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Unsere liebe Frau....

#1 von esther10 , 02.10.2010 01:39

Oktober ist der Rosenkranzmonat....



http://www.vatican.va/holy_father/john_p...-mariae_ge.html

Von Papst Joh. PaulI.
Auch ich selbst habe in der Folge keine Gelegenheit verabsäumt, um zum häufigen Rosenkranzgebet zu ermutigen. Seit meinen Kinder- und Jugendjahren hat dieses Gebet einen wichtigen Platz in meinem geistlichen Leben eingenommen. Daran habe ich mich während meiner letzten Reise nach Polen erinnert, vor allem beim Besuch des Wallfahrtsortes Kalwaria Zebrzydowska. Das Rosenkranzgebet hat mich in Augenblicken der Freude und der Prüfung begleitet. Viele Sorgen habe ich in dieses Gebet hineingelegt und habe dadurch stets Stärkung und Trost erfahren. Vor vierundzwanzig Jahren, am 29. Oktober 1978, gerade zwei Wochen nach meiner Wahl auf den Stuhl Petri, habe ich mich, gleichsam mein Herz öffnend, wie folgt ausgedrückt: »Der Rosenkranz ist mein Lieblingsgebet. Er ist ein wunderbares Gebet, wunderbar in seiner Schlichtheit und seiner Tiefe. [...] Man kann sagen, der Rosenkranz ist in gewisser Weise ein Gebetskommentar zum letzten Kapitel der Konstitution Lumen gentium des Zweiten Vatikanischen Konzils, dem Kapitel, das von der wunderbaren Gegenwart der Muttergottes im Geheimnis Christi und der Kirche handelt. In der Tat ziehen vor dem Hintergrund der Worte des Ave Maria vor den Augen der Seele die wichtigsten Ereignisse des Lebens Jesu vorbei. Sie bilden zusammen den freudenreichen, schmerzhaften und glorreichen Rosenkranz, der uns – so könnten wir sagen – durch das Herz seiner Mutter in lebendige Verbindung mit Jesus bringt. Gleichzeitig kann unser Herz in die Abfolge dieser Geheimnisse des Rosenkranzes alle Ereignisse einschließen, die das Leben des einzelnen, der Familie, der Nation, der Kirche und der Menschheit ausmachen; die persönlichen Erfahrungen und die des Nächsten, in besonderer Weise die jener Menschen, die uns am allernächsten stehen, die uns am Herzen liegen. So bekommt das schlichte Gebet des Rosenkranzes den Rhythmus des menschlichen Lebens« .5

Mit diesen Worten, meine lieben Brüder und Schwestern, stellte ich das erste Jahr meines Pontifikates in den täglichen Rhythmus des Rosenkranzgebetes hinein. Heute, am Anfang des fünfundzwanzigsten Jahres des Dienstes als Nachfolger Petri, möchte ich dasselbe tun. Wie viele Gnaden habe ich in diesen Jahren von der Heiligen Jungfrau durch das Rosenkranzgebet empfangen: Magnificat anima mea Dominum! Meinen Dank an den Herrn möchte ich mit den Worten der heiligsten Mutter ausdrücken, unter deren Schutz ich mein petrinisches Dienstamt gestellt habe: Totus tuus!

Vielleicht besteht auch die Befürchtung, der Rosenkranz könne wegen seines ausgesprochen marianischen Charakters als wenig ökumenisch gelten. In Wirklichkeit führt uns dieses Gebet in einen viel klareren Horizont der Verehrung der Mutter Gottes, den das Konzil aufgezeigt hat: eine Frömmigkeitsform, die sich am christologischen Zentrum des christlichen Glaubens orientiert, und zwar in der Weise, daß »wenn die Mutter geehrt wird, der Sohn [...] richtig erkannt, geliebt, verherrlicht wird« .8nWenn das Rosenkranzgebet in angebrachter Weise neu entdeckt wird, ist es eine Hilfe und sicher kein Hindernis für die Ökumene!

