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Michael Vosatka vor 4 Stunden
Bischof von Charkiw beklagt gezielten Beschuss von Schulen
Im ukrainischen Charkiw werden Schulen, Kindergärten und andere zivile Einrichtungen nach Auskunft eines örtlichen Kirchenmanns gezielt mit Raketen beschossen. "Wer immer noch der Vorstellung anhängt, dass Russland nur militärische Einrichtungen bombardiert, der macht sich etwas vor", heißt in einem Brief des römisch-katholischen Bischofs Pavlo Honcharuk an das internationale katholische Hilfswerk "Kirche in Not".
Viele Kinder befänden sich immer noch in der Stadt und seien in Luftschutzkellern untergebracht. Sie lebten in einer Parallelwelt und könnten oft nicht begreifen, was um sie herum geschehe. Charkiw ist die zweitgrößte Stadt der Ukraine und liegt etwa 20 Kilometer von der Front entfernt. Bisher sind laut Honcharuk, der die Diözese Charkiw-Saporischschja leitet, mindestens 20 Schulen zerstört worden. Um die Eltern zu unterstützen, stelle die Kirche ihnen unter anderem Hygieneartikel und Lebensmittel zur Verfügung.
Es gebe jedoch auch Situationen, in denen er nicht weiterhelfen könne, hieß es. So sei etwa das Schicksal der ukrainischen Kriegsgefangenen unklar, da kein Kontakt zur gegnerischen Seite möglich sei. Der Geistliche sprach gegenüber dem Hilfswerk auch von "Filtrationslagern" in den von Russland eroberten Gebieten, in denen Menschen zum Teil willkürlich festgehalten würden. "Wenn jemand etwas gegen eine Frau hat, denkt er sich Verdächtigungen gegen sie aus." Sie würde dann sofort inhaftiert und von ihren Kindern getrennt.
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