EVANGELIUM TAG FÜR TAG
«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Samstag, 18 Februar 2017
Samstag der 6. Woche im Jahreskreis
Heute auch : Sel. Angelikus von Fiesole (Fra Angelico), Hl. Konstantia, Hl. Simon von Jerusalem
Kommentar zum heutigen Evangelium - Hl. Anastasius vom Sinai : Das Geheimnis der Kreuzigung und die Schönheit des Gottesreiches
Die Texte des Tages als Audio
Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 9,2-13. In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein. Und er wurde vor ihren Augen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann. Da erschien vor ihren Augen Elija und mit ihm Mose, und sie redeten mit Jesus. Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht ganz benommen. Da kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören. Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal niemand mehr bei sich außer Jesus. Während sie den Berg hinabstiegen, verbot er ihnen, irgend jemand zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei. Dieses Wort beschäftigte sie, und sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen. Da fragten sie ihn: Warum sagen die Schriftgelehrten, zuerst müsse Elija kommen? Er antwortete: Ja, Elija kommt zuerst und stellt alles wieder her. Aber warum heißt es dann vom Menschensohn in der Schrift, er werde viel leiden müssen und verachtet werden? Ich sage euch: Elija ist schon gekommen, doch sie haben mit ihm gemacht, was sie wollten, wie es in der Schrift steht.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Anastasius vom Sinai (?-nach 700), Mönch Homilie zum Fest der Verklärung
Das Geheimnis der Kreuzigung und die Schönheit des Gottesreiches
„Wie ehrfurchtgebietend ist doch dieser Ort! Hier ist nichts anderes als das Haus Gottes und das Tor des Himmels“ (Gen 28,17) – das Tor, aus dem der Vater sein himmlisches Zeugnis verkündet hat und wo Christus aufgestrahlt ist, die Sonne der Gerechtigkeit (Mal 3,20) [...] Dieser Berg [der Verklärung] ist der Ort der Geheimnisse, der Ort der unaussprechlichen Wirklichkeiten, der Felsen der verborgenen Geheimnisse, der Gipfel der Himmel. Hier wurden die Sinnbilder des kommenden Reiches enthüllt: das Geheimnis der Kreuzigung, die Schönheit des Gottesreiches, das Hinabsteigen Christi bei seiner Wiederkehr in Herrlichkeit. Auf diesem Berg verhüllt die lichtvolle Wolke den Glanz der Gerechten; die kommenden Güter werden schon jetzt Wirklichkeit. Die Wolke, die diesen Berg verhüllt, nimmt im Bild die Aufnahme der Gerechten auf den Wolken vorweg (vgl. 1Thess 4,17); sie zeigt uns schon heute unser zukünftiges Aussehen, unsere Gleichgestaltung mit Christus [...]
Während er inmitten seiner Jünger wanderte, sprach Jesus zu ihnen von seinem Reich und seiner zweiten Wiederkunft in Herrlichkeit. Doch weil sie sich wohl nicht ausreichend sicher waren dessen, was er ihnen von seinem Reich angekündigt hatte, wollte er, dass sie zu einer tiefen Überzeugung in ihrem Herzen gelangen und dass die gegenwärtigen Ereignisse ihnen helfen, an die zukünftigen Ereignisse zu glauben. Deshalb hat er sie auf dem Berg Tabor diese wunderbare göttliche Offenbarung sehen lassen, die wie ein vorwegnehmendes Bild des Himmelreichs war. Es ist, als wenn er ihnen sagen wollte: „Amen, ich sage euch: Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht erleiden, bis sie den Menschensohn in seiner königlichen Macht kommen sehen“ (Mt 16,28). „Sechs Tage danach nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihren Augen verwandelt“ [...]
„Wie ehrfurchtgebietend ist doch dieser Ort! Hier ist nichts anderes als das Haus Gottes und das Tor des Himmels“ (Gen 28,17). Und ihm müssen wir entgegeneilen. |