Weg der Betrachtung

5. Der wichtigste Grund, um die Übung des Rosenkranzgebetes erneut kraftvoll vorzuschlagen, ist jedoch die Tatsache, daß er ein sehr nützliches Mittel darstellt, um unter den Gläubigen das wichtige Anliegen der Betrachtung des Christusgeheimnisses zu fördern, die ich im Apostolischen Schreiben Novo millennio ineunte als wahre und eigentliche ,,Pädagogik der Heiligkeit“ vorgestellt habe: »Es braucht ein Christentum, das sich vor allem durch die Kunst des Gebetes auszeichnet« .9 Während in unserer gegenwärtigen Kultur trotz vieler Widersprüche eine neue Notwendigkeit von Spiritualität aufscheint, die auch durch Einflüsse anderer Religionen beschleunigt wird, ist es umso vordringlicher, daß unsere christlichen Gemeinden »echte Schulen des Gebetes«10 werden.

Das Rosenkranzgebet ist in der besten und bewährten Tradition der christlichen Betrachtung angesiedelt. Es hat sich als ein eigentümlich meditatives Gebet im Westen entwickelt und ist in gewisser Weise eine Entsprechung zum »Herzensgebet« oder »Jesusgebet« , welches auf dem Humus des christlichen Ostens gewachsen ist.

Gebet für den Frieden und für die Familie

6. Um der Neubelebung des Rosenkranzgebetes größere Aktualität beizumessen, sind hier einige geschichtliche Umstände anzufügen. Als erster sei die Notwendigkeit genannt, Gott inständig um das Geschenk des Friedens zu bitten. Meine Vorgänger und ich selbst haben den Rosenkranz wiederholt als Gebet um den Frieden empfohlen. Am Beginn eines neuen Jahrtausends, welches mit den Schauder erregenden Bildern des Attentates vom 11. September 2001 begonnen hat und jeden Tag in vielen Teilen der Welt neue Szenen von Blut und Gewalt aufweist, bedeutet die Wiederentdeckung des Rosenkranzes, sich in die Betrachtung des Geheimnisses dessen zu vertiefen, der »unser Friede ist« , indem er »die beiden Teile vereinigte und die trennende Wand der Feindschaft niederriß« (Eph 2, 14). Somit kann man den Rosenkranz nicht beten, ohne den Auftrag zur Teilnahme am Dienst des Friedens anzunehmen, mit einem besonderem Augenmerk auf das so schwer geprüfte Land Jesu, das uns Christen so teuer ist.

Dieselbe Dringlichkeit an Einsatz und Gebet tritt an einem anderen kritischen Punkt unserer Zeit hervor, nämlich dem der Familie, der Keimzelle der Gesellschaft, die immer mehr durch zersetzende Kräfte auf ideologischem oder praktischem Niveau bedroht ist. Solche Einflüsse lassen um die Zukunft dieser fundamentalen und unverzichtbaren Institution für sie selbst sowie für die gesamte Gesellschaft fürchten. Die Wiederbelebung des Rosenkranzes in den christlichen Familien stellt im Spektrum einer weit angelegten Pastoral der Familie eine wirksame Hilfe dar, um die verheerenden Auswirkungen dieser epochalen Krise einzudämmen.

»Siehe, deine Mutter« (Joh, 19, 17)

7. Zahlreiche Zeichen weisen darauf hin, wie sehr die heilige Jungfrau auch heute gerade durch dieses Gebet jene mütterliche Sorge walten lassen will, welcher der sterbende Erlöser in der Person des Lieblingsjüngers alle Kinder der Kirche anvertraut hat: »Frau, siehe dein Sohn!« (Joh 19, 26). Bekannt sind die verschiedenen Umstände im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert, in denen die Mutter Christi in der einen oder anderen Weise ihre Gegenwart und ihre Stimme vernehmbar gemacht hat, um das Volk Gottes zu dieser Form des betrachtenden Gebetes aufzurufen. Wegen ihres bedeutenden Einflusses auf das Leben vieler Christen und wegen der amtlichen Anerkennung, die sie seitens der Kirche erfahren haben, möchte ich besonders an die Erscheinungen in Lourdes und Fatima11erinnern. Diese Wallfahrtsorte sind das Ziel zahlreicher Pilger auf der Suche nach Trost und Hoffnung.

