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#1 von anne ( Gast ) , 06.01.2022 14:34

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Symbolbild: Geschlossene Kirchentür
Symbolbild Kirchenaustritt
© Harald Oppitz (KNA)
Betroffeneninitiativen kritisieren Kölner Gutachten

Als Freispruch Kardinal Rainer Maria Woelki hat der Sprecher der Betroffenen-Initiative "Eckiger Tisch", Matthias Katsch, das am Donnerstag präsentierte Kölner Missbrauchsgutachten bezeichnet. "Was man bestellt hat, hat man bekommen", sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Köln. Das Gutachten kläre weder moralische noch kirchenrechtliche Fragen. Katsch kritisierte zudem, dass die Perspektive der Betroffenen für die Erstellung des Gutachtens keine Rolle gespielt habe. Das Gutachten sei kein Ersatz für Aufarbeitung, so Katsch. Diese müsse erst noch geschehen.

Der ehemalige Sprecher des Betroffenenbeirats im Erzbistum Köln, Karl Haucke, formulierte ein nach eigenen Aussagen "hartes Urteil": "Nach dieser Showveranstaltung von eben bin ich der Meinung, die theologischen Fakultäten in Deutschland können ihren Laden schließen", sagte er vor Journalisten am Kölner Dom. Die Kirche brauche keine Moral, weil auch die "Kirchenfürsten" keine Moral hätten.

Seit Mittwoch protestiert eine Gruppe um die Giordano-Bruno-Stiftung mit einer satirischen Großplastik erneut gegen eine schleppende Missbrauchsaufarbeitung in der katholischen Kirche. In einer Online-Petition forderte das "Aktionsbündnis Betroffeneninitiativen" zudem den Bundestag auf, eine unabhängige Aufklärungskommission und ein Opfergenesungswerk einzurichten und die Vernetzung von Betroffenen finanziell zu unterstützen. Die Petition hatte am Donnerstag fast 27.500 Unterschriften.

Die Plastik, die bis Freitag vor der Kathedrale zu sehen ist, zeigt einen schlafenden Bischof in einer Hängematte, die zwischen zwei angebrochenen Kreuzen hängt. "11 Jahre schonungslose Aufarbeitung der Missbrauchsfälle" steht auf der Pappskulptur des Düsseldorfer Bildhauers und Karnevalswagenbauers Jacques Tilly. Vor drei Wochen hatte das Bündnis bereits mit einer Tilly-Plastik vor dem Dom protestiert. Sie zeigte einen Bischof mit Mitra, die einer Penisspitze nachempfunden war.

Auch die katholische Frauen-Reformbewegung "Maria 2.0" hat für Freitag um 17.00 Uhr auf dem Kölner Roncalliplatz eine Solidaritätskundgebung angekündigt. Die Initiative stelle sich damit an die Seite der Betroffenen von sexualisierter Gewalt. "Die Kirche ist nicht in der Lage, Straftaten und deren Vertuschung in ihren Räumen selbst aufzuklären", sagte Sprecherin Maria Mesrian. (KNA, 18.03.2021)

26.03.2021
Umfrage: Katholische Kirche hat an Glaubwürdigkeit verloren Vernichtende Kritik an Kirche

Eine neue Umfrage bescheinigt der Katholischen Kirche einen massiven Verlust an Glaubwürdigkeit. Außerdem sagte jeder Vierte, er denke aktuell über einen Kirchenaustritt nach.

In einer am Freitag veröffentlichten YouGov-Umfrage aus dieser Woche stimmten 82 Prozent der rund 2.000 Befragten der Aussage zu: "Die Katholische Kirche in Deutschland hat in den letzten Monaten an Glaubwürdigkeit verloren." 8 Prozent widersprachen, 11 Prozent waren unentschieden oder machten keine Angaben. Zugleich bezeichneten 78 Prozent den Zölibat, also die Pflicht zur Ehelosigkeit für Priester, als "weltfremd".

