Coronavirus-News im Live-Ticker: Höchste Zahl von Todesfällen weltweit: USA vermelden traurigen Rekord
Ein Live-Ticker von
Thomas Pillgruber
Aktualisiert am 03. April 2020, 09:41 Uhr
Auch über Ostern sollen Bürger auf größere Tagesausflüge verzichten, damit es nicht zu einer großflächigen Vermischung bisher isolierter Kontaktgruppen kommt. Die USA haben indes einen traurigen Rekord zu vermelden: die bislang weltweit höchste Zahl von Todesfällen durch das Coronavirus innerhalb von 24 Stunden. Alle News zum Coronavirus im Live-Ticker.
Live-Ticker zum Coronavirus hier aktualisieren
08:02 Uhr: Peru setzt auf Geschlechtertrennung im öffentlichen Raum
06:58 Uhr: Spahn hofft im Kampf gegen Corona auf Malaria-Medikament
06:26 Uhr: 1.169 weitere Todesfälle in den USA gezählt - weltweiter Rekord
06:11 Uhr: Serbiens Regierung zieht Dekret zur Berichterstattung über Corona-Krise zurück
04:15 Uhr: Bürger sollen über Ostern auch auf größere Tagesausflüge verzichten
01:00 Uhr: Lehrerverband: Schulen auf absehbare Zeit nicht wie vor Corona
00:15 Uhr: Trump zum zweiten Mal negativ auf Coronavirus getestet
Heil erwägt Anhebung des Kurzarbeitergeldes
09:40 Uhr: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) erwägt in der Coronavirus-Krise eine Anhebung des Kurzarbeitergeldes. Er werde mit Arbeitgebern und Gewerkschaften darüber reden, "ob wir das Kurzarbeitergeld noch einmal anheben können", sagte er der "Rheinischen Post" (Freitag) in Düsseldorf.
Zugleich stellte er eine mögliche Verlängerung in Aussicht: "Ihr habt die erleichterten Regeln für Kurzarbeit, mit denen wir Brücken über diese Krise bauen. Wenn es nötig ist, bauen wir die auch noch länger."
Das gewerkschaftsnahe Forschungsinstitut IMK hatte sich bereits am Donnerstag für eine Aufstockung von Kurzarbeitergeld und Arbeitslosengeld I ausgesprochen, um die Folgen der Corona-Pandemie einzudämmen.
Beschäftigte in Kurzarbeit erhalten 60 Prozent und in Haushalten mit Kindern 67 Prozent des entgangenen Nettoentgelts. In einigen Branchen und Betrieben gibt es tarifvertragliche Regelungen zur Aufstockung des Kurzarbeitergeldes.
Peru setzt in Corona-Krise auf Geschlechtertrennung
08:02 Uhr: Im Kampf gegen das Coronavirus setzt Peru auf die Geschlechtertrennung im öffentlichem Raum. Präsident Martín Vizcarra gab am Donnerstag bekannt, dass an bestimmten Wochentagen nur Männer ihre Häuser und Wohnungen verlassen dürfen, an anderen Tagen Frauen. Die gleiche Maßnahme war zuvor bereits in Panama verhängt worden.
In Peru dürfen bis 12. April die Männer nur am Montag, Mittwoch und Freitag außer Haus, die Frauen am Dienstag, Donnerstag und Samstag. Am Sonntag gilt ein Ausgangsverbot für beide Geschlechter.
Vizcarra kündigte an, dass Polizisten und Soldaten besondere Instruktionen erhalten sollten, um die Rechte von Transsexuellen und Homosexuellen zu respektieren. In Panama hat die Aufteilung der Ausgangstage zwischen Männern und Frauen Sorgen unter Transsexuellen ausgelöst. Sie befürchten, sie könnten aufgrund ihrer sexuellen Identität ins Gefängnis gesteckt werden.
Ähnliche Sorgen äußerte nun die peruanische Transsexuellen-Aktivistin Gahela Cari. Die Sicherheitskräfte seien jene im Land, die in der Vergangenheit die meisten Gewaltakte gegen Transsexuelle begangen hätten, sagte sie in einem Webvideo.
In Peru wurden bis Donnerstag insgesamt 1.414 Corona-Infektionsfälle verzeichnet. Die offizielle Zahl der Todesopfer der Pandemie lag in dem südamerikanischen Land bei 55.
