Was man über Corona und die Impfung wissen muss: Ein Überblick
Trotz ständiger Aufklärung haben viele Menschen Fragen rund um Covid-19, die Impfung und mögliche Folgen. DER STANDARD fasst die wichtigsten Fragen zusammen und informiert über zuverlässige und wissenschaftlich fundierte Informationen
Pia Kruckenhauser
2. Dezember 2021, 06:00
Immer noch gibt es viele Fragen rund um das Coronavirus und die Impfung. Hier finden sie Antworten auf viele Fragen.
Foto: imago images/MiS
Seit bald zwei Jahren hält uns das Coronavirus in Atem und bestimmt über unser Leben. Das neuartige Sars-Cov-2-Virus ist ziemlich sicher von Wildtieren, wahrscheinlich von Fledermäusen, auf den Menschen übergegangen. Es befällt die Atemwege und kann schwere Lungenentzündungen auslösen. Das kann zu einer unspezifischen, überschießenden Immunreaktion führen, die vor allem bei älteren Personen und Risikogruppen auch tödlich sein kann.
Gesundheit
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Damit sich so viele Menschen wie möglich vor dieser Krankheit schützen können, gibt es Impfungen. Die meisten basieren auf der mRNA-Technologie, die zwar schon Jahrzehnte erforscht wird, aber jetzt erstmals in einem Vakzin umgesetzt wurde. Der große Druck durch Corona hat dazu geführt, dass in den Zulassungsverfahren dieser Impfungen einige Schritte, die üblicherweise hintereinander ausgeführt werden, parallel stattgefunden haben. Deshalb war die Impfung auch so schnell verfügbar. Genau das verunsichert viele Menschen aber, weil sie den Eindruck haben, das Vakzin sei nicht ausreichend geprüft.
Über die Impfungen, deren Wirkung im Körper und potenzielle Nebenwirkungen wurde im vergangenen Jahr extrem viel berichtet. Und trotzdem gibt es immer noch viele Fragen dazu. Gut aufbereitete Informationen aus verlässlichen Quellen sind in der Masse an Information nicht immer leicht zu finden.
DER STANDARD berichtet seit Beginn der Pandemie ausführlich und im regelmäßigen Gespräch mit Experten zu allen Fragen rund um die Erkrankung und die Impfung. Hier finden Sie eine Sammlung der häufigsten Fragen mit Verlinkungen zu ausführlicheren Artikeln und seriösen Informationsquellen. Die Liste wird laufend aktualisiert und angepasst.
Frage: Ist die mRNA-Impfung sicher?
Ja. Mittlerweile wurde keine andere Impfung, obwohl sie erst so kurz am Markt ist, besser untersucht. Das liegt daran, dass sie in dieser kurzen Zeit milliardenfach verabreicht wurde.
Wie die mRNA-Impfstoffe genau funktionieren, beantwortet der Virologe und Impfstoffforscher Florian Krammer hier:
Florian Krammer über RNA-Impfstoffe: "Das Risiko ist verschwindend gering"
Krammer: "Nehmen Sie, was Sie kriegen können, solange es ein mRNA-Impfstoff ist"
Über die lange Entwicklungsgeschichte der mRNA-Impfstoffe und was sie womöglich sonst noch leisten können, lesen Sie hier:
mRNA: Der Beginn einer Revolution
Wie mRNA-Impfstoffe die Medizin revolutionieren könnten
Es gibt auch einen Podcast zum Thema mit Wissenschaftsjournalist Alwin Schönberger:
Hier ein Erklärvideo von unserem Videoteam:
DER STANDARD
Frage: Welche Risiken, Nebenwirkungen und Spätfolgen kann die Impfung haben?
Natürlich kann jede Impfung Reaktionen auslösen. Warum es aber in dem Sinn keine Langzeit- oder Spätfolgen gibt, lesen Sie in diesem Blogbeitrag.
