EVANGELIUM TAG FÜR TAG
«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68
Mittwoch, 08 März 2017
Mittwoch der 1. Fastenwoche
Heute auch : Hl. Johannes von Gott
Kommentar zum heutigen Evangelium - Hl. Jean-Baptiste Marie Vianney : „Wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein“
Die Texte des Tages als Audio
Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 11,29-32. In jener Zeit, als immer mehr Menschen zu Jesus kamen, sagte er: Diese Generation ist böse. Sie fordert ein Zeichen; aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Jona. Denn wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein. Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen die Männer dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo. Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
Hl. Jean-Baptiste Marie Vianney (1786-1859), Priester, Pfarrer von Ars Predigt zum 3. Sonntag nach Pfingsten
„Wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein“
Wenn wir, meine Brüder, die verschiedenen Zeitalter dieser Welt betrachten, so sehen wir, dass die Erde überall in die Erbarmungen des Herrn eingebettet ist und die Menschen überhäuft werden von seinen Wohltaten. Nein, meine Brüder, es ist nicht der Sünder, der zu Gott zurückkehrt, um ihn um Verzeihung zu bitten; vielmehr ist es Gott selber, der dem Sünder nachgeht und ihn zurückkehren lässt [...] Er wartet darauf, dass die Sünder Reue zeigen, und lädt sie durch den inneren Antrieb seiner Gnade und durch die Stimme seiner Diener ein.
Seht doch, wie er sich Ninive gegenüber verhält, dieser großen sündigen Stadt. Bevor er ihre Bewohner bestraft, befiehlt er seinem Propheten Jona, ihnen anzukündigen, dass er sie in vierzig Tagen bestrafen werde. Jona geht nicht nach Ninive, sondern flüchtet anderswohin, übers Meer. Gott aber will die Bewohner von Ninive nicht bestrafen, ohne sie vorher gewarnt zu haben. Mit einem Wunder bewahrt er seinen Propheten vor dem Tod, er belässt ihn drei Tage und Nächte im Inneren eines Walfisches, der Jona schließlich an Land speit. Und der Herr sagt zu Jona: „Mach dich auf den Weg und verkündige in der großen Stadt, dass sie in vierzig Tagen untergehen wird.“ Er nennt ihr keine Bedingungen. Und der Prophet geht und kündigt der Stadt Ninive an, dass sie in vierzig Tagen untergehen werde.
Auf diese Nachricht hin geben sich alle, vom Bauern bis zum König, der Buße und der Klage hin. „Wer weiß“, sagte der König zu ihnen, „ob der Herr nicht doch Mitleid mit uns hat?“ Der Herr sah, dass sie Buße tun wollten, und schien sich zu freuen, dass er das Vergnügen hatte, ihnen zu vergeben. Als Jona erkannte, dass der Zeitpunkt für ihre Bestrafung verstrichen war, zog er sich aus der Stadt zurück und erwartete, dass Feuer vom Himmel auf sie herabfalle. Als er es nicht fallen sah, rief er: „Herr, sollen sie mich denn für einen falschen Propheten halten? Darum nimm mir jetzt lieber das Leben, Herr. Ich weiß ja nur zu gut, dass du reich an Huld bist und nichts anderes willst als vergeben.“ „Was denn, Jona“, sagte der Herr zu ihm, „willst du dass ich so viele Menschen umkommen lasse, die sich vor mir gedemütigt haben? Nein, nein, Jona. Dazu fehlt mir der Mut. Im Gegenteil, ich werde sie lieben und am Leben erhalten.“ |