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Coronakrise: Labore in Deutschland arbeiten rund um die Uhr
07:01 Uhr: Während der Corona-Epidemie arbeiten zumindest einige Labore in Deutschland rund um die Uhr, damit so viele Menschen wie möglich auf das Virus getestet werden können. An sieben Tagen der Woche werden 24 Stunden am Tag Proben auf Sars-CoV-2 hin überprüft, wie es etwa aus Laboren in Köln und im sächsischen Plauen heißt.
Nach Angaben der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) werden bundesweit in 97 Laboren die entsprechenden Tests durchgeführt. Einer deutschlandweiten Laborabfrage des Robert-Koch-Instituts zufolge testeten Mitte März sogar mehr als 170 Labore in der Bundesrepublik Abstriche auf Sars-CoV-2. Rund 300.000 Corona-Tests werden ALM zufolge in den Laboren wöchentlich durchgeführt. Dem RKI zufolge waren es in der vergangenen Woche rund 350.000 Tests.
Ein Engpass an Arbeitsmaterialien bereitet den Laboren jedoch Schwierigkeiten. "Die Materialbeschaffung ist ein großes Problem", sagte Thomas Postina, Sprecher des Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL). Unter anderem würden die benötigten Chemikalien für die Tests sowie die Entnahmesets langsam knapp. Wegen des Engpasses sei es richtig, die Tests anhand der Kriterien des Robert-Koch-Instituts nach medizinischen Notwendigkeiten zu priorisieren, sagte Postina.
Spahn hofft im Kampf gegen Coronavirus auf Malaria-Medikament
6:58 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) richtet im Kampf gegen das Coronavirus Hoffnungen auf das Malaria-Medikament Resochin von Bayer. Es gebe "erste Hinweise", dass bestimmte Medikamente wie Resochin bei der Bekämpfung medizinisch schwerer Corona-Erkrankungsverläufe "zu helfen scheinen", sagte Spahn der Internetsendung "Bild Live" in einem am Freitag verbreiteten Interview.
Doch seien weitergehende Studien nötig, da jedes Arzneimittel Nebenwirkungen habe, betonte der Minister. Neben Resochin gebe es es noch andere Mittel, deren Wirksamkeit derzeit erforscht werde. Resochin ist der Bayer-Handelsname für den Wirkstoff Chloroquin, der schon seit langem gegen Malaria eingesetzt wird.
Spahn äußerte die Erwartung, dass ein wirksames Medikament "deutlich früher" auf den Markt kommen werde als ein Impfstoff. Die Entwicklung eines Serums sei "herausfordernder". Es könne zwölf Monate dauern, bis es einen Impfstoff gebe. Resochin sei hingegen seit Jahrzehnten bekannt. "Da kennen wir Wirkungen und Nebenwirkungen", sagte der Minister.
1.169 weitere Todesfälle in den USA gezählt - weltweiter Rekord
06:26 Uhr: In den USA ist die bislang weltweit höchste Zahl von Todesfällen durch das neuartige Coronavirus binnen 24 Stunden innerhalb eines Landes verzeichnet worden. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore wurden zwischen Mittwoch 20.30 Uhr US-Ostküstenzeit und der gleichen Uhrzeit am Donnerstagabend 1.169 weitere Todesfälle registriert. Der traurige Rekord war bislang von Italien mit 969 verzeichneten Corona-Toten am 27. März gehalten worden.
Insgesamt zählte die Johns-Hopkins-Universität bis Donnerstagabend 5.926 Todesopfer in den USA. Laut den Prognosen der US-Regierung könnten in den USA zwischen 100.000 und 240.000 Menschen an der von dem Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 sterben.
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Die weltweit meisten verzeichneten Todesopfer der Pandemie gibt es aber weiterhin in Italien, gefolgt von Spanien und den Vereinigen Staaten. In Italien zählte die Johns-Hopkins-Universität 13.915 Corona-Tote, in Spanien 10.003.
In der Zahl der registrierten Corona-Infektionsfälle liegen die USA hingegen mit weitem Abstand weltweit vorn. Laut Johns-Hopkins-Universität stieg die Zahl der Ansteckungen im Land bis Donnerstagabend auf rund 244.600.
Der deutliche Anstieg der Infektionszahlen in den USA hängt auch damit zusammen, dass inzwischen deutlich mehr getestet wird. Laut US-Vizepräsident Mike Pence wurden inzwischen mehr als 1,3 Millionen Corona-Tests ausgeführt. Präsident Donald Trump sagte, täglich gebe es mittlerweile mehr als 100.00 Tests.