Auf den Spuren der Zeugen

8. Es wäre unmöglich, die zahllosen Heiligen zu nennen, die im Rosenkranzgebet einen authentischen Weg der Heiligung entdeckt haben. Es wird genügen, hier an den heiligen Ludwig Maria Grignion de Montfort zu erinnern, den Autor eines kostbaren Werkes über den Rosenkranz,12 und in größerer zeitlicher Nähe zu uns an Pater Pio von Pietrelcina, den ich zu meiner Freude vor kurzem heiligsprechen konnte. Ein besonderes Charisma hatte weiterhin der selige Bartolo Longo, der ein wahrer Apostel des Rosenkranzes gewesen ist. Sein Weg der Heiligkeit gründete auf einer Eingebung, die er in der Tiefe seines Herzens vernahm: »Wer das Rosenkranzgebet verbreitet, ist gerettet!«13 Auf dieser Grundlage fühlte er sich berufen, in Pompeji ein Heiligtum der Jungfrau vom Heiligen Rosenkranz zu errichten, welches auf den Ruinen der antiken Stadt ruht, die gerade erst von der Botschaft des Christentums berührt worden war, bevor sie im Jahre 79 durch den Ausbruch des Vesuvs begraben wurde. Aus ihrer Asche erhebt sie sich Jahrhunderte später zum Zeichen für das Licht und die Schatten der Gesellschaft der klassischen Epoche.

Mit seinem ganzen Werk, und vor allem durch die »Fünfzehn Samstage« , hat Bartolo Longo das christozentrische und betrachtende Wesen des Rosenkranzes herausgearbeitet, wobei er besondere Ermutigung und Unterstützung durch Leo XIII., den »Papst des Rosenkranzes« , fand.

http://www.human-life.ch/programm/aktion...m#RK_lichtreich

Gebet aus der Enzyklika Evangelium vitae (25. März 1995)



O Maria,
Morgenröte der neuen Welt,
Mutter der Lebendigen,
Dir vertrauen wir die Sache des Lebens an:
o Mutter, blicke auf die grenzenlose Zahl
von Kindern, denen verwehrt wird,
geboren zu werden,
von Armen, die es schwer haben zu leben,
von Männern und Frauen,
die Opfer unmenschlicher Gewalt wurden,
von Alten und Kranken,
die aus Gleichgültigkeit
oder angeblichem Mitleid getötet wurden.
Bewirke, daß alle,
die an deinen Sohn glauben,
den Menschen unserer Zeit
mit Freimut und Liebe
das Evangelium vom Leben verkünden können.

Vermittle ihnen die Gnade, es anzunehmen
als je neues Geschenk
die Freude, es über ihr ganzes Dasein hinweg
in Dankbarkeit zu feiern,
und den Mut, es mit mühseliger Ausdauer
zu bezeugen,
um zusammen mit allen Menschen
guten Willens
die Zivilisation der Wahrheit und der Liebe
zu errichten,
zum Lob und zur Herrlichkeit Gottes,
des Schöpfers und Freundes des Lebens.
Amen
.


 
esther10
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zuletzt bearbeitet 18.10.2010 | Top

RE: Unsere liebe Frau....

#2 von Hildegard Maria ( gelöscht ) , 04.10.2010 07:46

Zum Nachdenken

Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein,
oder er wird kein Christ mehr sein. (Karl Rahner)




Zum Rosenkranzmonat
I
immer wieder im Monat Oktober wird der Muttergottes mit dem Gebet des Rosenkranzes besondere Verehrung zugewendet.
Am 7. Oktober feiern wir das Rosenkranzfest. Der Oktober wird deshalb auch gern Rosenkranzmonat genannt.

1884 hatte Papst Leo XIII. den Oktober als Rosenkranzmonat sogar verpflichtend eingeführt. Die Verpflichtung wurde zwar 1958 wieder aufgehoben,
die Tradition aber beibehalten. Wir sollten diesen Oktober wieder zum Anlass nehmen, um täglich wenigstens einen Teil des Rosenkranzes zu beten,
vor allem auch mit der Familie.

