ladimir Putin: Der russische Präsident versucht mit Kriegsdrohungen, die internationale Unterstützung für die Ukraine zu untergraben. (Quelle: imago-images-bilder)
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Mit seinem Angriff auf die Ukraine hat Wladimir Putin Russland isoliert. Der Kreml sieht derzeit wohl nur einen Ausweg.
Er steht mit dem Rücken zur Wand, seine außenpolitische Macht schwindet: Wladimir Putin hat sich mit seinem Angriffskrieg in der Ukraine verrannt, und für Russland wird es immer schwieriger, politischen Einfluss auf andere Staaten auszuüben. Der russische Präsident muss im Moment dabei zusehen, dass die Fassade seiner Weltmachtambitionen bröckelt: Immer mehr Regierungen versuchen, ihre Verbindungen zu Russland zu kappen, der politische Schaden für Moskau ist immens.
Ukraine: Das sind die Gesichter des Krieges
Charkiw im Osten der Ukraine: Ein Mann versucht das Feuer im Haus seiner Nachbarn zu löschen, das bei einem russischen Angriff zerstört wurde. Die Stadt steht seit Wochen unter Beschuss.
Warten auf den Bus im belagerten Mariupol: Große Teile der Hafenstadt sind inzwischen zerstört. Wer Haustiere hat, versucht auch sie zu retten.
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Putin hat anscheinend völlig unterschätzt, dass viele Staaten der russischen Aggression in der Ukraine mit Ablehnung begegnen. Zahlreiche Nato-Länder unterstützen die ukrainische Armee militärisch, die Europäische Union löst sich in hoher Geschwindigkeit von russischen Energieimporten, und selbst Kasachstans Präsident traut sich, Russland auf offener Bühne zu brüskieren. Für den Kremlchef ist das Verrat und er verhält sich wie der von alten Weggefährten beschriebene Straßenjunge, der sich in den Hinterhöfen von Sankt Petersburg mit Gleichaltrigen prügelte, um sich Respekt zu verschaffen.
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"Ich versuche, zu überleben"
Die russische Journalistin Marina Owsjannikowa kurz vor ihrer Flucht aus Russland.
In der derzeitigen Krise offenbaren Putins Drohungen mit weiteren Kriegen und Atomwaffen jedoch eher die eigene Schwäche: Die russische Führung hat mit dem Krieg gegen die Ukraine viele politische Hebel zertrümmert, um international Einfluss auszuüben. Die Einschüchterung mit militärischer Gewalt ist in vielen Bereichen Putins letzte verbliebene Waffe, die aber langsam abstumpft, weil mittlerweile auch leere Drohungen aus Moskau kommen.
Drohung mit Angriff auf Deutschland
Aber wie gefährlich ist die Situation für andere Länder? In Deutschland sorgte der TV-Moderator Wladimir Solowjow für Kopfschütteln, als dieser im russischen Staatsfernsehen einen Angriff auf die Bundesrepublik forderte.
In der Talkshow, in der Bundeskanzler Olaf Scholz auch schon mit Adolf Hitler verglichen wurde und die ein Millionenpublikum hat, kam zunächst der Kreml-Propagandist Alexander Sosnowski zu Wort, der in Deutschland lebt. "Jede Nato-Armee öffnet ihre Lager und schickt alles an die Front, was sie hat", erklärte Sosnowski. Moderator Solowjow fragte daraufhin, ob diese Länder sich "nackt ausgezogen" hätten. "Ja, zum Beispiel die Bundeswehr", antwortete Sosnowski darauf.
Im Video sehen Sie den Dialog ab Minute 1:54:
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"Dann würde es also Sinn ergeben, eine zweite Front zu eröffnen und auf Deutschland einzuschlagen, solange sie komplett unbewaffnet sind", forderte Solowjow. "Damit es keine Illusionen bei den Nazis gibt."
Dass die russische Propaganda mittlerweile bei solch abstrusen Drohungen angelangt ist, sagt viel über die Verzweiflung aus, die im Kreml – angesichts der mageren militärischen Erfolge in der Ukraine – herrschen muss. Denn ein möglicher Angriff auf Deutschland hat wenig mit der Realität zu tun, auch nicht mit der, wie sie Russland sieht: Die russische Armee ist mit dem Krieg in der Ukraine und ihren anderen Auslandseinsätzen im Kaukasus, in Syrien oder in Berg Karabach an ihrer operativen Belastungsgrenze. Gegenüber der Nato wäre Russland in einem konventionellen Krieg hoffnungslos unterlegen. Ein Angriff auf Deutschland ergäbe also auch aus russischer Sicht überhaupt keinen Sinn.
Tatsächlich verfolgt die Kreml-Propaganda mit den Drohungen gegen Berlin eine andere Strategie: Putin möchte der eigenen Bevölkerung signalisieren, dass die kleinere Ukraine im Konflikt mit Russland nur so lange durchhalten könne, weil alle Nato-Staaten ihr komplettes Waffenarsenal in das Land schickten. Die Propagandakampagne gegen Nato-Länder wie Deutschland soll die Menschen in Russland von den hohen Verlusten und den mageren militärischen Erfolgen der Kreml-Armee in der Ukraine ablenken.