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[schwarz]Pandemie
Hohe Infektionszahlen bringen Spitäler in Salzburg und Tirol ans Limit
Viele Quarantänefälle bei den Beschäftigten sorgen für einen Personalmangel. Zahlreiche Skiunfälle verschärfen die Situation. Salzburg verschiebt Operationen, Tirol sperrt Stationen
18. März 2022, 10:26
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Die Lage in den Spitälern ist angespannt, erste Operationen werden wegen der hohen Infektionszahlen verschoben.
Foto: REUTERS / AMIR COHEN
Innsbruck/Salzburg – Die Höchstwerte bei den Corona-Infektionszahlen in Salzburg und Tirol sorgen erneut für Personalengpässe in den Spitälern. Weil sich viele Mitarbeiter wegen einer Covid-Erkrankung oder als Kontaktperson in Quarantäne befinden, müssen Betten gesperrt und geplante Operationen verschoben werden. Betroffen sind vor allem das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in der Stadt Salzburg, das Klinikum Schwarzach im Pongau und das Tauernklinikum im Pinzgau. Die Tirol-Kliniken mussten am Donnerstag vier Stationen wegen Personalmangels kurzfristig sperren.
"Angespannte Situation"
In den Salzburger Landeskliniken sei die Situation angespannt, aber noch bewältigbar, hieß es. Im Klinikum Schwarzach wird die Situation noch durch die vielen Patienten verschärft, die nach Skiunfällen medizinisch versorgt werden. Mitte dieser Woche sei entschieden worden, 50 Prozent der planbaren Operationen zu verschieben, 80 der 1.500 Beschäftigen seien in Quarantäne, hieß es am Freitag in einem Bericht der "Salzburger Nachrichten". Nicht betroffen von diesen Maßnahmen seien Notfälle, Tumoroperationen und die Geburtshilfe. Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder seien wegen fehlenden Personals 50 Betten gesperrt.
Im Tauernklinikum in Zell am See sind laut einem ORF-Bericht zehn Prozent der Pflegekräfte und Ärzte in Quarantäne. Die Hälfte der geplanten Operationen musste verschoben werden, um ausreichend Kapazitäten für Akutfälle, etwa nach Skiunfällen, zur Verfügung zu haben, wird der ärztliche Leiter des Tauernklinikums, Rudolf Pointner, zitiert.
Krankenstände in Tirol verdoppelt
Bei den Tirol-Kliniken hat sich die Zahl der Krankenstände durch die Omikron-Welle verdoppelt, wie Sprecher Johannes Schwamberger dem STANDARD bestätigt. Täglich seien deshalb 130 bis 150 Betten gesperrt. Die Situation werde ebenso täglich neu bewertet, sagt Schwamberger: "Wir reagieren auf die jeweiligen Ausfälle. Fehlt die Hälfte des Personals, wird die halbe Station gesperrt." Am Donnerstag mussten vier Stationen der Tirol-Kliniken ganz zusperren, weil keine Mitarbeiter zur Verfügung standen.
Neben den Krankenständen seien auch Ausfälle durch Betreuungspflichten zu verzeichnen. Etwa wenn kranke Kinder zu versorgen sind. "In diesen Fällen rechnen wir in der Regel schon damit, dass der Elternteil drei Tage später selbst krank ausfällt", sagt Schwamberger. Auch das Freitesten funktioniere kaum, weil die meisten Infizierten länger als fünf Tage ansteckend bleiben.
Auf den Normalstationen sei die Belegung sehr hoch und steige derzeit weiter. Auf den Intensivstationen wiederum sie die Lage weiter stabil. Was dabei besonders auffallend sei, erklärt Schwamberger: "Wir bekommen praktisch kaum neue Corona-Patienten mit der Omikron-Variante auf die Intensivstationen. Diejenigen, die dort betreut werden, sind fast alle noch von der vorigen Welle."
Möglicherweise erneut Verschärfungen
Möglicherweise werden die Corona-Maßnahmen im Land Salzburg wieder verschärft. Eine Entscheidung darüber könnte noch am Freitag getroffen werden. Im Bundesland Salzburg wurde am Donnerstag ein neuer Höchstwert bei den Corona-Infektionszahlen verzeichnet. Binnen 24 Stunden meldeten die Gesundheitsbehörden 3.843 neue Fälle. Auch die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf einen Rekordwert von (laut Landeszählung) 3.509. Eine Trendumkehr zeichnet sich dabei nicht ab: Die Reproduktionszahl lag am Donnerstag bei 1,11 – was einen weiteren Anstieg bei den Infektionszahlen erwarten lässt. (APA, red, 18.3.2022)[/schwarz]
Zitat von Gast im Beitrag #1
[schwarz]Pandemie
Hohe Infektionszahlen bringen Spitäler in Salzburg und Tirol ans Limit
Viele Quarantänefälle bei den Beschäftigten sorgen für einen Personalmangel. Zahlreiche Skiunfälle verschärfen die Situation. Salzburg verschiebt Operationen, Tirol sperrt Stationen
18. März 2022, 10:26
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Die Lage in den Spitälern ist angespannt, erste Operationen werden wegen der hohen Infektionszahlen verschoben.
