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Flüchtlinge Bisher 117.000 Menschen aus Ukraine nach Österreich geflüchtet

#1 von anne ( Gast ) , 14.03.2022 20:08

[i]Flüchtlinge
Bisher 117.000 Menschen aus Ukraine nach Österreich geflüchtet

Rund ein Viertel der Ankommenden will derzeit in Österreich bleiben, dieser Anteil dürfte aber steigen. Am Montag startete die behördliche Registrierung der Flüchtlinge, sie erhalten Ausweis und Grundversorgung
Irene Brickner, David Krutzler

14. März 2022, 16:09

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Bisher sind 117.000 Personen aus der Ukraine nach Österreich geflüchtet, alleine am Sonntag waren es 4.800. Etwa 75 Prozent reisen weiter, rund ein Viertel der Geflüchteten will mittelfristig in Österreich bleiben. Das wären bisher schon knapp 30.000 Flüchtlinge.
Foto: APA / Tobias Steinmaurer

Zum Vergleich die bisherigen Flüchtlingszahlen in anderen Ländern.
Grafik: APA

Seit der russischen Invasion sind bereits 117.000 Personen aus der Ukraine nach Österreich gekommen. Das sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Montagnachmittag zum STANDARD. Alleine am Sonntag waren es 4.800 Menschen. Nach wie vor reist aber der überwiegende Teil der Flüchtlinge, etwa 75 Prozent, in andere Länder weiter – künftig aber dürften mehr Menschen bleiben, heißt es beim UN-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) in Österreich. Als Erstes seien Personen mit Anknüpfungspunkten in den größeren ukrainischen Communitys in Spanien, Italien oder Deutschland gekommen, nun würden vermehrt Vertriebene ohne klares Ziel folgen.

Seit Samstagnacht gibt es auch einen Sonderzug der ÖBB zwischen Wien und München. In der Nacht auf Samstag wurden damit zusätzliche 350 Geflüchtete weitertransportiert, in der Nacht auf Sonntag waren es 300, wie eine Sprecherin des Wiener Krisenmanagements erläuterte. Zudem will Österreich Züge direkt an die polnisch-ukrainische Grenze schicken und die Situation vor Ort entlasten, wie Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) ankündigte.
2.000 ukrainische Vertriebene aus Moldau nach Österreich

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) sagte am Montag, dass Österreich auch 2.000 Vertriebene, die in der Republik Moldau gelandet sind, übernehmen werde. Nehammer verwies darauf, dass bisher kein anderes Land in Europa pro Kopf mehr ukrainische Flüchtlinge aufgenommen habe als die Ex-Sowjetrepublik. Man arbeite in diesem ärmsten Land Europas mit Hochdruck an der Registrierung der Vertriebenen, um den besonders Vulnerablen eine Chance auf Weiterreise zu eröffnen, hieß es beim UNHCR. Auch Tschechien und Deutschland zeigen sich aufnahmebereit.

Wie viele Flüchtlinge aus der Ukraine bisher in Österreich geblieben sind, wird in einigen Tagen feststehen. Nach dem Beschluss einer entsprechenden Verordnung vergangenen Freitag werden Geflüchtete mit Bleibewunsch seit Montag auch formal vonseiten des Innenministeriums registriert. Sie erhalten einen Ausweis für Vertriebene und kommen in die Grundversorgung.
Bisher 4.500 Geflüchtete alleine in Wien gemeldet

In Wien findet diese Registrierung im Austria Center statt, wo die Stadt auch ein Beratungszentrum für Ukraine-Flüchtlinge betreibt. Bisher hatten sich im Austria Center schon 4.500 Geflüchtete gemeldet, die mittelfristig in Österreich bleiben wollen. Diese Fälle müssen jetzt behördlich aufgearbeitet werden. Die Stadt Wien setzt daher "in den nächsten Tagen" die Beratungsgespräche im Austria Center aus. Die behördlichen Registrierungen finden statt.
34 fixe Registrierungsstellen österreichweit

Österreichweit gab es am Montag 34 fixe Registrierungsstellen. An der Schaffung weiterer Stellen und auch mobilen Lösungen wird laut Innenministerium gearbeitet, wie es in einer Stellungnahme zum STANDARD heißt. Wie viele Fälle am ersten Tag bereits registriert wurden, könne man noch nicht sagen. "Die ersten Erfahrungen zeigen aber, dass die Erfassung gut voranschreitet und auch die Zusammenarbeit mit den Geflüchteten sehr gut ist." Diese hätten "alle relevanten Dokumente bei der Hand und wirken sehr gut mit".

Herausfordernd ist laut Herbert Langthaler von der österreichischen Asylkoordination die Unterbringung der Flüchtlinge. Die Bundesbetreuungsagentur BBU sei unter anderem auf die Kooperation der Bundesländer angewiesen. So müssen sie etwa die mit Stand Montag bundesweit 31.000 von Privaten gemeldeten Quartiere auf ihre Eignung prüfen: "In wenigen Einzelfällen wurden nicht heizbare Hallen als Unterkünfte angeboten", erklärt Langthaler, warum geprüft werden müsse.

Als Schnittstelle zwischen Bund und Ländern wurde am Wochenende Michael Takacs zum Flüchtlingskoordinator des Kanzleramts ernannt. Laut Takacs standen am Montag neben den Privatangeboten 2.990 Bundesbetreuungsplätze und 4.500 Ankunftsbetten der Länder zur Verfügung.
2.500 Notquartiere in Wien

In Wien stehen aktuell 2.500 kurzfristige Notquartierplätze zur Verfügung. Diese würden "laufend erweitert". Fast alle Flüchtlinge landen zunächst in der einzigen Millionenmetropole Österreichs: Zuletzt hätten aber auch Weitertransporte nicht nur ins Ausland, sondern auch in Quartiere nach Oberösterreich, Steiermark oder Kärnten besser funktioniert, hieß es. (David Krutzler, Irene Brickner, 14.3.2022)
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anne

   

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