EVANGELIUM TAG FÜR TAG
«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Sonntag, 05 Februar 2017
5. Sonntag im Jahreskreis
Heute auch : Hl. Agatha
Kommentar zum heutigen Evangelium - Hl. Josémaria Escriva de Balaguer : Dann leuchtet es allen im Haus
Die Texte des Tages als Audio
Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 5,13-16. In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Josémaria Escriva de Balaguer (1902-1975), Priester, Gründer des Opus Dei Predigt vom 4.5.1957 in: Christus begegnen, §§ 147, 148
Dann leuchtet es allen im Haus
Die Welt mit Licht erfüllen, Salz und Licht sein (vgl. Mt 5,13−14): So hat der Herr die Sendung seiner Jünger beschrieben. Bis an die äußersten Grenzen der Erde die Frohbotschaft von der Liebe Gottes tragen. Dafür müssen wir, dafür müssen alle Christen auf die eine oder andere Weise ihr Leben einsetzen [...] die Gnade des Glaubens wurde uns nicht verliehen, damit sie verborgen bleibe, sondern damit sie vor den Menschen leuchte (vgl. Mt 5,15−16) [...]
Vielleicht fragt sich der eine oder der andere, wie er den Menschen diese Botschaft bringen kann. Und ich antworte euch: mit Natürlichkeit, mit Einfachheit, so wie ihr lebt inmitten der Welt, im Bemühen um eure berufliche Arbeit und um eure Familie, teilnehmend an allen echten Sorgen der Menschen, mit Achtung vor der legitimen Freiheit eines jeden [...] Das alltägliche Leben kann heilig, kann von Gott erfüllt sein; Gott ruft uns, die gewöhnliche Arbeit zu heiligen, denn darin besteht die Fülle des christlichen Lebens. Denken wir noch einmal darüber nach, während wir das Leben Mariens betrachten.
Vergessen wir nicht, dass fast alle Tage im irdischen Leben unserer Herrin so verliefen wie der Alltag von Millionen Frauen, die sich ihrer Familie widmen, ihre Kinder erziehen und den Haushalt besorgen. Maria heiligt das Allergewöhnlichste, sie heiligt, was viele irrtümlich für etwas ohne tieferen Sinn und Wert halten [...] Gesegneter Alltag, der erfüllt sein kann von so viel Liebe zu Gott! Für das Leben Mariens gibt es nur eine Erklärung: ihre Liebe. Eine Liebe bis zum Letzten, bis zum völligen Sich-selbst-vergessen; zufrieden dort, wo Gott sie haben wollte, erfüllte sie feinfühlig seinen Willen. So kommt es, dass selbst unscheinbare Gesten bei ihr niemals leer, sondern stets voll Inhalt sind. Maria, unsere Mutter, ist für uns Beispiel und Weg. Wir müssen versuchen, so zu sein wie sie, in den konkreten Umständen, die nach dem Willen Gottes unser Leben ausmachen. |