28 Prozent der 835 Befragten, die aktuell Mitglied der katholischen oder evangelischen Kirche sind, gaben an, derzeit einen Austritt in Betracht zu ziehen. Männer (35 Prozent) trafen diese Aussage häufiger als Frauen (23 Prozent). Nach Alter sortiert, denken in der Gruppe der 25- bis 34-Jährigen die meisten (40 Prozent) über einen Kirchenaustritt nach, bei den über 55-Jährigen die wenigsten (18 Prozent).

Umgang mit Missbrauch als häufigster Austrittsgrund

Bei der Frage nach Gründen für einen möglichen Kirchenaustritt nannten die befragten Kirchenmitglieder am häufigsten (39 Prozent) den ihrer Meinung nach intransparenten Umgang mit Missbrauchsvorwürfen. Danach folgten "bestimmte kirchliche Moral- und Gesellschaftsvorstellungen" (38), Kirchensteuern (31), "Verschwendungssucht einzelner kirchlicher Amtsträger" (30), gefolgt von "Ich nutze keine kirchlichen Angebote" und "Ich glaube nicht (mehr) an die Kirche als Institution" (je 27). Knapp ein Viertel (23 Prozent) gab an, es gebe für sie "keine Gründe, aus der Kirche auszutreten".

Anders antworteten die 211 Befragten, die innerhalb der letzten 10 Jahre aus der Kirche ausgetreten sind: Knapp zwei Drittel (64 Prozent) von ihnen gaben Kirchensteuern als Grund für den Austritt an. Die Hälfte (49 Prozent) sagte, sie "brauche keine Religionszugehörigkeit, um gläubig zu sein", und 47 Prozent nannten bestimmte kirchliche Moral- und Gesellschaftsvorstellungen. 45 Prozent gaben an, keine kirchlichen Angebote zu nutzen, und 43 Prozent, sie glaubten nicht (mehr) an die Kirche als Institution.

Auf die Frage, ob sie sich - unabhängig von der Kirchenmitgliedschaft - als spirituelle Menschen bezeichnen, antworteten 37 Prozent mit ja, 58 Prozent mit nein. Dabei sagten deutlich mehr Frauen (45 Prozent) als Männer (28 Prozent), sie seien spirituelle Menschen.
(KNA)

Symbolbild: Geschlossene Kirchentür
Symbolbild Kirchenaustritt
© Harald Oppitz (KNA)
Betroffeneninitiativen kritisieren Kölner Gutachten

Als Freispruch Kardinal Rainer Maria Woelki hat der Sprecher der Betroffenen-Initiative "Eckiger Tisch", Matthias Katsch, das am Donnerstag präsentierte Kölner Missbrauchsgutachten bezeichnet. "Was man bestellt hat, hat man bekommen", sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Köln. Das Gutachten kläre weder moralische noch kirchenrechtliche Fragen. Katsch kritisierte zudem, dass die Perspektive der Betroffenen für die Erstellung des Gutachtens keine Rolle gespielt habe. Das Gutachten sei kein Ersatz für Aufarbeitung, so Katsch. Diese müsse erst noch geschehen.

Der ehemalige Sprecher des Betroffenenbeirats im Erzbistum Köln, Karl Haucke, formulierte ein nach eigenen Aussagen "hartes Urteil": "Nach dieser Showveranstaltung von eben bin ich der Meinung, die theologischen Fakultäten in Deutschland können ihren Laden schließen", sagte er vor Journalisten am Kölner Dom. Die Kirche brauche keine Moral, weil auch die "Kirchenfürsten" keine Moral hätten.

Seit Mittwoch protestiert eine Gruppe um die Giordano-Bruno-Stiftung mit einer satirischen Großplastik erneut gegen eine schleppende Missbrauchsaufarbeitung in der katholischen Kirche. In einer Online-Petition forderte das "Aktionsbündnis Betroffeneninitiativen" zudem den Bundestag auf, eine unabhängige Aufklärungskommission und ein Opfergenesungswerk einzurichten und die Vernetzung von Betroffenen finanziell zu unterstützen. Die Petition hatte am Donnerstag fast 27.500 Unterschriften.

