EVANGELIUM TAG FÜR TAG
«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Freitag, 17 Februar 2017
Freitag der 6. Woche im Jahreskreis
Heute auch : Die Heiligen Gründer des Servitenordens
Kommentar zum heutigen Evangelium - Hl. Franz Xaver : Ein großer Missionar, der bereit ist, sein Leben einzubüßen
Die Texte des Tages als Audio
Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 8,34-38.9,1. In jener Zeit rief Jesus die Volksmenge und seine Jünger zu sich und sagte: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten. Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis könnte ein Mensch sein Leben zurückkaufen? Denn wer sich vor dieser treulosen und sündigen Generation meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er mit den heiligen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommt. Und er sagte zu ihnen: Amen, ich sage euch: Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht erleiden, bis sie gesehen haben, dass das Reich Gottes in seiner ganzen Macht gekommen ist.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Franz Xaver (1506-1552), Jesuit, Missionar Brief vom 10. Mai 1546
Ein großer Missionar, der bereit ist, sein Leben einzubüßen
Dieses Land [...] ist sehr gefährlich, denn seine Bewohner, voller Hinterlist, mischen oft Gift unter Nahrung und Getränke. Deshalb findet sich niemand, der bereit wäre, sich dort der Christen anzunehmen. Diese aber brauchen geistliche Unterweisung und jemanden, der sie zur Rettung ihrer Seele tauft. Deshalb verspüre ich die Verpflichtung, mein leibliches Leben hinzugeben, um dem geistlichen Leben des Nächsten aufzuhelfen [...] Ich setze meine Hoffnung und mein Vertrauen auf Gott, unseren Herrn, mit dem Wunsch, mich mit meinen armseligen Möglichkeiten an die Worte Christi, unseres Retters und Herrn, anzupassen: Wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer es um meinetwillen verliert, wird es retten. [...]
Es ist natürlich leicht, die einzelnen Worte sowie die generelle Bedeutung dieses Herrenwortes zu erfassen. Wenn man es aber in die Praxis umsetzen und sich nun aber entscheiden will, das eigene Leben zu verlieren, um es in Gott wiederzufinden; wenn man sich den Gefahren aussetzt, die einen ahnen lassen, dass man dabei sein Leben verlieren könnte [...] verdunkelt sich alles so sehr, dass auch die Worte, die doch so unmissverständlich sind, undeutlich werden. In einem solchen Fall wird m. E. nur derjenige etwas verstehen – und mag er noch so gelehrt sein – dem es der Herr, unser Gott, in seiner grenzenlosen Barmherzigkeit in diesen außergewöhnlichen Umständen gnädig zu verstehen gibt. Dann erst wird einem bewusst, wie beschaffen unser Fleisch ist: schwach und gebrechlich. |