"Evangelium Tag für Tag" «Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68 Lesen Sie das Evangelium online
Dienstag, 20. November Dienstag der 33. Woche im Jahreskreis Römischer gewöhnlicher KalenderBetrachtung zum heutigen Evangelium Hl. Korbinian , Hl. Theonestus Mehr... Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 19,1-10.
In jener Zeit kam Jesus nach Jericho und ging durch die Stadt. Dort wohnte ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war sehr reich. Er wollte gern sehen, wer dieser Jesus sei, doch die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht; denn er war klein. Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste. Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein. Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf. Als die Leute das sahen, empörten sie sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt. Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück. Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist. Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Bulle Hl. Ambrosius (um 340-397) Bischof von Mailand und Kirchenlehrer Lukaskommentar, 8. Buch, 85-90 (trad. © Evangelizo)
„Er suchte Jesus, um zu sehen, wer er sei“
Die Reichen müssen es lernen: Es ist kein Fehler reich zu sein, vielmehr ist es einer, die Reichtümer nicht recht gebrauchen zu können. Gesetzt nämlich, dass die Reichtümer die Bösen daran hindern, die Tugend zu erreichen, so sind sie doch den Guten eine Hilfe. Jedenfalls wurde Zachäus, der ja reich war, von Christus auserwählt, allerdings indem er die Hälfte seiner Besitztümer den Armen schenkte und sogar den vierfachen Betrag dessen zurückerstattete, was er sich durch Betrug angeeignet hatte. Denn eine einzige Herangehensweise ist nicht ausreichend: Akte der Freigebigkeit sind wertlos, wenn die Ungerechtigkeit fortbesteht. Gefordert sind nicht geraubtes Gut, sondern echte Zuwendungen. Deshalb war der Lohn, den er empfing, größer als das, was er weggegeben hatte. Es ist ganz passend, dass Zachäus uns als Zollaufseher vorgestellt wird. Denn wenn selbst der noch zum Ziel gelangen kann, der sein Vermögen dem Betrug verdankt, wer kann da noch die Hoffnung für sich selbst aufgeben? „Er suchte Jesus, um zu sehen, wer er sei, doch er konnte es nicht wegen der Menschenmenge; denn er war klein von Gestalt“ (Lk 19,3) [...] Solange sich Zachäus in der Menschenmenge befindet, sieht er Christus nicht; er erhob sich jedoch über die Menge und da sah er [...] Und Jesus hat Zachäus oben erblickt, denn sein sich erhebender Glaube ließ ihn von diesem Moment an herausragen inmitten der Früchte der neuen Werke, gleichsam wie auf dem Gipfel eines fruchtbaren Baumes |