Das tägliche Gebet des Rosenkranzes wird immer wieder als Hilfsmittel und Garant für den Frieden bezeichnet. Dies gilt bereits seit dem Mittelalter.
In der Neuzeit wurde jedoch auf diesen Sachverhalt wieder ganz besonders durch die Botschaft von Fatima 1917 hingewiesen.
In der letzten Erscheinung in Fatima in der Cova da Iria am 13. Oktober 1917 sagte die wunderschöne Frau den Seherkindern Lucia, Jacinta und
Francisco, sie sei „Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz“





Bericht über die Erscheinung in Fatima am 13.Oktober 1917
(Quelle: „Fatima von Anfang an“ von Pater Joao de Marchi, Ediçoes Missoes Consolata)

Es war die Mittagsstunde. Wenige Sekunden später rief Lucia aus: „Seid ruhig, seid ruhig. Unsere Liebe Frau kommt!“

Und in der Tat, die Mutter Gottes kam ein letztes Mal zu dem kleinen Baum, der jetzt von den liebenden Händen Maria Carreiras mit Blumen
und Bändern geschmückt war. Die Gesichter der Seher veränderten sich durch das Übernatürliche. Ihre Züge wurden feiner, ihre Gesichtsfarbe
vertiefte sich, und ihr Ausdruck wurde ernst.

Lucia nahm sofort Kontakt mit der Erscheinung auf. Sie hörte nicht die warnende Stimme ihrer Mutter:

„Sei vorsichtig, Lucia, mache keinen Fehler!“

Wie eingehüllt in eine Wolke von Weihrauch war die kleine Gruppe, als die spontane Frage kam:

„Was wünschen Sie von mir?“

„Ich möchte dir sagen, dass hier eine Kapelle zu meiner Ehre gebaut werden soll. Ich bin Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz. Man soll
weiterhin täglich den Rosenkranz beten. Der Krieg geht zu Ende und die Soldaten werden in Kürze nach Hause zurückkehren.“

„Ich wollte Sie um vieles bitten: ob Sie einige Kranke heilen und einige Sünder bekehren möchten, und vieles mehr.“

„Einige ja, andre nicht. Sie müssen sich bessern und um Vergebung ihrer Sünden bitten.“

Und noch trauriger sagte sie:
„Man soll Gott unsern Herrn nicht mehr beleidigen, der schon so sehr beleidigt worden ist.“

Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz nahm zum letzten Mal Abschied von ihren kleinen Freunden. Sie öffnete die Hände und ließ sie im
Sonnenschein erstrahlen. Während sie sich erhob, strahlte ihr eigenes Licht in der Sonne wider.

Lucia, die Augen auf die strahlende Erscheinung gerichtet, rief zur Menge: „Dort geht sie, dort geht sie, schaut zur Sonne!“

Das Sonnenwunder

„Schaut zur Sonne!“ hatte Lucia dem Volk zugerufen. Was ereignete sich an dem wunderbaren Himmel über Fatima in jenen unglaublichen
Augenblicken?“

Die Antwort lautet: Ein Wunder, ein überwältigendes Wunder, wie niemand gewagt hätte, es sich vorzustellen.

Die Kinder sahen eine Reihe wunderbarer Erscheinungen:

Zuerst den heiligen Josef mit dem Jesuskind und Unsere Liebe Frau – die Heilige Familie. Der heilige Josef in weißem Gewand,
von den Wolken halb verdeckt hielt das Kind, ganz in Rot gekleidet, auf dem Arm. Unsere Liebe Frau zur Rechten der Sonne, trug
einen blauen Mantel, der ihren Kopf bedeckte und lose herunterfiel.
Der heilige Josef machte dreimal das Zeichen des Kreuzes über die kniende Menge. Dann erschienen Jesus Christus, ganz in Rot
gekleidet und seine Mutter als Mutter der Schmerzen (jedoch ohne das Schwert, das ihr Herz durchdrang). Auch der Erlöser segnete
das Volk. Als diese Vision verschwand, wurde sie gefolgt von einer anderen, die jedoch nur Lucia sah. Es war Unsere Liebe Frau
vom Berge Carmel. Aus ihrer Hand fiel etwas.

