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Deutlich mehr Meldefälle
Hinweise auf Kinderpornografie verdoppelt
Stand: 05.09.2018 16:54 Uhr
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Beim BKA und bei Beschwerdestellen sind 2017 fast 6000 Hinweise auf Kinderpornografie im Internet eingegangen - doppelt so viele wie ein Jahr zuvor. Doch das Löschen der Inhalte vor allem im Ausland dauert.
Beim Bundeskriminalamt und den Beschwerdestellen sind 2017 mehr als doppelt so viele Hinweise auf kinderpornografische Inhalte im Internet eingegangen wie im Jahr davor. Insgesamt 5977 Hinweise gingen im vergangenen Jahr ein, im Jahr davor waren es 2721. Das geht aus dem jährlichen Bericht des Bundesjustizministeriums hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Auch die Medien des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) berichteten darüber.
Danach kamen die meisten Hinweise von Bürgern, die sich an Beschwerdestellen etwa der Internetwirtschaft wandten. Bei einem Teil der Hinweise konnte das BKA nicht handeln, zum Beispiel, weil Inhalte nicht mehr abrufbar waren, der Standort des Servers nicht ermittelt werden konnte oder weil es keine ausreichende Kooperation mit einem anderen Land gab.
Mann blickt auf Monitor | Bildquelle: picture-alliance/ dpagalerieFast doppelt so viel Hinweise auf kinderpornografische Inhalte im Internet haben BKA und Beschwerdestellen erhalten.
84 Prozent der gemeldeten Fälle im Ausland
Bei den allermeisten (84 Prozent) der verbleibenden 5938 Fälle ging es um Inhalte auf Servern im Ausland, der Rest lag in Deutschland. 60 Prozent der Inhalte im Inland war dem Bericht zufolge spätestens nach zwei Tagen gelöscht, 97 Prozent binnen einer Woche. Im Schnitt dauerte die Löschung gut zwei Tage, 2016 waren es noch 2,93 Tage gewesen.
Löschen auf ausländischen Servern dauert
Im Ausland dauerte es demnach länger, bis Kinderpornografie aus dem Netz verschwand. Das habe mit komplizierteren Verfahren und einer höheren Zahl beteiligter Stellen zu tun, heißt es im Bericht. Hier waren innerhalb einer Woche nur 60 Prozent der Inhalte gelöscht, innerhalb von vier Wochen 87 Prozent.
Damit hat sich die Löschquote im Ausland verschlechtert. 2016 waren noch 62 Prozent der Inhalte innerhalb einer Woche gelöscht, 92 Prozent nach vier Wochen. Rund ein Drittel der ausländischen Inhalte wurde an Stellen in den USA gemeldet.
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