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K.-o.-Tropfen: "Es kann jeden treffen"

#1 von esther10 , 03.11.2016 13:09

K.-o.-Tropfen: "Es kann jeden treffen"
Die Vorstellung ist der Horror: am Morgen nach einer Party aufzuwachen, ohne zu wissen, was passiert ist. Wie Sie sich vor heimlich verabreichten Betäubungsmitteln schützen

von Diana Engelmann, aktualisiert am 02.11.2016


Feierabend: Vorsicht vor K.-o.-Tropfen in Getränken
Getty Images/Digital Vision/Klaus Vedfelt

Mit den Worten "O’zapft is! Auf eine friedliche Wiesn!" eröffnet der Münchner Oberbürgermeister alljährlich das Oktoberfest. Das ist Tradition. Tradition ist leider auch, dass Frauen auf der Wiesn, wo viel Alkohol getrunken wird, sexuell belästigt werden. 31 Fälle wurden 2016 angezeigt.

Aber nicht immer ist nur Alkohol im Spiel, der auch Täter enthemmt. Manchmal können Substanzen wie K.-o.-Tropfen Opfer willenlos machen. Das größte Problem bei solchen Betäubungsmitteln: Sie sind zwölf Stunden nach ihrer Einnahme nicht mehr nachzuweisen. Die Sozialpädagogin Carola Klein von LARA, dem Krisen- und Beratungszentrum für vergewaltigte und sexuell belästigte Frauen in Berlin, erklärt, wie sich Frauen schützen können.

Eine große deutsche Tageszeitung hat K.-o.-Tropfen vor einiger Zeit als moderne Sage bezeichnet. Als Vorwand für Frauen, denen es peinlich sei, zu viel getrunken zu haben. Nachweisen lassen sich solche Mittel ja tatsächlich in den seltensten Fällen.

Untersuchungen haben ergeben, dass Frauen in ein bis drei Prozent der Fälle von sexuellen Übergriffen falsch aussagen. Das weitaus größere Problem ist, dass mehr als 90 Prozent der Frauen Übergriffe nicht anzeigen, weil sie sich schämen. Und weil sie wissen, dass ihnen nicht geglaubt wird. Die Wahrscheinlichkeit, für solche Delikte eine Verurteilung durchzusetzen, ist sehr gering. Deshalb kann man die These vernachlässigen, Frauen wollten Männer reinreißen.

In nur drei von zehn Fällen wird verurteilt. Stimmt etwas mit unserer Rechtsprechung nicht?

Es gilt die Unschuldsvermutung. Solange man keine entsprechende Substanz beim Angeklagten findet oder ihm auf andere Art nachweisen kann, dass er die Klägerin vorsätzlich betäubt hat, ist es wirklich sehr schwierig, einen möglichen Täter zu überführen.

Frauen könnten daraus lernen, dass Anzeige erstatten wenig bringt. Übergriffige Männer schließen daraus, dass ihre Chancen gut stehen, nicht belangt zu werden – selbst seitdem "Nein heißt Nein" gilt. Denn auch das "Nein" muss bewiesen werden – und wird in Fällen von K.-o.-Tropfen wahrscheinlich gar nicht ausgesprochen. Wie können sich Frauen schützen?

Sobald ich merke, dass mit mir etwas nicht stimmt, mir schwindelig oder übel wird, sollte ich mich in ein Taxi setzen und nach Hause fahren. Am besten zusammen mit jemandem, dem ich vertraue. Wer K.-o.-Tropfen verabreicht bekommen hat, ist auf Hilfe angewiesen.

Wie lange dauert es denn, bis die Mittel wirken?

Viel Zeit bleibt nicht, etwa 20 Minuten. Meistens steckt in K.-o.-Tropfen die Substanz GHB – Gamma-Hydroxybuttersäure –, auch bekannt als Liquid Ecstasy. Aber Benzodiazepine oder Barbiturate können Menschen ebenfalls schnell betäuben. Das Tückische: Die Stoffe riechen nicht, sind fast geschmacklos und farblos.

Kann ich etwas tun, um erst gar nicht in so eine Situation zu geraten?

Die bekannten Vorsichtsmaßnahmen treffen: Getränke im Auge behalten, auf einander aufpassen, mit mehreren Leuten einen Club besuchen und zusammen mit ihnen wieder gehen. Leider gibt es keinen hundertprozentigen Schutz. Es kann jeden erwischen. Die Verantwortung liegt bei den Tätern, nur dort ist sie auch zu suchen. Leider denken Opfer häufig, sie hätten etwas falsch gemacht. Dabei sind sie einfach vergiftet worden.

Wie kommt es, dass Betroffene die Schuld bei sich suchen?

Klaut jemand einen Geldbeutel, den jemand anders hat liegen lassen, ist der Fall klar: Diebstahl. Niemand würde auf die Idee kommen, die Sache nicht zu verfolgen, weil der Besitzer die Geldbörse vergessen hat. Hat eine Frau auf einer Party Alkohol getrunken und womöglich einen kurzen Rock getragen, wurde dann betäubt und vergewaltigt, gibt es Menschen, die behaupten, sie hätte die Situation provoziert. Sie sei selbst schuld, wenn sie so einen kurzen Rock trägt. Das ist falsch. Egal wie kurz der Rock ist – eine Frau kann selbst entscheiden, mit wem sie Sex hat.

Angenommen, ich wache mit Filmriss und einem sehr unguten Gefühl auf. Was dann?

Vertrauen Sie sich sofort jemandem an, und bewahren Sie Beweisstücke auf. Wenn Sie direkt Anzeige erstatten, kann die Polizei eine Untersuchung anordnen. Sie sollten sich auf jeden Fall von einem Arzt untersuchen lassen oder zur vertraulichen Spurensicherung in die Gerichtsmedizin gehen. Dort werden Spuren so gesichert, dass sie auch vor Gericht gelten.

Diese Schritte zu gehen erfordert von den Frauen Mut.
http://www.apotheken-umschau.de/Soziales...fen-526563.html
Ja. Alleine ist das fast nicht zu schaffen. Deshalb sollen sich Betroffene Hilfe suchen. Sie brauchen und verdienen Unterstützung. Auf keinen Fall sollte man sich schämen oder die Schuld bei sich suchen. Auch wenn es normal ist, erst einmal so zu reagieren.


Fröhlich sein,
Gutes tun
und die Spatzen
pfeifen lassen.
Don Bosco
http://www.fatima.pt/portal/index.php?id=14924

 
esther10
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zuletzt bearbeitet 03.11.2016 | Top

   

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