Was hatte das Volk in der Zwischenzeit gesehen?

Wir zitieren nachfolgend den wichtigsten Teil eines Briefes, den der bekannte Professor von Coimbra, Dr. Almeida Garret an Dr. Formigao
schrieb. Letzterer hatte ihn gebeten, ihm zu berichten, was er an jenem denkwürdigen 13. Oktober sah.

In gelassener, kühler Ruhe harrte ich am Erscheinungsort der Dinge, die da kommen sollten. Meine Neugierde ließ schon langsam nach,
da bereits lange Zeit verstrichen war, ohne dass etwas geschah, was meine Aufmerksamkeit hätte erregen können. Plötzlich hörte ich Schreie
aus Tausenden von Kehlen und sah wie sich die Menge, von dem Punkt, dem bis jetzt ihre Aufmerksamkeit gegolten hatte, abwandte und in
entgegengesetzter Richtung zum Himmel aufschaute.

Es dürfte 2 Uhr Ortszeit – 12 Uhr Sonnenzeit – gewesen sein. Wenige Augenblicke vorher hatte die Sonne die dichte Wolkendecke, hinter der
sie sich bisher verborgen hatte, durchbrochen und schien klar und intensiv. Ich folgte mit meinem Blick allen jenen Augenpaaren und sah
die Sonne als Scheibe, klar umrissen, strahlend, leuchtend ohne dem Auge weh zu tun.

Ich stimme mit dem Vergleich, den ich in Fatima hörte, wonach die Sonne wie eine matte Scheibe aus Silber aussah, nicht überein. Die Farbe
war klarer, intensiver, leuchtender, sie hatte etwas vom Glanz einer Perle. Sie glich auch durchaus nicht dem Mond in einer klaren Nacht.
Man spürte, dass sie ein lebender Körper war. Sie war weder sphärisch wie der Mond noch hatte sie die gleiche Farbe, den gleichen Ton oder
die gleiche Schattierung. Sie sah aus wie ein glänzendes Rad aus Perlmutter. Man kann auch nicht sagen, dass man die Sonne durch Nebel sah
(denn es gab keinen Nebel zu dieser Zeit).
Bezeichnungen wie opak, diffus oder verschleiert, treffen auch nicht zu. Sie spendete Fatima Licht und Hitze und erschien in klaren Konturen mit
deutlich sichtbaren Rand. Der Himmel war übersät von hellen Zirruswölkchen, die hie und da die Himmelsbläue freigaben, und manchmal stand
die Sonne ganz auf blauem Hintergrund. Die Wolken zogen von West nach Ost, aber sie verdunkelten das Licht der Sonne nicht. Man gewann den
Eindruck, als wanderten sie hinter der Sonne vorbei, obgleich sie sich manchmal rosa getönt oder durchsichtig blau zeigten, als sie an der Sonne
vorbeizogen. Es ist bemerkenswert, dass man seine Augen auf diesen Glutofen und sein Licht richten konnte, ohne Schmerz zu empfinden,
mit Ausnahme von zwei Unterbrechungen, als die Sonne leuchtende Hitzestrahlen aussandte, die uns zwangen den Blick abzuwenden.

Das Phänomen dauerte zirka 10 Minuten.

Die Sonnenscheibe blieb aber nicht ruhig am Himmel stehen, sie sandte nicht das Licht eines Himmelskörpers aus, sondern drehte sich in
irrem Wirbel um sich selbst. Plötzlich ertönten Angstschreie aus der Menge. Die Sonne schien sich, wild drehend, vom Firmament zu lösen
und auf die Erde zu stürzen, so als wollte sie uns mit ihrer gigantischen Glut vernichten. Das Gefühl während dieser Augenblicke war entsetzlich.

Während des Sonnenphänomens, das ich jetzt in allen Einzelheiten beschrieben habe, wechselten die Farben in der Atmosphäre. Während ich
zur Sonne schaute, stelle ich fest, dass sich rings um mich alles verdunkelt hatte. Ich richtete meine Augen zuerst auf die nächstgelegenen Objekte
und dann weiter bis zum Horizont. Alle Gegenstände rings um mich hatten die Farbe von Amethysten angenommen. Eine Eiche neben mir warf
einen Schatten dieser Farbe auf die Erde.