Die Plastik, die bis Freitag vor der Kathedrale zu sehen ist, zeigt einen schlafenden Bischof in einer Hängematte, die zwischen zwei angebrochenen Kreuzen hängt. "11 Jahre schonungslose Aufarbeitung der Missbrauchsfälle" steht auf der Pappskulptur des Düsseldorfer Bildhauers und Karnevalswagenbauers Jacques Tilly. Vor drei Wochen hatte das Bündnis bereits mit einer Tilly-Plastik vor dem Dom protestiert. Sie zeigte einen Bischof mit Mitra, die einer Penisspitze nachempfunden war.

Auch die katholische Frauen-Reformbewegung "Maria 2.0" hat für Freitag um 17.00 Uhr auf dem Kölner Roncalliplatz eine Solidaritätskundgebung angekündigt. Die Initiative stelle sich damit an die Seite der Betroffenen von sexualisierter Gewalt. "Die Kirche ist nicht in der Lage, Straftaten und deren Vertuschung in ihren Räumen selbst aufzuklären", sagte Sprecherin Maria Mesrian. (KNA, 18.03.2021)

26.03.2021
Umfrage: Katholische Kirche hat an Glaubwürdigkeit verloren Vernichtende Kritik an Kirche

Eine neue Umfrage bescheinigt der Katholischen Kirche einen massiven Verlust an Glaubwürdigkeit. Außerdem sagte jeder Vierte, er denke aktuell über einen Kirchenaustritt nach.

In einer am Freitag veröffentlichten YouGov-Umfrage aus dieser Woche stimmten 82 Prozent der rund 2.000 Befragten der Aussage zu: "Die Katholische Kirche in Deutschland hat in den letzten Monaten an Glaubwürdigkeit verloren." 8 Prozent widersprachen, 11 Prozent waren unentschieden oder machten keine Angaben. Zugleich bezeichneten 78 Prozent den Zölibat, also die Pflicht zur Ehelosigkeit für Priester, als "weltfremd".

28 Prozent der 835 Befragten, die aktuell Mitglied der katholischen oder evangelischen Kirche sind, gaben an, derzeit einen Austritt in Betracht zu ziehen. Männer (35 Prozent) trafen diese Aussage häufiger als Frauen (23 Prozent). Nach Alter sortiert, denken in der Gruppe der 25- bis 34-Jährigen die meisten (40 Prozent) über einen Kirchenaustritt nach, bei den über 55-Jährigen die wenigsten (18 Prozent).

Umgang mit Missbrauch als häufigster Austrittsgrund

Bei der Frage nach Gründen für einen möglichen Kirchenaustritt nannten die befragten Kirchenmitglieder am häufigsten (39 Prozent) den ihrer Meinung nach intransparenten Umgang mit Missbrauchsvorwürfen. Danach folgten "bestimmte kirchliche Moral- und Gesellschaftsvorstellungen" (38), Kirchensteuern (31), "Verschwendungssucht einzelner kirchlicher Amtsträger" (30), gefolgt von "Ich nutze keine kirchlichen Angebote" und "Ich glaube nicht (mehr) an die Kirche als Institution" (je 27). Knapp ein Viertel (23 Prozent) gab an, es gebe für sie "keine Gründe, aus der Kirche auszutreten".

Anders antworteten die 211 Befragten, die innerhalb der letzten 10 Jahre aus der Kirche ausgetreten sind: Knapp zwei Drittel (64 Prozent) von ihnen gaben Kirchensteuern als Grund für den Austritt an. Die Hälfte (49 Prozent) sagte, sie "brauche keine Religionszugehörigkeit, um gläubig zu sein", und 47 Prozent nannten bestimmte kirchliche Moral- und Gesellschaftsvorstellungen. 45 Prozent gaben an, keine kirchlichen Angebote zu nutzen, und 43 Prozent, sie glaubten nicht (mehr) an die Kirche als Institution.