Am stärksten in den USA von der Pandemie betroffen sind die Stadt und der Bundesstaat New York. Nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörden gibt es in New York City bereits mehr als 1.500 Corona-Tote. Die Zahl der dortigen Infektionsfälle stieg auf fast 50.000.
Der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio appellierte am Donnerstag an die Einwohner der Stadt, sich das Gesicht zu bedecken, wenn sie sich nach draußen begeben. Dafür könne ein Schal, ein Kopftuch oder selbst hergestellter Atemschutz verwendet werden. Professionelle Atemschutzmasken sollten die Bürger nicht benutzen, da diese vom Personal im Gesundheitswesen gebraucht würden, sagte das Stadtoberhaupt.
Bei einem Coronavirus-Drive-Thru werden in Victorville in Kalifornien Menschen getestet. © imago images/ZUMA Wire
Serbiens Regierung zieht Dekret zur Berichterstattung über Corona-Krise zurück
06:11 Uhr: Die Regierung in Serbien hat ein Dekret zurückgezogen, durch das die Freiheit der Medien in der Berichterstattung über die Coronavirus-Epidemie stark eingeschränkt worden war. Ministerpräsidentin Ana Brnabic räumte am Donnerstag im staatlichen Fernsehsender RTS ein, dass sie mit dem Erlass einen "Fehler" begangen habe.
Das Dekret hatte Kritik bei der Opposition und Nichtregierungsorganisationen ausgelöst, nachdem es zur Festnahme einer Journalistin geführt hatte. Der am Mittwoch in Kraft getretene und nun wieder zurückgezogene Erlass sah vor, dass nur der Corona-Krisenstab unter Leitung der Regierungschefin Zahlen zur Ausbreitung des neuartigen Virus im Land verbreiten und über die ergriffenen Gegenmaßnahmen informieren durfte.
Noch am Mittwoch wurde aufgrund des Dekrets in Novi Sad die Journalistin Ana Lalic festgenommen, die für das Portal nova.rs arbeitet. Sie hatte einen Artikel über die schlechten Arbeitsbedingungen und den Mangel an Ausrüstung in einer Klinik der nordserbischen Stadt geschrieben. Lalic kam am Donnerstagmorgen wieder auf freien Fuß. In Serbien wurden bis Donnerstag knapp 1200.Corona-Infektionsfälle und 31 Todesoper der Pandemie gezählt.
DHL: Paketmengen inzwischen auf "Vorweihnachtsniveau"
05:15 Uhr: Der Paket-Dienstleister DHL meldet nach einigen Wochen Corona-Krise mittlerweile doch steigende Paketzahlen. Zu Beginn der Einschränkungen hatte sich zunächst kein nennenswerter Effekt bemerkbar gemacht. Man sehe nun "eine täglich steigende Zahl von Sendungen, deren Menge mittlerweile sehr spürbar über der des Vorjahres zu dieser Zeit liegt", sagte ein Post-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Über Ostern werde die Menge voraussichtlich noch weiter steigen.
"Der sehr plötzliche Anstieg auf nunmehr schon Vorweihnachtsniveau pro Tag in unserem Netzwerk zeigt uns, dass gerade auch kleine Händler verstärkt auf DHL setzen, um ihre Waren auch bei Schließung der Ladenlokale an den Konsumenten zu bringen", sagte Post-&-Paket-Vorstand Tobias Meyer. Es könne dadurch auch vereinzelt zu Verzögerungen kommen, etwa bei Abholungen. Man sei aber dabei, Kollegen aus derzeit weniger gefragten Bereichen - etwa dem Brief- oder dem Landfrachtgeschäft - vermehrt für die Pakete einzusetzen.
Bei UPS zeigt sich kein solcher Effekt, da besonders die Geschäftskunden für den Dienstleister wichtig sind, etwa große Automobilhersteller. Genaue Zahlen zu Paketmengen will UPS Ende des Monats mit den Quartalszahlen bekanntgeben.
Bei DPD ist das Paketvolumen insgesamt "stabil", wie ein Sprecher erklärte. Pakete von Geschäftskunden gebe es weniger, dafür steige aber die Menge der Sendungen an Privatkunden deutlich.
