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Japan

#1 von esther10 , 19.08.2011 23:32

Beeindruckender Kreuzweg mit dem Papst thematisierte Probleme wie Arbeitslosigkeit, Drogen und Aids, aber auch Hunger- und Naturkatastrophen in der Welt. Worte Benedikts XVI. zum Abschluss des Kreuzweges

Madrid (kath.net/KAP) Rund eine halbe Million Pilger beim katholischen Weltjugendtag haben am Freitagabend mit Papst Benedikt XVI. in der Innenstadt von Madrid einen Kreuzweg gebetet. Für den Kreuzweg wurden 15 historische Figurengruppen aus verschiedenen Regionen Spaniens nach Madrid gebracht und auf einem knapp einen Kilometer langen Weg zwischen Plaza de Colon und Plaza de Cibeles aufgebaut. Während der rund 90-minütigen Feier trugen Jugendlichen aus aller Welt das "Weltjugendtagskreuz" von Station zu Station. Das letzte Stück übernahmen Erdbeben-Opfer aus Japan und Haiti.

Zuvor hatten an der ersten Station Jugendliche aus dem Heiligen Land das Kreuz getragen und baten um Gebete für Konfliktgebiete. Auch arbeitslose und behinderte Jugendliche sowie junge Menschen aus Ländern wie dem Irak oder dem Sudan, in denen Christen diskriminiert werden, begleiteten das Weltjugendtagskreuz.Die Texte beim Kreuzweg behandelten aktuelle Situationen des Leidens in der Welt. Im Gebet gedachten die Jugendlichen Problemen wie Arbeitslosigkeit, Ausgrenzung, Drogen und Aids, aber auch des Hungers und der Naturkatastrophen in einigen Teilen der Welt. Anders als beim Willkommensfest für den Papst am Vorabend verfolgten die Jugendlichen zwischen den beiden Plätzen das Ereignis ruhig und konzentriert.

Gegen Ende der Veranstaltung wollte sich der Papst mit einer geistlichen Ansprache an die Jugend wenden.

Papst Johannes Paul II. hatte das "Kreuz der Jugend "1984 der Jugend der Welt zur geistlichen Vorbereitung auf die internationalen katholischen Weltjugendtage übergeben. Seitdem wurde es durch Dutzende Länder getragen und machte Station an der Berliner Mauer, am Ground Zero in New York ebenso wie in asiatischen Slums und afrikanischen Städten. Vor dem Weltjugendtag in Madrid ist das Weltjugendtagskreuz ein Jahr lang durch alle Diözesen Spaniens gepilgert.

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Zum Abschluss des Kreuzweges wandte sich Papst Benedikt XVI. mit den folgenden Worten an die versammelten Jugendlichen:

Liebe junge Freunde!

Mit Andacht und innerer Beteiligung sind wir diesen Kreuzweg gegangen und haben Christus in seinem Leiden und Sterben begleitet. Die Kommentare der Kreuzschwestern, die den Ärmsten und Bedürftigsten dienen, haben uns geholfen, uns in das Geheimnis des glorreichen Kreuzes Christi zu vertiefen, das die wahre Weisheit Gottes enthält, jene Weisheit, die über die Welt und über diejenigen urteilt, die sich für weise halten (vgl. 1 Kor 1,17-19). Auf diesem Weg zum Kalvarienberg hat uns auch die Betrachtung dieser außergewöhnlichen Bilder aus dem religiösen Erbe der spanischen Diözesen geholfen. Es sind Bilder, in denen der Glaube und die Kunst eine Harmonie bilden, um das Herz des Menschen zu erreichen und ihn zur Umkehr zu bewegen. Wenn der Blick des Glaubens rein und ehrlich ist, tritt die Schönheit in seinen Dienst und vermag die Geheimnisse unseres Heils so darzustellen, daß sie uns zutiefst erschüttern und unser Herz verwandeln, wie es der heiligen Teresa von Jesus bei der Betrachtung eines Bildes des über und über verwundeten Christus erging (vgl. Das Buch meines Lebens, 9,1).