Auf die Frage, ob sie sich - unabhängig von der Kirchenmitgliedschaft - als spirituelle Menschen bezeichnen, antworteten 37 Prozent mit ja, 58 Prozent mit nein. Dabei sagten deutlich mehr Frauen (45 Prozent) als Männer (28 Prozent), sie seien spirituelle Menschen.
(KNA)
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anne

RE: Beginn > Themen > Bistümer > Vernichtende Kritik an Kirche / Umfrage: Katholische Kirche hat an Glaubwürdigkeit verloren Symbolb

#2 von Gast , 06.01.2022 14:35

Zitat von Gast im Beitrag #1
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Symbolbild: Geschlossene Kirchentür
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© Harald Oppitz (KNA)
Betroffeneninitiativen kritisieren Kölner Gutachten

Als Freispruch Kardinal Rainer Maria Woelki hat der Sprecher der Betroffenen-Initiative "Eckiger Tisch", Matthias Katsch, das am Donnerstag präsentierte Kölner Missbrauchsgutachten bezeichnet. "Was man bestellt hat, hat man bekommen", sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Köln. Das Gutachten kläre weder moralische noch kirchenrechtliche Fragen. Katsch kritisierte zudem, dass die Perspektive der Betroffenen für die Erstellung des Gutachtens keine Rolle gespielt habe. Das Gutachten sei kein Ersatz für Aufarbeitung, so Katsch. Diese müsse erst noch geschehen.

Der ehemalige Sprecher des Betroffenenbeirats im Erzbistum Köln, Karl Haucke, formulierte ein nach eigenen Aussagen "hartes Urteil": "Nach dieser Showveranstaltung von eben bin ich der Meinung, die theologischen Fakultäten in Deutschland können ihren Laden schließen", sagte er vor Journalisten am Kölner Dom. Die Kirche brauche keine Moral, weil auch die "Kirchenfürsten" keine Moral hätten.

Seit Mittwoch protestiert eine Gruppe um die Giordano-Bruno-Stiftung mit einer satirischen Großplastik erneut gegen eine schleppende Missbrauchsaufarbeitung in der katholischen Kirche. In einer Online-Petition forderte das "Aktionsbündnis Betroffeneninitiativen" zudem den Bundestag auf, eine unabhängige Aufklärungskommission und ein Opfergenesungswerk einzurichten und die Vernetzung von Betroffenen finanziell zu unterstützen. Die Petition hatte am Donnerstag fast 27.500 Unterschriften.

Die Plastik, die bis Freitag vor der Kathedrale zu sehen ist, zeigt einen schlafenden Bischof in einer Hängematte, die zwischen zwei angebrochenen Kreuzen hängt. "11 Jahre schonungslose Aufarbeitung der Missbrauchsfälle" steht auf der Pappskulptur des Düsseldorfer Bildhauers und Karnevalswagenbauers Jacques Tilly. Vor drei Wochen hatte das Bündnis bereits mit einer Tilly-Plastik vor dem Dom protestiert. Sie zeigte einen Bischof mit Mitra, die einer Penisspitze nachempfunden war.

Auch die katholische Frauen-Reformbewegung "Maria 2.0" hat für Freitag um 17.00 Uhr auf dem Kölner Roncalliplatz eine Solidaritätskundgebung angekündigt. Die Initiative stelle sich damit an die Seite der Betroffenen von sexualisierter Gewalt. "Die Kirche ist nicht in der Lage, Straftaten und deren Vertuschung in ihren Räumen selbst aufzuklären", sagte Sprecherin Maria Mesrian. (KNA, 18.03.2021)

26.03.2021
Umfrage: Katholische Kirche hat an Glaubwürdigkeit verloren Vernichtende Kritik an Kirche

Eine neue Umfrage bescheinigt der Katholischen Kirche einen massiven Verlust an Glaubwürdigkeit. Außerdem sagte jeder Vierte, er denke aktuell über einen Kirchenaustritt nach.

In einer am Freitag veröffentlichten YouGov-Umfrage aus dieser Woche stimmten 82 Prozent der rund 2.000 Befragten der Aussage zu: "Die Katholische Kirche in Deutschland hat in den letzten Monaten an Glaubwürdigkeit verloren." 8 Prozent widersprachen, 11 Prozent waren unentschieden oder machten keine Angaben. Zugleich bezeichneten 78 Prozent den Zölibat, also die Pflicht zur Ehelosigkeit für Priester, als "weltfremd".

