Das Blutwunder in Rulle im Jahre 1347 Um einen neuen Kirchenbau und eine kostbare Monstranz zur Verehrung des eucharistischen Brotes für die Kirche zu finanzieren, hat die Domino Adelheide im Jahre 1347 auf dem Altar der Ruller Kirche einen Spendenkorb aufgestellt. Diese Spendenidee war der Anfang der Legende vom Blutwunder...
Durch Spenden von Pilgern, die das heilige Blutwunder verehrten, konnte letztendlich die Monstranz finanziert werden.Neben dem Spendenkorb für Gold und Silber stellte sie eine kleine Hostiendose des eucharistischen Brotes auf. Eines Nachts stahlen Diebe die dargebrachten Spenden samt Hostiendose aus der Kirche. Die Hostiendose empfanden die Diebe als wertlos. So warfen sie diese arglos in eine Wiese. Einige Tage danach fanden Kirchgänger die Hostiendose im hohen Gras, welche von Kerzen beleuchtet wurde. Ein Osnabrücker Geistlicher öffnete die Dose in Osnabrück. Anstatt der Hostien fand er in einem Tuch umhüllt Fleischstücke im Blut.
Die Gläubigen werteten diese Tatsache als heiliges Blutwunder. An der Fundstelle wurde eine Wallfahrtskapelle erbaut. Mit einer feierlichen Zeremonie brachten die Gläubigen die Hostiendose mitsamt dem Tuch in die neue Wallfahrtskapelle.
Aus der Wallfahrtskapelle wurde die Hostiendose erneut gestohlen. Als die Diebe versuchten, die Dose vom Blut zu reinigen, wurde die Dosenwand dünn und durchsichtig. Doch das Blut konnte nicht entfernt werden. Die Dose gelangte auf unbekannte Weise wieder in den Besitz der Kirche zurück.
Um dieses Blutwunder zu ehren, ließ die Kirche eine Blutmonstranz anfertigen, in der die Dose noch heute verweilt. Durch dieses angebliche Wunder entstand eine regelrechte Pilgerflut um die Legende des heiligen Blutes. Und durch viele Spenden der Pilger konnte 1652 endlich die kostbare gotische Turmmonstranz (Blutmonstranz) fertig gestellt werden.
Zur Zeit wird die Blutmonstranz in der wunderschön restaurierten Ruller Gnadenkapelle ausgestellt.