Während wir mit Jesus vorangingen, bis wir den Gipfel seiner Selbsthingabe auf Golgota erreichten, kamen uns die Worte des heiligen Paulus in den Sinn: „Christus hat mich geliebt und sich für mich hingegeben“ (vgl. Gal 2,20). Angesichts einer so selbstlosen Liebe fragen wir uns nun voller Staunen und Dankbarkeit: Was sollen wir für ihn tun? Welche Antwort sollen wir ihm geben? Der heilige Johannes sagt es deutlich: „Daran haben wir die Liebe erkannt, daß Er sein Leben für uns hingegeben hat. So müssen auch wir für die Brüder das Leben hingeben“ (1 Joh 3,16). Die Passion Christi drängt uns, das Leiden der Welt auf unsere Schultern zu nehmen, in der Gewißheit, daß Gott nicht jemand ist, der dem Menschen und seinem Mißgeschick distanziert und fern gegenübersteht. Im Gegenteil, er wurde einer von uns, „um mit dem Menschen mit-leiden zu können, ganz real in Fleisch und Blut […]Von da aus ist in alles menschliche Leiden ein Mitleidender, Mittragender hineingetreten; in jedem Leiden ist von da aus die con-solatio, der Trost der mitleidenden Liebe Gottes anwesend und damit der Stern der Hoffnung aufgegangen“ (Spe salvi, 39).

Liebe junge Freunde, möge die Liebe Gottes zu uns eure Freude mehren und euch drängen, den weniger Begünstigten nahe zu bleiben. Ihr, die ihr sehr empfänglich seid für die Idee, das Leben mit den anderen zu teilen, geht nicht am menschlichen Leiden vorbei, wo Gott auf euch wartet, damit ihr euer Bestes gebt: eure Fähigkeit zu lieben und mitzuleiden. Die verschiedenen Formen des Leidens, die auf dem Kreuzweg vor unseren Augen vorbeigezogen sind, sind Aufrufe des Herrn, das Leben zu entfalten, indem wir seinen Spuren folgen, und uns zu Zeichen seines Trostes und seines Heils zu machen. „Leiden mit dem anderen, für die anderen; leiden um der Wahrheit und der Gerechtigkeit willen; leiden aus Liebe und um ein wahrhaft Liebender zu werden – das sind grundlegende Elemente der Humanität, die abzustreifen den Menschen selbst zerstören würde“ (ebd.)

Mögen wir verstehen, diese Lektionen anzunehmen und in die Tat umzusetzen. Wenden wir darum unseren Blick auf Christus, der am rauen Holze hängt, und bitten wir ihn, daß er uns diese geheimnisvolle Weisheit des Kreuzes lehre, dem der Mensch sein Leben verdankt. Das Kreuz war nicht das Ergebnis eines Mißerfolgs, sondern die Weise, das Liebesangebot auszudrücken, das bis zur unermeßlichsten Hingabe des eigenen Lebens reicht. Der Vater wollte die Menschen in der Umarmung seines um der Liebe willen gekreuzigten Sohnes lieben. Das Kreuz stellt in seiner Form und in seiner Bedeutung diese Liebe des Vaters und des Christus zu den Menschen dar. In ihm erkennen die Ikone der äußersten Liebe, wo wir lernen, zu lieben, was Gott liebt und wie er es tut: Das ist die Gute Nachricht, die der Welt wieder Hoffnung gibt.

Wenden wir nun unsere Augen der Jungfrau Maria zu, die uns auf dem Kalvarienberg als Mutter gegeben wurde, und flehen wir sie an, uns auf dem Lebensweg mit ihrem liebevollen Schutz zu unterstützen, besonders wenn wir durch die Nacht des Schmerzes gehen, damit wir uns anstrengen, wie sie standhaft am Fuß des Kreuzes auszuhalten. Vielen Dank.


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Fröhlich sein,
Gutes tun
und die Spatzen
pfeifen lassen.
Don Bosco
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esther10
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zuletzt bearbeitet 19.08.2011 | Top

   

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