28 Prozent der 835 Befragten, die aktuell Mitglied der katholischen oder evangelischen Kirche sind, gaben an, derzeit einen Austritt in Betracht zu ziehen. Männer (35 Prozent) trafen diese Aussage häufiger als Frauen (23 Prozent). Nach Alter sortiert, denken in der Gruppe der 25- bis 34-Jährigen die meisten (40 Prozent) über einen Kirchenaustritt nach, bei den über 55-Jährigen die wenigsten (18 Prozent).

Umgang mit Missbrauch als häufigster Austrittsgrund

Bei der Frage nach Gründen für einen möglichen Kirchenaustritt nannten die befragten Kirchenmitglieder am häufigsten (39 Prozent) den ihrer Meinung nach intransparenten Umgang mit Missbrauchsvorwürfen. Danach folgten "bestimmte kirchliche Moral- und Gesellschaftsvorstellungen" (38), Kirchensteuern (31), "Verschwendungssucht einzelner kirchlicher Amtsträger" (30), gefolgt von "Ich nutze keine kirchlichen Angebote" und "Ich glaube nicht (mehr) an die Kirche als Institution" (je 27). Knapp ein Viertel (23 Prozent) gab an, es gebe für sie "keine Gründe, aus der Kirche auszutreten".

Anders antworteten die 211 Befragten, die innerhalb der letzten 10 Jahre aus der Kirche ausgetreten sind: Knapp zwei Drittel (64 Prozent) von ihnen gaben Kirchensteuern als Grund für den Austritt an. Die Hälfte (49 Prozent) sagte, sie "brauche keine Religionszugehörigkeit, um gläubig zu sein", und 47 Prozent nannten bestimmte kirchliche Moral- und Gesellschaftsvorstellungen. 45 Prozent gaben an, keine kirchlichen Angebote zu nutzen, und 43 Prozent, sie glaubten nicht (mehr) an die Kirche als Institution.

Auf die Frage, ob sie sich - unabhängig von der Kirchenmitgliedschaft - als spirituelle Menschen bezeichnen, antworteten 37 Prozent mit ja, 58 Prozent mit nein. Dabei sagten deutlich mehr Frauen (45 Prozent) als Männer (28 Prozent), sie seien spirituelle Menschen.
(KNA)

Symbolbild: Geschlossene Kirchentür
Symbolbild Kirchenaustritt
© Harald Oppitz (KNA)
Betroffeneninitiativen kritisieren Kölner Gutachten

Als Freispruch Kardinal Rainer Maria Woelki hat der Sprecher der Betroffenen-Initiative "Eckiger Tisch", Matthias Katsch, das am Donnerstag präsentierte Kölner Missbrauchsgutachten bezeichnet. "Was man bestellt hat, hat man bekommen", sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Köln. Das Gutachten kläre weder moralische noch kirchenrechtliche Fragen. Katsch kritisierte zudem, dass die Perspektive der Betroffenen für die Erstellung des Gutachtens keine Rolle gespielt habe. Das Gutachten sei kein Ersatz für Aufarbeitung, so Katsch. Diese müsse erst noch geschehen.

Der ehemalige Sprecher des Betroffenenbeirats im Erzbistum Köln, Karl Haucke, formulierte ein nach eigenen Aussagen "hartes Urteil": "Nach dieser Showveranstaltung von eben bin ich der Meinung, die theologischen Fakultäten in Deutschland können ihren Laden schließen", sagte er vor Journalisten am Kölner Dom. Die Kirche brauche keine Moral, weil auch die "Kirchenfürsten" keine Moral hätten.

Seit Mittwoch protestiert eine Gruppe um die Giordano-Bruno-Stiftung mit einer satirischen Großplastik erneut gegen eine schleppende Missbrauchsaufarbeitung in der katholischen Kirche. In einer Online-Petition forderte das "Aktionsbündnis Betroffeneninitiativen" zudem den Bundestag auf, eine unabhängige Aufklärungskommission und ein Opfergenesungswerk einzurichten und die Vernetzung von Betroffenen finanziell zu unterstützen. Die Petition hatte am Donnerstag fast 27.500 Unterschriften.