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Busse und Bahnen: 80 bis 90 Prozent weniger Fahrgäste
04:16 Uhr: Die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise haben die Fahrgastzahlen im Nahverkehr einbrechen lassen. "Wir haben 80 bis 90 Prozent weniger Fahrgäste", sagte Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff der Deutschen Presse-Agentur. Die Verkehrsunternehmen setzt das zunehmend wirtschaftlich unter Druck. Bei den Bartickets wie Einzelfahrscheinen und Monatskarten seien die Verkäufe um 70 bis 90 Prozent eingebrochen. Sie machen sonst etwa die Hälfte aller Ticketeinnahmen aus.
"Für viele Verkehrsunternehmen sind die wirtschaftlichen Folgen durch wegbrechende Fahrgeldeinnahmen schon jetzt verheerend", sagte Wolff. Es müsse dringend geklärt werden, wie der Verlust ausgeglichen werde.
Bürger sollen über Ostern auch auf größere Tagesausflüge verzichten
04:15 Uhr: Zur Eindämmung des Coronavirus sollen die Menschen in Deutschland über die Osterferien auch auf Tagesausflüge zu weiter entfernten touristischen Zielen verzichten. Das geht aus dem jüngsten Beschluss von Bund und Ländern hervor, wie ein Regierungssprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur erläuterte. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten hatten am Mittwoch dazu aufgefordert, auch zu Ostern private Reisen generell zu unterlassen. Dies gelte auch für "überregionale tagestouristische Ausflüge".
Dieser ergänzende Hinweis solle verdeutlichen, auch Ausflüge mit oder zu Bekannten und Verwandten zu vermeiden, die mit einer Rückkehr am selben Tag enden, sagte der Regierungssprecher. "Überregional" beziehe sich auf touristische Ziele, die an Feiertagen generell gerne aufgesucht werden, aber durchaus weiter vom jeweiligen Wohnort entfernt liegen. Ziel sei, eine großflächige Vermischung bisher isolierter Kontaktgruppen und auch Kontakte durch mögliches Nutzen des öffentlichen Nahverkehrs zu verhindern. "Letztlich sollen alle Reisen, egal ob von langer oder kurzer Dauer, vermieden werden."
In den Bundesländern beginnen nun nach und nach die Osterferien. Allerdings sind die Schulen bereits bundesweit wegen der Coronakrise geschlossen. Bund und Länder hatten am Mittwoch zudem beschlossen, die generellen Beschränkungen des öffentlichen Lebens, zu denen auch Ladenschließungen zählen, vorerst bis 19. April in Kraft zu belassen.
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Lehrerverband: Schulen auf absehbare Zeit nicht wie vor Corona
01:00 Uhr: Der deutsche Lehrerverband rechnet angesichts der Corona-Krise mit einer längeren Ausnahmesituation für die Schulen. "Die Schulen werden auf absehbare Zeit nicht mehr so sein wie vor Corona", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). "Schulkonzerte, Ausflüge, Klassenfahrten – das alles wird es erstmal nicht mehr geben."
Falls die Schulen nach den Osterferien wieder schrittweise geöffnet werden sollten, könnten laut Meidinger zunächst die Abschlussklassen wieder zurückkommen. "Dann wäre eine räumliche Entzerrung möglich. Nach und nach könnten dann je nach
Entwicklung der Infektionsschutz-Regeln die anderen Klassenstufen wieder dazu kommen."
Trump zum zweiten Mal negativ auf Coronavirus getestet
00:15 Uhr: US-Präsident Donald Trump ist ein zweites Mal negativ auf das Coronavirus getestet worden. Trump sagte am Donnerstagabend (Ortszeit) bei seiner täglichen Pressekonferenz im Weißen Haus, er habe sich einem neuen Schnelltest "vor allem aus Neugier" unterzogen, um zu sehen, wie lange ein Ergebnis dauere. Das Resultat habe innerhalb von "14 oder 15 Minuten" vorgelegen. Der Test selbst habe "buchstäblich eine Minute" gedauert und sei deutlich angenehmer als die erste Untersuchung gewesen. Auch das Weiße Haus veröffentlichte das negative Testergebnis.
Bereits Mitte März hatte sich Trump auf das Coronavirus testen lassen, damals unter öffentlichem Druck. Trump war zuvor bei einem Besuch des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro in seinem Feriendomizil Mar-a-Lago mit mindestens zwei Personen in Kontakt gewesen, die später positiv auf das Coronavirus getestet wurden.
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