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Fehler im Ukraine-Krieg Putin kann nur noch improvisieren

#1 von anne ( Gast ) , 12.04.2022 08:11

Fehler im Ukraine-Krieg
Putin kann nur noch improvisieren

Von Patrick Diekmann
08.04.2022, 16:13 Uhr

Karte und russische Züge zeigen: Wohin sich Putins Truppen bewegen und mit welchen militärischen Mitteln. (Quelle: t-online)

Im Ukraine-Krieg läuft für Wladimir Putin vieles schief, die erste Angriffswelle wurde zur Katastrophe mit hohen Verlusten. Nun sorgt auch Kremlsprecher Dimitri Peskow für Ärger. Gibt es erste Risse in Putins System?

Das hatte er sich anders vorgestellt: Wladimir Putin hat die russische Armee in einen blutigen Ukraine-Krieg geführt. Die Soldaten legen ganze ukrainische Städte in Trümmer, Tausende Zivilisten sterben, Millionen weitere sind auf der Flucht. Militärisch gibt es auf beiden Seiten hohe Verluste, die Invasion ramponiert die russische Wirtschaft und isoliert Russland von der Welt.

Es ist völlig unklar, was der russische Präsident in der Ukraine überhaupt gewinnen will. Die Besetzung der ganzen Ukraine scheint für Russland kaum realisierbar und selbst, wenn sich Putin mit weniger Landgewinnen zufriedengeben wird, dann scheint aktuell auch kein Szenario denkbar, wie russische Truppen das ukrainische Territorium befrieden sollen – ohne die Beseitigung oder die Umsiedlung der Zivilbevölkerung. Russland findet sich plötzlich in einem Krieg wieder, den man so eigentlich nicht geplant hatte, aber aus dem es kaum einen Ausweg gibt.
Ukraine-Krieg: Die Chronologie des Konflikts

Februar 2014: Viktor Janukowitsch flieht nach Russland. Moskau besetzt militärisch die ukrainische Schwarzmeerhalbinsel Krim. (Quelle: imago images)
März 2014: Russland hält ein international nicht anerkanntes Referendum auf der Krim ab und gliedert sie als Landesteil ein. USA und EU verhängen Sanktionen gegen Moskau. (Quelle: imago images)
April 2014: In der ostukrainischen Region Donbass rufen die von Moskau unterstützten Separatisten die «Volksrepublik Donezk» aus, Luhansk folgt. Das westliche Verteidigungsbündnis Nato setzt seine militärische Zusammenarbeit mit Russland wegen der Krim-Krise aus. (Quelle: imago images)
Juni 2014: Anlässlich des 70. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie kommen am sechsten Juni zahlreiche Staats- und Regierungschefs in Frankreich zusammen. Unter der Vermittlung von Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Francois Hollande gelingt es, erstmals sei Beginn der Krise gemeinsam Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem ukrainischen Amtskollegen Petro Poroschenko zu führen. Das sogenannte "Normandie-Format" ist geboren. (Quelle: imago images/Benoit Doppagne)
Juni 2014: In der Ostukraine schießen Rebellen ein Militärflugzeug beim nächtlichen Landemanöver auf den Flughafen von Luhansk ab. Alle 49 Soldaten an Bord kommen ums Leben. (Quelle: imago images)
Juli 2014: Über dem Separatisten-Gebiet wird ein Passagierflieger der Linie Malaysia-Airlines mutmaßlich mit einer russischen Rakete abgeschossen. Alle 298 Menschen an Bord sterben. Der Westen verschärft seine Sanktionen gegen Russland. (Quelle: imago images)
Februar 2015: In Belarus wird unter anderem unter deutscher Vermittlung ein Friedensplan ausgehandelt. Der Westen bindet die Aufhebung der Russland-Sanktionen an das sogenannte "Minsker Abkommen". Diese Vereinbarung sieht unter anderem eine Autonomie für die Separatistengebiete in der ukrainischen Verfassung vor sowie die Kontrolle der Ukraine über ihre Grenze mit Russland. (Quelle: imago images)
März 2018: Nachdem die Pipeline Nord Stream 1 bereits seit 2011 Gas von Russland durch die Ostsee bis nach Deutschland transportiert, erhält die umstrittene Leitung Nord Stream 2 alle notwendigen Genehmigungen und der Bau kann beginnen. Eine Absichtserklärung für die Röhre hatte bereits im September 2005 der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) mit Putin ausgehandelt. (Quelle: imago images)
Eine Absichtserklärung für die Röhre hatte bereits im September 2005 der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) mit Putin ausgehandelt. Wenig später verlor Schröder die Bundestagswahl – und übernahm kurz darauf den Posten als Aufsichtsratschef der Nord Stream 2 AG. Noch heute ist der Altkanzler Vorsitzender im Gesellschaftsausschuss des Unternehmens. (Quelle: imago images/Alexei Druzhinin)
Foto-Serie mit 25 Bildern

Die eigenen Planungsfehler rächen sich: Putin ist ein Aggressor, der langsam die Kontrolle über diesen Krieg verliert. Der Kreml geht in Russland gegen jegliche Kritik mit äußerster Härte vor, die russische Propaganda streut hasserfüllte Desinformation. Diese Methoden zeigen vor allem eines: Putin hat Angst – Angst vor der eigenen Bevölkerung im Angesicht der Katastrophe, in die er sein Land geführt hat.
"Bedeutende Verluste" in der russischen Armee

Aber gibt es erste Risse in der Kremlführung? Für Aufsehen sorgte am Donnerstag Kremlsprecher Dimitri Peskow. Der enge Putin-Vertraute gab dem britischen TV-Sender Sky News ein Interview, allein dieser Umstand ist bemerkenswert in diesen Kriegszeiten. "Wir haben bedeutende Verluste, das ist eine gewaltige Tragödie für uns", sagte Peskow. Das war ein Paukenschlag, schließlich stellt Moskau den Ukraine-Krieg noch immer als "Spezialoperation" dar und beziffert die eigenen Verluste als vergleichsweise niedrig. Zuletzt hatte Russland von 1.351 getöteten Soldaten gesprochen, die Ukraine geht von mehr als zehnmal so vielen Verlusten aus.
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Unicef (Quelle: sg)

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In jedem Fall kann die Zahl der russischen Verluste aktuell nicht genau beziffert werden, doch dank Peskow ist nun klar: Sie sind hoch. Aber Putins Sprecher ging noch weiter, indem er in dem Interview eine mögliche Erweiterung der Nato um Finnland und Schweden nicht als "existenzielle Bedrohung" für Russland bezeichnete. Wenn es dazu käme, müsse Russland seine Westflanke stärken, um für Balance zu sorgen. Das schwächt das russische Narrativ, das teilweise Vorwand für diesen Krie
g war: die Bedrohung Russlands durch die Nato.

anne

   

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Danke für Ihr Reinschauen und herzliche Grüße...
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