Foto: REUTERS / AMIR COHEN
Innsbruck/Salzburg – Die Höchstwerte bei den Corona-Infektionszahlen in Salzburg und Tirol sorgen erneut für Personalengpässe in den Spitälern. Weil sich viele Mitarbeiter wegen einer Covid-Erkrankung oder als Kontaktperson in Quarantäne befinden, müssen Betten gesperrt und geplante Operationen verschoben werden. Betroffen sind vor allem das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in der Stadt Salzburg, das Klinikum Schwarzach im Pongau und das Tauernklinikum im Pinzgau. Die Tirol-Kliniken mussten am Donnerstag vier Stationen wegen Personalmangels kurzfristig sperren.
"Angespannte Situation"
In den Salzburger Landeskliniken sei die Situation angespannt, aber noch bewältigbar, hieß es. Im Klinikum Schwarzach wird die Situation noch durch die vielen Patienten verschärft, die nach Skiunfällen medizinisch versorgt werden. Mitte dieser Woche sei entschieden worden, 50 Prozent der planbaren Operationen zu verschieben, 80 der 1.500 Beschäftigen seien in Quarantäne, hieß es am Freitag in einem Bericht der "Salzburger Nachrichten". Nicht betroffen von diesen Maßnahmen seien Notfälle, Tumoroperationen und die Geburtshilfe. Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder seien wegen fehlenden Personals 50 Betten gesperrt.
Im Tauernklinikum in Zell am See sind laut einem ORF-Bericht zehn Prozent der Pflegekräfte und Ärzte in Quarantäne. Die Hälfte der geplanten Operationen musste verschoben werden, um ausreichend Kapazitäten für Akutfälle, etwa nach Skiunfällen, zur Verfügung zu haben, wird der ärztliche Leiter des Tauernklinikums, Rudolf Pointner, zitiert.
Krankenstände in Tirol verdoppelt
Bei den Tirol-Kliniken hat sich die Zahl der Krankenstände durch die Omikron-Welle verdoppelt, wie Sprecher Johannes Schwamberger dem STANDARD bestätigt. Täglich seien deshalb 130 bis 150 Betten gesperrt. Die Situation werde ebenso täglich neu bewertet, sagt Schwamberger: "Wir reagieren auf die jeweiligen Ausfälle. Fehlt die Hälfte des Personals, wird die halbe Station gesperrt." Am Donnerstag mussten vier Stationen der Tirol-Kliniken ganz zusperren, weil keine Mitarbeiter zur Verfügung standen.
Neben den Krankenständen seien auch Ausfälle durch Betreuungspflichten zu verzeichnen. Etwa wenn kranke Kinder zu versorgen sind. "In diesen Fällen rechnen wir in der Regel schon damit, dass der Elternteil drei Tage später selbst krank ausfällt", sagt Schwamberger. Auch das Freitesten funktioniere kaum, weil die meisten Infizierten länger als fünf Tage ansteckend bleiben.
Auf den Normalstationen sei die Belegung sehr hoch und steige derzeit weiter. Auf den Intensivstationen wiederum sie die Lage weiter stabil. Was dabei besonders auffallend sei, erklärt Schwamberger: "Wir bekommen praktisch kaum neue Corona-Patienten mit der Omikron-Variante auf die Intensivstationen. Diejenigen, die dort betreut werden, sind fast alle noch von der vorigen Welle."
Möglicherweise erneut Verschärfungen
Möglicherweise werden die Corona-Maßnahmen im Land Salzburg wieder verschärft. Eine Entscheidung darüber könnte noch am Freitag getroffen werden. Im Bundesland Salzburg wurde am Donnerstag ein neuer Höchstwert bei den Corona-Infektionszahlen verzeichnet. Binnen 24 Stunden meldeten die Gesundheitsbehörden 3.843 neue Fälle. Auch die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf einen Rekordwert von (laut Landeszählung) 3.509. Eine Trendumkehr zeichnet sich dabei nicht ab: Die Reproduktionszahl lag am Donnerstag bei 1,11 – was einen weiteren Anstieg bei den Infektionszahlen erwarten lässt. (APA, red, 18.3.2022)[/schwarz]
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