Eine Impfung ist nicht zwingend der Auslöser eines gesundheitlichen Problems, sehr oft ist das Auftreten eine zufällige zeitliche Nähe zur Immunisierung. Faktenchecks dazu finden Sie hier:
Faktencheck: Impfnebenwirkungen kein Grund für Sicherheitsbedenken
Daten gegen das Schreckgespenst Impfnebenwirkung
Über den Unterschied von Langzeitfolgen und Spätfolgen lesen Sie hier:
"Langzeitfolgen" der Corona-Impfung versus Spätfolgen von Covid-19
Es gibt zahlreiche Bedenken gegenüber der Corona-Impfung, etwa dass Kinder ja nie schwer erkranken, dass der Impfstoff wirkungslos sei, weil man sich trotzdem infizieren kann oder dass ein gesundes Immunsystem das Virus locker in den Griff bekommt.
Einen ausführlichen Faktencheck dazu finden Sie hier:
Die häufigsten Corona-Mythen, entlarvt
Hier gibt es Antwort auf einige User-Fragen:
Corona: "Irgendwann wird jede Person, die nicht geimpft ist, an dem Virus erkranken"
Wie es um die Gefahr einer Herzmuskelentzündung nach der Impfung steht, lesen Sie hier:
Herzmuskelentzündungen nach Impfungen seltener als nach Infektionen
Warum das Entwurmungsmittel Ivermectin nicht gegen Corona hilft, lesen Sie hier:
Faktencheck: Antiparasitenmittel Ivermectin nicht wirksam gegen Covid-19
Ivermectin: Das Entwurmungsmittel, das von gentechnisch veränderten Bakterien produziert wird
Um mögliche Wechselwirkungen der Impfung mit anderen Medikamenten geht es hier:
Welche Wechselwirkungen mit Medikamenten hat die Corona-Impfung?
Und hier gibt es einen Podcast zu Impfmythen:
Virologe Andreas Bergthaler erklärt außerdem, wie man Impfskepsis entgegenwirken kann:
DER STANDARD
Frage: Hat die Impfung Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit? Was ist mit einer Impfung in der Schwangerschaft?
Das Gerücht, dass die Covid-Impfung unfruchtbar machen kann, hält sich hartnäckig und sorgt vor allem bei Frauen mit Kinderwunsch für Angst. Warum diese Ängste unbegründet sind, lesen Sie hier:
Faktencheck: Macht die Covid-Impfung Frauen unfruchtbar?
Hier wird erklärt, warum die Impfung in der Schwangerschaft absolut sinnvoll ist:
Warum die Covid-Impfung auch während der Schwangerschaft sinnvoll ist
Warum einige Frauen nach der Impfung einen unregelmäßigen Zyklus haben und was das bedeutet, lesen Sie hier:
Stört die Covid-Impfung den weiblichen Zyklus?
Das erklärt die Gynäkologin Isabella Franke auch im Video:
DER STANDARD
Wie gefährlich Corona für Schwangere ist, erklärt Gynäkologin Rebecca Ertl:
DER STANDARD
Frage: Wie viele Impfungen braucht man, und wie lange hält ihre Wirkung?
Für die Grundimmunisierung sind drei Impfungen vorgesehen, zwei im Abstand von wenigen Wochen, die dritte rund sechs Monate später. Der Schutz der Impfung nimmt mit der Zeit ab, deshalb ist auch ein Booster nötig. Doch wie lange hält der? Antworten darauf finden Sie hier:
Sars-CoV-2-Impfung: Abnehmende Immunität, aber guter Schutz vor schwerem Verlauf
Dritte Impfung hilft, die Welle zu brechen
Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Booster-Shot
Mehrere Studien belegen Booster-Wirkung der dritten Impfung
Wir haben das Thema auch in einem Podcast zusammengefasst:
In seiner Videoreihe Watzl Update erklärt der deutsche Immunologe Carsten Watzl sehr anschaulich, warum der dritte Stich so wichtig ist und wie er helfen kann, eine Welle zu brechen.
Frage: Sagt der Antikörperwert etwas darüber aus, wie gut man immunisiert ist?