Ich fürchtete, meine Netzhaut habe Schaden genommen, allerdings eine unwahrscheinliche Erklärung, denn in diesem Falle sähe man ja nicht
alles purpurn gefärbt. Ich schloss die Augen und bedeckte sie mit den Händen, um den Lichteinfall zu unterbrechen. Nun stellte ich mich mit dem
Rücken zur Sonne und öffnete die Augen. Die Landschaft hatte jedoch die purpurne Farbe wie zuvor. – Eine Sonnenfinsternis war das aber auch
nicht!
Während ich noch zur Sonne schaute, stellte ich fest, dass die Atmosphäre wieder klar geworden war.
Kurz darauf hörte ich einen Bauern in meiner Nähe erstaunt ausrufen: „Seht, diese Frau ist ganz gelb!“ Und wirklich, alles rings um mich, nah und
fern, sah aus wie alter, gelber Damast. Die Leute sahen aus, als hätten sie die Gelbsucht, und ich erinnere mich noch, dass es mich etwas
amüsierte, sie so wenig attraktiv zu sehen. Meine Hand hatte die gleiche Farbe.

Dieses von mir hier beschriebene Phänomen habe ich in gesunder geistiger Verfassung und ohne emotionale Störungen erlebt. Ich überlasse es
anderen, dies alles zu erklären.

Hildegard Maria

RE: Unsere liebe Frau....

#3 von esther10 , 07.10.2010 15:02

Wenn ich ein Glöcklein wär......


 
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RE: Unsere liebe Frau....

#4 von rosenberg ( gelöscht ) , 08.10.2010 21:51

Sehr schön, danke!


rosenberg

RE: Unsere liebe Frau....

#5 von rosenberg ( gelöscht ) , 08.10.2010 21:58

Kardinal John Henry Newman, der am 19. September von Papst Benedikt XVI. in Birmingham selig gesprochen wird, war ein großer Marienverehrer und eifriger Beter des hl. Rosenkranzes.

Dieses tägliche Gebet war für ihn eine unglaubliche Hilfe, die großen dogmatischen Glaubenswahrheiten auf einfache und vertraute Weise zu betrachten. Sein eigenes geistliches Leben gründete in der Glaubenslehre. Dogma und Lehre waren ihm persönliche und wirkliche Werte, die vor allem in der Person und in der Lehre Christi aufleuchteten. Der Rosenkranz half ihm, diese Wahrheiten lebendig zu machen.


Den Buben im Oscott College erklärte er, dass „die große Kraft des Rosenkranzes darin liegt, dass er das Glaubensbekenntnis zu einem Gebet macht; natürlich ist das Credo als solches schon Gebet und eine große Ehrbezeugung Gott gegenüber. Aber der Rosenkranz stellt uns die großen Wahrheiten des Lebens und Sterbens Christi vor Augen und bringt sie unserem Herzen näher. Wir betrachten so all die großen Geheimnisse seines Lebens: von seiner Geburt in der Krippe bis zu seinem Leiden und zu seinem Leben in Herrlichkeit.“ (Sayings of Cardinal Newman, Dublin 1976, pp. 44-45). Darüber hinaus ermöglicht uns der Rosenkranz, diese Geheimnisse gleichsam mit den Augen der Mutter Gottes zu betrachten; so werden sie ins Licht ihrer Mütterlichkeit gestellt und prägen sich tiefer unseren Herzen ein.

Newman liebte das Rosenkranzgebet: „Es gibt nichts, was mir mehr Freude macht“ (The Letters and Diaries of John Henry Newman, Band XII, London 1962, p. 217).

Der Rosenkranz war für ihn nicht bloß mechanische Wiederholung, sondern ein Betrachten und Verkosten der Geheimnisse des Lebens Jesu an der Hand seiner Mutter Maria.

