der Lebendigkeit des Offenbarungswortes. Der Redaktor hat diese Verse 51-59 eingefügt, um die Praxis der Eucharistie der Gemeinde in die Theologie des Autors des Johannesevangeliums mit einzubinden. Zuerst stand die Rede vom Brot, das vom Himmel herabgekommen ist; das Brot, das den Lebenshunger der Menschen nährt. Die glaubende Antwort ist die Verbundenheit mit dem Christus Jesus und die mit Gott. Nun mögen Leute in der johanneischen Gemeinde danach gesucht haben, wo sie denn diese Gewissheit des Glaubens erleben, feiern, in sich wirksam werden lassen können.



Die Antwort des Redaktors des Johannesevangeliums ist eindeutig: In der Feier der Eucharistie geschieht sakramental - wirksam zeichenhaft - diese sättigende Verbindung mit dem Christus Jesus. Wie das zu denken ist, legt der Redaktor in einer sehr feinteiligen Theologie auseinander. Sie in allen Einzelheiten nachvollziehen zu können, bedarf eingehender theologischer Studien. Für uns als Eucharistie feiernde Gemeinde reicht es vielleicht, die leitende Linie dieser Theologie verstehen zu lernen. Letztlich wird zählen, was wir glaubend in der Eucharistie feiern und empfangen. Dann lautet die Antwort auf die Fragen: ‚Wie kann er nur?‘ - Ja, er kann, denn die Eucharistie ist Feier der Danksagung und der innigen Verbindung zwischen Glaubenden und dem Christus. Die Begriffe von Fleisch und Blut und Essen und Trinken können leicht verwirren, weil sie so schnell verleiten, das dinglich, substanziell zu sehen. Dagegen sträubt sich aber der gesunde Menschenverstand.



Die Eucharistie - hier auch die eucharistischen Gaben - ist zu betrachten aus der nachösterlichen Perspektive. Der erhöhte Christus bleibt gegenwärtig und bleibt der Offenbarer und Zugang zur Verbindung mit Gott. Jesus hat als Mensch ‚im Fleisch‘ (will sagen: als sterblicher Mensch) gelebt. Der Menschensohn ist ein Mensch mit Fleisch und Blut. Fleisch und Blut sind ein Bekenntnis zum Menschen Jesus, der in seiner Verherrlichung auch als Christus erkannt wird. Sein Fleisch essen und sein Blut trinken wird zu einem Bekenntnissatz innerhalb der johanneischen Gemeinde: Ich glaube, dass der irdische Menschensohn der Gottessohn, der Christus ist. Das Essen des sakramental bezeichneten Brotes und das Trinken des sakramental bezeichneten Weines sind ein Glaubensbekenntnis und eine Gemeinschaft stiftende Wirklichkeit für die Glaubenden.



Leben - im Sinne unserer Suche nach Sättigung des Lebenshungers - finden die Glaubenden in dieser Verbindung mit dem irdischen und verherrlichten Jesus Christus. Darum lautet die Gewissheit: ‚Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag.‘ Das glaubende Bekenntnis darf darauf bauen, dass diese Verbundenheit mit dem Christus Jesus auch Bindung in das ewige Leben der Gottesgemeinschaft erwirkt.



Diese sakramentale Verbindung im Essen und Trinken schafft einigende Gemeinschaft mit dem Christus Jesus: ‚... der bleibt in mir und ich bleibe in ihm.‘ Und vertiefend unterstreichend zeichnet der Autor dieses Abschnittes des Johannesevangeliums die Innigkeit, das Ineinskommen mit Gott. Es ist eine unteilbare Einheit - wie die Einheit von Vater und Sohn im Himmel: ‚Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben.‘



Nach dieser sehr kompakten theologischen Darlegung des Redaktors kehrt das Evangelium wieder zum Ursprungsbild der Brotrede zurück: ‚Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. ... Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.‘ Die Feier der Eucharistie ist der sakramentale Ort der unendlichen Bindung und Verbindung an und mit dem Christus Jesus und mit Gott. Es ist die Verbindung zwischen Himmel und Erde. Es ist die Verbindung in die Sphäre jenseits unserer begrenzten Welt. Es ist die Speise, die sakramental, zeichenhaft wirksam dem Hunger nach dem sinngefüllten Leben nährt und irgendwann unendlich stillt.



Damit wird die Eucharistie zu einem so zentralen Erleben in der Gemeinschaft der Glaubenden. Hier ist der Ort, an dem sich Menschen glaubend auf Gottes Einladung einlassen. Hier ist der Ort, an dem Menschen gleichen Hoffens und Vertrauens zusammengeführt werden. Hier ist eine nährende Ahnung von der Erfüllung und Vollendung des Lebens.



Wir suchten heute vielleicht andere Ausdrucksweisen, diese besondere Verbindung sprachlich annähernd zu fassen. Die Begriffe von sein Fleisch essen und sein Blut trinken versperren uns diesen Zugang vielleicht eher. Die johanneische Theologie, zudem die des theologischen Redaktors, ist in sich schlüssig, bedarf aber einiger Kenntnisse, um ihr Geheimnis begreifen zu können.



Tragende Erfahrung ist, dass das, was da theologisch gefasst ist, vielen von uns das Geschenk eine Wirklichkeit ist - mit Lebenshunger sich an den Christus Jesus binden können oder aus dem tiefen Vertrauen auf dieses Geschenk der Gegenwart dankbar dieses zu feiern.
https://www.lyskirchen.com/

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