Leider weiß man noch viel zu wenig darüber, wie viele Antikörper nötig sind für einen verlässlichen Immunschutz. Warum das so ist, lesen Sie hier:
Wenig verlässliche Antikörpertests: Was man darüber wissen sollte
Virologe Krammer: "Risiko für Infektion nimmt mit zunehmendem Antikörpertiter ab"
Neue Studie gibt wichtige Hinweise, welcher Antikörper-Level vor Infektion schützt
Wie lange die Antikörper halten könnten, lesen sie hier:
Covid-Impfung: Das Potenzial der Gedächtniszellen
Frage: Kreuzimpfung – soll ich beim Booster den Impfstoff wechseln?
Empfohlen wird das vom Nationalen Impfgremium (NIG) nur in bestimmten Fällen. Warum das so ist, lesen sie hier:
Soll man zwischen Pfizer und Moderna wechseln?
Frage: Welchen Impfstoff soll ich nehmen?
Manche Impfzögerer sagen, sie warten lieber auf den Totimpfstoff. Was genau der Unterschied ist und warum warten wenig Sinn ergibt, lesen Sie hier:
Impfstoffe für die mRNA-Impfstoffskeptiker nehmen wichtige Hürde
Welche Alternativen gibt es zu den mRNA- und Vektorimpfstoffen?
In diesem Video werden Corona-Impfstoffe im Vergleich gezeigt:
DER STANDARD
Frage: Ist die Impfung für Kinder sicher?
In Österreich wurde die Impfung für die Fünf- bis Elfjährigen vom NIG bereits empfohlen. Daten gibt es mittlerweile genug dazu. Alles Wissenswerte lesen Sie hier:
Kinderimpfung: Gut geprüfte Immunisierung mit ganz wenigen Nebenwirkungen
Krammer: "Die Impfung schützt Ihr Kind, und sie schützt die Interaktionspartner des Kindes"
EMA ebnet Weg für Kinderimpfung ab fünf Jahren
In diesem Podcast wird das Thema umfassend erklärt:
Frage: Gibt es Medikamente, die gegen Corona helfen?
Mittlerweile sind einige vielversprechende Medikamente im Zulassungsprozess, die einen schweren Verlauf von Covid-19 verhindern sollen. Voraussetzung: Man nimmt sie maximal drei bis fünf Tage nach Infektion ein. Eine Alternative zur Impfung sind sie definitiv nicht. Welche Medikamente das sind und warum sie die Pandemie nicht beenden können, lesen Sie hier:
Covid-19-Medikamente: Wichtig, aber keine Gamechanger
Mehrere Medikamente als Hoffnungsträger gegen Covid-19
Aufklärung per Video
Schließlich gibt es noch viele weitere Quellen, die umfassend zu Fragen rund um Corona und die Impfung aufklären. Auf seinem Youtube-Kanal MEGA liefert Science Buster und Molekularbiologe Martin Moder zahlreiche hervorragende Erklärvideos zum Thema.
Auf Youtube gibt es auch zahlreiche Videos des deutschen Immunologen Carsten Watzl, hier eines über 8 Irrtümer zur Corona Schutzimpfung.
Zum Nachhören
Eine der umfassendsten Aufklärungsserien ist mit Sicherheit der Podcast, den der deutsche Sender NDR mit dem Virologen Christian Drosten veröffentlicht. Hier geht es zu den gesammelten Folgen.
Twitter-Wissen
Auf Twitter kommunizieren zahlreiche Immunologen, Virologen und Experten zum Thema. Sie teilen die neuesten Studien und erklären, wie diese zu verstehen sind. Die wichtigsten Kanäle:
Der US-Kardiologe Eric Topol twittert regelmäßig neueste Studien mit Erkenntnissen rund um die Impfung.
Die britische Immunologin Viki Male forscht am Imperial College in London. Ihre Schwerpunkte sind Schwangerschaft, Corona und Impfung.
Der deutsche Immunologe Carsten Watzl klärt regelmäßig und umfassend zu Fragen rund um die Impfung auf.
Ein weiterer zuverlässiger Kanal ist jener des deutschen Impfstoffforschers Leif Erik Sander.
Über Virusmutationen und neue Varianten twittert der Molekularbiologe Ulrich Elling.
Posten Sie gerne Ihr Feedback und Ihre Fragen zu diesem Überblick. Der Artikel wird regelmäßig ergänzt und upgedatet. (Pia Kruckenhauser, 2.12.2021)