Seehofer-Lob für Angela Merkel
"Unheimlich, wie stabil und zäh sie ist"
01.04.2017, 10:55 Uhr | Kristina Dunz, dpa
Seehofer lobt Angela Merkel: "Unheimlich, wie zäh sie ist". CSU-Chef Horst Seehofer hält Angela Merkel als Kanzlerin für alternativlos. (Quelle: dpa)
CSU-Chef Horst Seehofer hält Angela Merkel als Kanzlerin für alternativlos. (Quelle: dpa)
Zwischen Angela Merkel und Horst Seehofer gab es in der Vergangenheit häufig Spannungen. Ein halbes Jahr vor der Wahl lobt der CSU-Chef die Kanzlerin nun überschwänglich. Merkel werde gebraucht - in Deutschland und der Welt.
Seehofer fügte hinzu: "Innenpolitisch kann sie ja für sich reklamieren, dass es Deutschland noch nie so gut ging wie in der Gegenwart." In der Geschichte der Bundesrepublik habe es nie eine bessere wirtschaftliche Lage gegeben.
Das heiße nicht, dass es nicht auch künftig einmal unterschiedliche Auffassungen geben werde wie etwa über die CSU-Forderung nach bundesweiten Volksentscheiden. "Da werden wir ein bisschen Schwierigkeiten haben, zu einer gemeinsamen Auffassung zu kommen. Aber ansonsten funktioniert das jetzt sehr gut."
Seehofer betonte, die Union wolle Wähler zurückgewinnen, die sich für die Alternative für Deutschland (AfD) entschieden hätten. "Und deshalb glaube ich, kann es überhaupt keine Diskussion geben, dass wir nur mit Angela Merkel die Bundestagswahl gewinnen können. Und ich sage Ihnen: Wir werden sie gewinnen." Er könne keine Wechselstimmung zugunsten der SPD feststellen. "Die Wahl im Saarland war ja ein Indiz dafür."
"Sie ist eine authentische Persönlichkeit"
Merkel sei nicht müde oder amtsmüde. "Sie ist in der Früh um zwei Uhr, wenn wie zuletzt der Koalitionsausschuss noch tagt, nach meinem Eindruck noch bedeutsam fitter und konzentrierter als ich zum Beispiel, aber auch als viele andere Teilnehmer. Unheimlich, wie stabil und wie zäh sie ist." Sie sprühe geradezu vor Ideen für den Bundestagswahlkampf. Er betonte: "Sie ist eine authentische Persönlichkeit, und sie sollte auch so bleiben, wie sie ist."
Der Streit um die Zuwanderung sei berechtigt gewesen. "Wir wollen eine Begrenzung der Zuwanderung. Da gab es über die Wege und das Tempo Auseinandersetzungen. Das ist weitgehend überwunden und jetzt arbeiten wir als bürgerliche Parteien gut zusammen", sagte Seehofer.
Der CSU-Chef hatte Merkel im Zuge der Aufnahme Hunderttausender Flüchtlinge 2015 unter anderem mit Verfassungsklage gedroht und ihr eine "Herrschaft des Unrechts" vorgeworfen. Nun sagt Seehofer: "Was mir das Wichtigste ist, aber auch ihr, dass es ehrlich funktioniert. Wir inszenieren jetzt nichts für die Bevölkerung, sondern es ist eine ehrliche Zusammenarbeit, die auch inhaltlich getragen wird."
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