Er hat uns bedauerlicherweise nicht hinterlassen, wie er den Rosenkranz täglich gebetet hat. Der folgende Ratschlag für einen Konvertiten, den er lange begleitet hat, gibt aber höchstwahrscheinlich seine eigene Art, den Rosenkranz zu beten, wider:
„Versuche es folgendermaßen: Stelle dir bei jedem Geheimnis ein Bild vor Augen und richte deinen Geist auf dieses Bild (etwa auf die Verkündigung, das Leiden usw.). Während du das ‚Vater unser’ und die zehn ‚Gegrüßet seist du Maria’ betest, denke nicht an die einzelnen Worte, sprich sie nur deutlich aus. Mach das Gebet zu einer Betrachtung. Dies wird dir vielleicht helfen, die Müdigkeit zu überwinden“ (The Letters and Diaries of John Henry Newman, Band XII, London 1962, p. 263).

Es ist evident, dass die durch das „Pater noster“ und das „Ave Maria“ genährte Kontemplation den Betenden in die Gottesbeziehung hineinzieht.

Pater Neville, der Newman während seiner letzten Lebensjahre behilflich war, zeichnet in seinen Erinnerungen das Bild des betenden Kardinals, der wegen des schwindenden Gefühls in seinen Fingern immer wieder einen neuen Rosenkranz mit noch größeren Perlen braucht.

Der Anblick dieses demütigen „Freundes der Wahrheit“, der immer wieder seinen Rosenkranz in die Hand nahm und dadurch Hilfe für sein Beten und die Vereinigung mit dem Herrn fand, erinnert uns daran, den verborgenen Wert der mancherorts vergessenen Schätze wieder zu heben und zu entdecken, bevor wir sie zugunsten zweifelhafter und trügerischer Wege der Erfahrung Gottes aufgeben.

Der große Lehrer der Kirche liebte das Schlichte. Der Liebhaber des Rosenkranzes zog wahre Worte und Empfindungen allen Übertreibungen einer scheinbar ergreifenden, aber gekünstelten und nicht wahrhaftigen Sprache vor.
Gegenüber einer allzu gefühlsbetonten Frömmigkeit war er wie alle Kenner des geistlichen Lebens vorsichtig und wies jene zurück, die meinten, sie müssten beim Beten ihre Gefühle stimulieren und sich in einen besonderen sentimentalen Zustand versetzen, wovor aufgrund der bekannten Täuschungsgefahren im geistlichen Leben allgemein gewarnt wird.
Berühmt ist auch die Antwort Newmans auf die Frage, was man tun müsse, um das ewige Leben zu gewinnen(vgl. Lk 10, 25)

„Wenn du mich fragst, was du tun musst, um vollkommen zu sein, so sage ich dir: Bleibe nicht im Bett liegen, wenn es Zeit ist aufzustehen; die ersten Gedanken weihe Gott, mache einen andächtigen Besuch beim allerheiligsten Sakrament, bete fromm den Angelus, iss und trink zu Gottes Ehre, bete mit Sammlung den Rosenkranz, sei gesammelt, halte böse Gedanken fern, mache deine abendliche Betrachtung gut, erforsche täglich dein Gewissen, geh‘ zur rechten Zeit zur Ruhe – und du bist bereits vollkommen.“

(Meditations and Devotions of the Late Cardinal Newman, Westminster 1975, p. 286).


rosenberg
zuletzt bearbeitet 08.10.2010 21:59 | Top

RE: Unsere liebe Frau....

#6 von esther10 , 08.10.2010 22:02

„Wenn du mich fragst, was du tun musst, um vollkommen zu sein, so sage ich dir: Bleibe nicht im Bett liegen, wenn es Zeit ist aufzustehen; die ersten Gedanken weihe Gott, mache einen andächtigen Besuch beim allerheiligsten Sakrament, bete fromm den Angelus, iss und trink zu Gottes Ehre, bete mit Sammlung den Rosenkranz, sei gesammelt, halte böse Gedanken fern, mache deine abendliche Betrachtung gut, erforsche täglich dein Gewissen, geh‘ zur rechten Zeit zur Ruhe – und du bist bereits vollkommen.“

Wunderbar geschrieben...Werde es ausdrucken und immer wieder danach schauen.....


 
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zuletzt bearbeitet 08.10.2010 | Top

   

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