Die Plastik, die bis Freitag vor der Kathedrale zu sehen ist, zeigt einen schlafenden Bischof in einer Hängematte, die zwischen zwei angebrochenen Kreuzen hängt. "11 Jahre schonungslose Aufarbeitung der Missbrauchsfälle" steht auf der Pappskulptur des Düsseldorfer Bildhauers und Karnevalswagenbauers Jacques Tilly. Vor drei Wochen hatte das Bündnis bereits mit einer Tilly-Plastik vor dem Dom protestiert. Sie zeigte einen Bischof mit Mitra, die einer Penisspitze nachempfunden war.

Auch die katholische Frauen-Reformbewegung "Maria 2.0" hat für Freitag um 17.00 Uhr auf dem Kölner Roncalliplatz eine Solidaritätskundgebung angekündigt. Die Initiative stelle sich damit an die Seite der Betroffenen von sexualisierter Gewalt. "Die Kirche ist nicht in der Lage, Straftaten und deren Vertuschung in ihren Räumen selbst aufzuklären", sagte Sprecherin Maria Mesrian. (KNA, 18.03.2021)

26.03.2021
Umfrage: Katholische Kirche hat an Glaubwürdigkeit verloren Vernichtende Kritik an Kirche

Eine neue Umfrage bescheinigt der Katholischen Kirche einen massiven Verlust an Glaubwürdigkeit. Außerdem sagte jeder Vierte, er denke aktuell über einen Kirchenaustritt nach.

In einer am Freitag veröffentlichten YouGov-Umfrage aus dieser Woche stimmten 82 Prozent der rund 2.000 Befragten der Aussage zu: "Die Katholische Kirche in Deutschland hat in den letzten Monaten an Glaubwürdigkeit verloren." 8 Prozent widersprachen, 11 Prozent waren unentschieden oder machten keine Angaben. Zugleich bezeichneten 78 Prozent den Zölibat, also die Pflicht zur Ehelosigkeit für Priester, als "weltfremd".

28 Prozent der 835 Befragten, die aktuell Mitglied der katholischen oder evangelischen Kirche sind, gaben an, derzeit einen Austritt in Betracht zu ziehen. Männer (35 Prozent) trafen diese Aussage häufiger als Frauen (23 Prozent). Nach Alter sortiert, denken in der Gruppe der 25- bis 34-Jährigen die meisten (40 Prozent) über einen Kirchenaustritt nach, bei den über 55-Jährigen die wenigsten (18 Prozent).

Umgang mit Missbrauch als häufigster Austrittsgrund

Bei der Frage nach Gründen für einen möglichen Kirchenaustritt nannten die befragten Kirchenmitglieder am häufigsten (39 Prozent) den ihrer Meinung nach intransparenten Umgang mit Missbrauchsvorwürfen. Danach folgten "bestimmte kirchliche Moral- und Gesellschaftsvorstellungen" (38), Kirchensteuern (31), "Verschwendungssucht einzelner kirchlicher Amtsträger" (30), gefolgt von "Ich nutze keine kirchlichen Angebote" und "Ich glaube nicht (mehr) an die Kirche als Institution" (je 27). Knapp ein Viertel (23 Prozent) gab an, es gebe für sie "keine Gründe, aus der Kirche auszutreten".

Anders antworteten die 211 Befragten, die innerhalb der letzten 10 Jahre aus der Kirche ausgetreten sind: Knapp zwei Drittel (64 Prozent) von ihnen gaben Kirchensteuern als Grund für den Austritt an. Die Hälfte (49 Prozent) sagte, sie "brauche keine Religionszugehörigkeit, um gläubig zu sein", und 47 Prozent nannten bestimmte kirchliche Moral- und Gesellschaftsvorstellungen. 45 Prozent gaben an, keine kirchlichen Angebote zu nutzen, und 43 Prozent, sie glaubten nicht (mehr) an die Kirche als Institution.

Auf die Frage, ob sie sich - unabhängig von der Kirchenmitgliedschaft - als spirituelle Menschen bezeichnen, antworteten 37 Prozent mit ja, 58 Prozent mit nein. Dabei sagten deutlich mehr Frauen (45 Prozent) als Männer (28 Prozent), sie seien spirituelle Menschen.
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Unruhen in Kasachstan: 13 Sicherheitskräfte bei Ausschreitungen getötet Aktualisiert am 06.01.2022, 11:52 Uhr

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