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eltakron: Was man über die neue Virusvariante weiß

#1 von anne ( Gast ) , 14.03.2022 13:12

Deltakron: Was man über die neue Virusvariante weiß

Mit Deltakron hat die WHO offiziell eine neue Variante bestätigt. Für das österreichische Infektionsgeschehen ist sie noch irrelevant, man muss sie laut Fachleuten aber genau beobachten
Magdalena Pötsch

14. März 2022, 09:37

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Die WHO hat eine neue Corona-Variante offiziell bestätigt.
Foto: Fusion Medical Animation on Unsplash

Expertinnen und Experten haben schon länger vor sogenannten Rekombinationen gewarnt – zuletzt der Virologe Christian Drosten im Jänner: Eine rekombinante Viruslinie könne etwa das Spike-Protein von Omikron haben, "um weiterhin diesen Immunvorteil zu genießen, aber den Rest des Genoms vom Delta-Virus", erklärte er. So scheint es nun tatsächlich passiert zu sein.

Das Institut Pasteur in Paris hat der internationalen Covid-Datenbank Gisaid erstmals eine Genomsequenz übermittelt, die sich aus einem Delta- und einem Omikron-Virus zusammensetzt. Mit der Bezeichnung Deltakron wurde die Variante mittlerweile offiziell von der WHO bestätigt. Bisher gibt es aber nur wenige Fälle und damit auch eine noch sehr dünne Studienlage. Was wir bisher zu Deltakron wissen:

Frage: Wie entstehen neue Virusvarianten wie Deltakron?

Antwort: Grundsätzlich gilt: Je höher die Infektionszahlen sind, desto mehr Möglichkeiten gibt es für das Virus zu mutieren. Der Molekularbiologe Ulrich Elling von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften erklärt das so: "Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Rekombinationen kommt, ist davon abhängig, wie häufig Menschen zwei Viren gleichzeitig in sich tragen. Es ist vermutlich in Frankreich dazu gekommen, dass ein Patient oder eine Patientin sowohl das eine als auch das andere in sich hatte. Die Viren haben sich dann miteinander vermischt."

Hat man also eine hohe Delta-Welle und gleichzeitig eine hohe Omikron-Welle, steigt auch das Risiko solcher Rekombinationen – und zwar im Quadrat, sprich: Doppelt so hohe Inzidenzen bedeuten viermal so viele Doppelinfektionen und damit Gelegenheiten zur Rekombination. Ein Beispiel: Sind zehn Prozent einer Bevölkerung mit Omikron und zehn Prozent mit Delta infiziert, so liegt die Wahrscheinlichkeit, dass jemand beide Varianten in sich trägt, bei einem Prozent. Sind hingegen 20 Prozent mit Omikron und 20 Prozent mit Delta infiziert, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Rekombination auf vier Prozent.

Frage: Wie unterscheidet sich Deltakron von Vorgängervarianten?

Antwort: "Deltakron ist eine Mischung aus Omikron BA.1 und einer besonders infektiösen Untervariante der Delta-Viren", sagt Molekularbiologe Elling. Bei Deltakron sei der Großteil des Spike-Proteins von Omikron, die anderen rund 90 Prozent seien so wie bei Delta.

Frage: Heißt das, dass Deltakron so ansteckend wie Omikron und so krankmachend wie Delta ist?

Antwort: "Das wäre im schlimmsten Fall möglich, ja", warnt Elling. Aussagekräftige Daten fehlen dazu aber noch. Es sei jedenfalls davon auszugehen, dass Deltakron den Immunschutz wieder umgehen kann, wie wir das schon von Omikron kennen.

Frage: Wird Deltakron auch in Österreich relevant werden?

Antwort: Bisher spielt die Variante nirgends eine relevante Rolle im Infektionsgeschehen, und es gibt hierzulande keinen bestätigten Deltakron-Fall. "Die meisten Fälle beobachtet man in Frankreich und Dänemark, was wohl auch daran liegt, dass in Dänemark sehr viel sequenziert wird", ergänzt Elling. Expertinnen und Experten beobachten die Entwicklung aber genau.

Frage: Sind Fachleute angesichts der neuen Variante besorgt?

Antwort: Aktuell hält sich die Sorge in Grenzen. Deltakron wird sich wohl nicht gegen die aktuelle BA.2-Welle durchsetzen können, dazu hat BA.2 einen zu großen Vorsprung: "Bis Deltakron bei uns ist, haben wir wahrscheinlich schon eine Durchseuchung mit BA.2", glaubt Elling. Die entscheidende Frage sei, ob dann der Immunschutz schon wieder abnimmt und Deltakron im Sommer noch einmal für einen Anstieg sorgt. Zudem wisse man noch sehr wenig über bestehende Deltakron-Fälle: "Man beobachtet Deltakron schon in mehreren Regionen. In den meisten Ländern wird aber nur ein Bruchteil der positiven Fälle analysiert, was nahelegt, dass die Dunkelziffer wohl wesentlich höher ist."

Frage: Wie gut schützt die Impfung vor einer Infektion und schweren Verläufen bei Deltakron?

Antwort: Eine Impfung schützt nur relativ kurz gut vor Ansteckung. Auch geboosterte Menschen sind zum jetzigen Zeitpunkt wieder stärker gefährdet, sich zu infizieren. Das gilt wohl auch für Deltakron. Zudem müsse man annehmen, dass die neue Variante den Immunschutz unterläuft, "aber wie viel sie von den Delta-Charakteristika hat, ist völlig offen", sagt Elling.

Seiner Einschätzung nach wird die Impfung wahrscheinlich auch bei Deltakron vor schweren Verläufen schützen. Das liegt an den T-Zellen: Sie erkennen sowohl Delta als auch Omikron gut, daher vermutlich auch Deltakron. "Möglicherweise könnte Deltakron wieder für einen Anstieg der Belegung von Intensivstationen sorgen. Das kann man aber noch nicht sagen, für diese Analyse bräuchte es viel mehr Fälle", betont der Molekularbiologe.

Frage: Ist man nach einer Omikron-Infektion vor einer Ansteckung mit Deltakron geschützt?

Antwort: Hier verhält es sich ähnlich wie bei BA.1 und BA.2. Eine Reinfektion mit BA.2 nach BA.1 ist laut Expertinnen und Experten zwar nicht auszuschließen, aber wohl eher unwahrscheinlich. Entscheidend ist laut Elling der Abstand zwischen zwei Infektionen: "Je länger eine Infektion zurückliegt, desto geringer ist der Immunschutz. Das heißt, mit größerem Abstand wächst auch die Chance, dass man sich nach BA.1 auch mit BA.2 oder eben nach Omikron auch mit Deltakron infiziert."

Ob Deltakron je eine wichtige Rolle spielen wird, wissen wir also nicht. Was diese Rekombinante und andere aber lehren, ist, dass es bei den hohen Inzidenzen zur Vermischung von Virusgenomen kommen kann. Das gilt grundsätzlich auch für die Vermischung von Sars-CoV-2 mit anderen Coronaviren. (Magdalena Pötsch, 14.3.2022)

anne

   

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Danke für Ihr Reinschauen und herzliche Grüße...
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