EVANGELIUM TAG FÜR TAG
«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Dienstag, 21 Februar 2017
Dienstag der 7. Woche im Jahreskreis
Heute auch : Petrus Damiani
Kommentar zum heutigen Evangelium - Hl. Irenäus von Lyon : „Wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf“
Die Texte des Tages als Audio
Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 9,30-37. In jener Zeit zogen Jesus und seine Jünger durch Galiläa. Jesus wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr; denn er wollte seine Jünger über etwas belehren. Er sagte zu ihnen: Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert, und sie werden ihn töten; doch drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen. Aber sie verstanden den Sinn seiner Worte nicht, scheuten sich jedoch, ihn zu fragen. Sie kamen nach Kafarnaum. Als er dann im Haus war, fragte er sie: Worüber habt ihr unterwegs gesprochen? Sie schwiegen, denn sie hatten unterwegs miteinander darüber gesprochen, wer von ihnen der Größte sei. Da setzte er sich, rief die Zwölf und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein. Und er stellte ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme und sagte zu ihnen: Wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer Gegen die Irrlehren, IV, 38,1−2
„Wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf“
Hätte Gott den Menschen nicht von Anfang an vollkommen machen können? Für Gott, der seit jeher ein und derselbe und ungeschaffen ist, für ihn ist alles möglich. Da die Geschöpfe aber nach ihm begonnen haben zu sein, sind sie notwendigerweise tieferstehender als ihr Schöpfer [...] Sie wurden geschaffen, also sind sie nicht vollkommen. Wenn sie zur Welt kommen, sind sie kleine Kinder und als solche nicht daran gewöhnt noch darin geübt, sich vollkommen zu verhalten [...] Gott konnte also von Anfang an dem Menschen Vollkommenheit verleihen; der Mensch aber war nicht in der Lage, sie anzunehmen: er war ja nur ein kleines Kind.
Und deshalb kam der Herr in der Fülle der Zeiten, als er alles in sich vereinte (Eph 1,10), zu uns, nicht in seiner Macht, sondern so, wie wir ihn wahrzunehmen vermochten. Er hätte tatsächlich auch in seiner unaussprechlichen Herrlichkeit zu uns kommen können, aber wir hätten die Größe seiner Glorie nicht ertragen können [...] Das Wort Gottes, das doch vollkommen war, hat sich mit dem Menschen zum Kind gemacht, nicht um seinetwillen, sondern wegen des kindlichen Zustandes, in dem sich der Mensch noch befand. |