Ukraine-Krieg im Live-Ticker: Kiew: Russland führt jetzt "Krieg des Tötens wegen"
Ein Live-Blog von Anika Richter
Aktualisiert am 01.01.2023, 19:14 Uhr
19:13 Uhr: Kiew: Russland führt jetzt "Krieg des Tötens wegen"
18:22 Uhr: Feuerwerk in Kiew abgebrannt - Mann drohen fünf Jahre Haft
16:49 Uhr: Klitschko: Müssen jederzeit mit neuem Angriff auf Kiew rechnen
14:36 Uhr: Putins Dekret über 137.000 zusätzliche Soldaten in Kraft getreten
13:25 Uhr: Kein Wort zum Krieg: Russlands Star Netrebko feiert "sehr gutes" Jahr
11:52 Uhr: Russland feuert in Neujahrsnacht "fast drei Dutzend Drohnen" auf Kiew
10:11 Uhr: Rekrutierte Gefängnisinsassen fliehen aus Zentrum der Wagner-Gruppe
09:01 Uhr: Klitschko fordert Deutschland zur Lieferung von Leopard-2-Panzern auf
Mehr News zum Krieg in der Ukraine
➤ Kiew: Russland führt jetzt "Krieg des Tötens wegen"
19:13 Uhr
Mit den massiven Luftangriffen gegen eine Reihe von ukrainischen Städten in der Neujahrsnacht ist Russland nach Meinung des ukrainischen Präsidentenberaters Mychajlo Podoljak zu einer neuen Strategie übergegangen. «Russland hat keine militärischen Ziele mehr», twitterte Podoljak am Sonntag. «Es (Russland) versucht, so viele Zivilisten wie möglich zu töten und so viele zivile Objekte wie möglich zu zerstören. Ein Krieg des Tötens wegen.»
Das russische Militär hatte in der Neujahrsnacht eine Welle von sogenannten Kamikazedrohnen gegen mehrere ukrainische Städte gestartet. Die aus iranischer Produktion stammenden Drohnen vom Typ Schahed wurden nach Angaben der ukrainischen Militärführung alle vor Erreichen ihrer Ziele abgeschossen. Die Drohnen waren unter anderem gegen Kiew und die ostukrainische Großstadt Charkiw gerichtet. (dpa)
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Ukraine: Helfen Sie den Kindern mit Ihrer Spende
02. Dezember 2022
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Die Lage im Überblick:
Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.
Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.
Russlands Angriff auf die Ukraine: Frontverlauf im Laufe des Jahres" © dpa-infografik GmbH
Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 16,5 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 20. Dezember). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit über 8,7 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 20. Dezember).
Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)
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Die weiteren Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 01. Januar
Feuerwerk in Kiew abgebrannt - Mann drohen fünf Jahre Haft
18:22 Uhr
Trotz eines klaren Feuerwerksverbots in der Ukraine hat ein 47-Jähriger in der Hauptstadt Kiew in der Neujahrsnacht Raketen gezündet und sieht jetzt einer langen Haftstrafe entgegen. «Jetzt drohen ihm fünf Jahre Freiheitsentzug», schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram am Sonntag.
Anwohner hatten die Polizei über das verbotene Feuerwerk informiert. Die Beamten nahmen den Mann fest und beschlagnahmten in seiner Wohnung ein ganzes Lager pyrotechnischer Produkte. Der 47-Jährige werde nun wegen Rowdytums angeklagt, teilte die Polizei mit.
In der Ukraine gilt während des Kriegszustands ein generelles Feuerwerksverbot. Kurz nach dem illegalen Feuerwerk wurde in Kiew Luftalarm ausgelöst, da Russland eine Welle von sogenannten Kamikaze-Drohnen auf die ukrainische Hauptstadt gestartet hatte.
. (dpa)
Klitschko: Müssen jederzeit mit neuem Angriff auf Kiew rechnen
16:49 Uhr
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko geht von weiteren russischen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt aus. "Russland mobilisiert weitere Kräfte, wir rechnen damit, dass bis zu 300.000 Soldaten einen erneuten Angriff auf unser Land starten", schrieb er in einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag".
"Kiew war und bleibt ein Ziel." Man müsse jederzeit damit rechnen, dass Russlands Präsident Wladimir Putin einen neuen Angriff auf Kiew befehle. Klitschko erneuerte seine Forderung, dass Deutschland Kampfpanzer des Typs Leopard 2 an die Ukraine liefern müsse. (dpa)
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Putins Dekret über 137.000 zusätzliche Soldaten in Kraft getreten
14:36 Uhr
Mehr als zehn Monate nach Beginn von Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine erhöht sich mit Beginn des neuen Jahres in Russland die Zahl der Militärs um 137.000 Soldaten. Ein entsprechendes Dekret über die bereits im August von Kremlchef Wladimir Putin angeordnete Erhöhung auf rund 1,15 Millionen Vertragssoldaten und Wehrdienstleistende trat am Sonntag offiziell in Kraft. Demnach soll die Armeestärke insgesamt mehr als zwei Millionen Menschen umfassen. Bei den restlichen Militärangehörigen handelt es sich um ziviles Personal, darunter etwa Verwaltungsangestellte.
Im September hatte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu gesagt, dass neue Einheiten entstünden. Der Minister warf den westlichen Staaten mit den USA an der Spitze vor, einen Kurs gegen Russland und seine Verbündeten zu fahren; damit begründete er den Anstieg bei der Zahl der Soldaten. "Der Block der Nato bewegt sich weiter auf die russischen Grenzen zu", hatte Schoigu gesagt.
