Auf dem Weg zur Synodalitätssynode: Bischöfe eröffnen Synodalen Prozess
Am gestrigen Sonntag begann die erste Phase der Beratungen zur Weltbischofssynode — "Kirche erneuert sich nicht durch Anpassung an die Forderungen des Zeitgeistes"
REGENSBURG / SALZBURG , 18 October, 2021 / 7:25 AM (CNA Deutsch).-
Mit Predigten, Hirtenbriefen und Stellungnahmen haben Bischöfe in deutschsprachigen Diözesen am gestrigen Sonntag den von Papst Franziskus eingesetzten ersten Teil des synodalen Prozesses begonnen, der zur Synode über Synodalität der Weltkirche im Jahr 2023 führen wird.
Der Tenor ist dabei klar: Nicht nur mit Gremien und Vertretern eines "Verbandskatholizismus" Gespräche führen, sondern auch und gerade den Gläubigen zuhören, die nicht in — und mit — Strukturen und Berufsgruppen beschäftigt sind.
Im Rahmen einer Pontifikalvesper im Regensburger Dom St. Peter sprach Bischof Rudolf Voderholzer zum Auftakt dieses weltkirchlichen Prozesses eine Einladung aus, sich an dieser Phase aktiv zu beteiligen.
In Salzburg betonte Erzbischof Franz Lackner, zum Wesen der Synodalität gehöre es, dass über die eigene Grenze hinausgdeacht werde und Offenheit, Ansprechbarkeit und Sprachfähigkeit vorhanden seien.
Lackner erinnert an Klaus Berger
Der 2020 verstorbene deutsche Theologe Klaus Berger, der Familiar-Mitglied von Stift Heiligenkreuz war, habe in seinem letzten und posthum erschienenen Buch "Schweigen - Eine Theologie der Stille" ein Kapitel diesem Thema gewidmet, so Lackner. Dort heiße es: "Der Heilige Geist ist radikal anders, er ist Schweigen dort, wo man vorher geredet hat." Darum sei notwendig - so Lackner - "wenn wir uns in Gruppen oder Gremien treffen und den Glauben in einer reformbedürftigen Kirche erörtern, immer auch der Stille Raum zu geben". Dazu würden auch Hilfsmittel und Unterlagen seitens des Synodensekretariates der Erzdiözese erhältlich sein.
Erzbischof Ludwig Schick: Deutscher "Synodaler Weg" von Papst gefördert
Erzbischof Ludwig Schick ruft in einem Hirtenwort die Gläubigen im Erzbistum Bamberg auf, beim "synodalen Prozess für die ganze Weltkirche" mitzumachen. Der Papst bremse den umstrittenen "Synodalen Weg" in Deutschland nicht aus, sondern fördere ihn, so Schick weiter.
Das Hirtenwort wurde am gestrigen Sonntag in den heiligen Messen der Erzdiözese verlesen. Darin heißt es weiter, Ziel der Synodalitätssynode sei, dass die Kirche wieder mehr Vertrauen in der Gesellschaft und unter den Menschen gewinne und den Dienst Jesu zum Wohl und Heil der Menschen ausüben könne.
Es gelte, "Wege zu finden und zu beschreiten", um am Leben der Kirche und ihrer Sendung aktiv teilzunehmen: "die Frohe Botschaft zu verkünden, die Sakramente und Gottesdienste zu feiern sowie Gemeinschaft im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe zu bilden."
Auch mehrere andere Diözesen im deutschsprachigen Raum, darunter der Südtiroler Bischof Ivo Muser, eröffneten die diözesane Phase mit Gottesdiensten und weiteren Veranstaltungen.