Seit Beginn des am 24. Februar von Putin befohlenen Krieges gegen die Ukraine hat die russische Armee immer wieder mit großen Personalproblemen zu kämpfen. Die Erhöhung der Zahl der Militärs soll nun Abhilfe schaffen. Zudem hatte Putin – begleitet von Protesten in der Bevölkerung und von einer massenhaften Flucht von Männern ins Ausland – bei einer Teilmobilmachung rund 300.000 Reservisten einberufen lassen. Die Menschen in Russland befürchten, dass Putin weitere Mobilmachungen beschließen könnte, um seinen von vielen Niederlagen überschatteten Krieg in der Ukraine noch zu gewinnen. (dpa)
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Kein Wort zum Krieg: Russlands Star Netrebko feiert "sehr gutes" Jahr
13:25 Uhr
Die im Zuge von Russlands Krieg gegen die Ukraine als kremlnah in die Kritik geratene Opernsängerin Anna Netrebko hat bei Instagram Bilder von ihrer Neujahrsfeier veröffentlicht und Bilanz eines "sehr guten" Jahres 2022 gezogen. Während ihre russische Heimat auch am Wochenende mit Kampfdrohnen und Raketen die Ukraine weiter in Dunkelheit und Kälte bombte, zeigte die in Wien lebende 51-Jährige sich am festlich gedeckten Neujahrstisch im Abendkleid im Kreis ihrer Familie. Zu sehen ist auch, wie sie das Essen reinbringt.
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Schon einige Tage zuvor hatte sie in einem Post geschrieben, dass das Ende des Jahres Anlass zum Nachdenken sei. "Und ich sollte sagen, dass - ungeachtet aller Stürme, die über mich niedergegangen sind - dieses Jahr ein sehr gutes war!", schrieb sie. "Es war besser als das vergangene." Während viele Russen von den Sanktionen des Westens wegen Moskaus Kriegs gegen die Ukraine betroffen sind, zeigte die in Wien lebende Netrebko sich an dem reich gedeckten Tisch. (dpa)
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Proteste gegen Netrebko-Auftritt in Regensburg - So reagiert das Publikum
23. Juli 2022
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Ukraine: Russland feuert in Neujahrsnacht "fast drei Dutzend Drohnen" auf Kiew
11:52 Uhr
Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht zu Neujahr Kiew angegriffen. Über Nacht seien "fast drei Dutzend Drohnen" auf die Oblast Kiew abgefeuert worden, sagte laut "Kyiv Independent" der Gouverneur der Oblast Kiew, Oleksiy Kuleba. Dabei sei eine Infrastruktureinrichtung beschädigt worden. (ari)
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Rekrutierte Gefängnisinsassen fliehen aus Zentrum der Wagner-Gruppe
10:11 Uhr
Sechs bewaffnete Söldner der Wagner-Gruppe, die aus russischen Gefängnissen rekrutiert wurden, sind am 30. Dezember aus einem Wagner-Ausbildungszentrum im Bezirk Sorokyne in der Region Luhansk geflohen. Das berichtet das "Institute for the Study of War" (ISW). Demnach warnte eine russische Quelle die Bewohner des Gebiets Rostow, wachsam zu sein und "besonders auf Personen in militärischen Tarnuniformen zu achten".
Der Finanzier der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, versuchte laut ISW die Geschichte herunterzuspielen und behauptete, er habe die Situation am 31. Dezember unter Kontrolle gehabt.
Die russische Nationalgarde (Rosgvardia), die Polizei und der Wagner-Sicherheitsdienst verfügten über umfangreiche Erfahrungen mit der Festnahme verschiedener Arten von bewaffneten Personen, sagte Prigoschin weiter. Sie hätten daran gearbeitet, "eine Menge Schurken festzunehmen, von denen [russische Bürger] nicht einmal etwas zu wissen brauchen", angefangen von den Frontlinien des Gebiets Luhansk, des Gebiets Donezk und der russischen Grenzen. (ari)
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Klitschko fordert Deutschland zur Lieferung von Leopard-2-Panzern auf
09:01 Uhr
Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, hat von Deutschland die Lieferung von Panzern des Typs "Leopard 2" an die Ukraine gefordert. "Es wird entscheidend auf Deutschland ankommen, dass Leopard-2-Panzer endlich geliefert werden. Ohne diese Art von Panzer wird es nur schwer möglich sein, weitere Gebiete in der Ukraine zurückzuerobern", schreibt Klitschko in einem Gastbeitrag in der "Bild am Sonntag".
Der Politiker rechnet demnach auch mit einem neuen Angriff auf Kiew. Russland mobilisiere weitere Kräfte, bis zu 300.000 Soldaten könnten einen erneuten Angriff auf die Ukraine angehen. "Kiew war ein Ziel und Kiew bleibt ein Ziel", schreibt Klitschko.
Das Ziel der russischen Armee sei es gewesen, der Ukraine "ein dunkles Weihnachten, ein dunkles Neujahr, eine dunkle Zukunft zu bringen", erklärt Klitschko weiter. "Aber sie haben sich wie immer in diesem Krieg verrechnet! Wir sind stärker, auch dank Deutschland: Das deutsche Raketenabwehrsystem Iris-T hilft wie nichts anderes, dass unsere zivile Infrastruktur nicht vollständig zerstört wird, sondern wir sie immer wieder erneuern konnten." (dpa)
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Mit Material von dpa, Reuters und AFP
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