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Das Fegfeuer (Fegefeuer) wird auch Reinigungsort (Purgatorium) genannt und ist ein Zustand nach dem Tod, in den diejenigen kommen, die zwar das ewige Heil im Himmel erlangen, aber noch einer Läuterung bedürfen, um in die ewige Seligkeit eintreten zu dürfen. Die Menschen auf Erden können für die Armen Seelen im Fegefeuer beten. Dadurch kann die Reinigung beschleunigt bzw. abgekürzt werden.
Da Gott das ewige Heil der Menschen will, ist die Läuterung notwendig, weil nichts Unreines in den Himmel und in die Gegenwart Gottes gelangen kann (Offb 21,27). Mag ein Mensch auch in der Vergebung seiner Todsünden sterben, kann immer noch viel Unreinheit in ihm sein, verursacht durch lässliche Sünden und aus bereits vergebenen Sünden resultierenden zeitlichen Strafen.
Nach Augustinus erleiden manche Menschen die zeitlichen Sündenstrafen bereits alle im irdischen Leben, manche nach dem Tod, manche im Leben und nach dem Tod; aber alle erleiden sie vor dem Jüngsten Gericht (Civitas Dei, Gottesstaat). Zwischen dem persönlichen und dem Jüngsten Gericht wird die Seele von allen verbliebenen Folgen der Sünde gereinigt: Ich sage dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du auch den letzten Pfennig bezahlt hast. (Lk 12,59).
Der Katechismus der Katholischen Kirche
1030 Wer in der Gnade und Freundschaft Gottes stirbt, aber noch nicht vollkommen geläutert ist, ist zwar seines ewigen Heiles sicher, macht aber nach dem Tod eine Läuterung durch, um die Heiligkeit zu erlangen, die notwendig ist, in die Freude des Himmels eingehen zu können.
1031 Die Kirche nennt diese abschließende Läuterung der Auserwählten, die von der Bestrafung der Verdammten völlig verschieden ist, Purgatorium [Fegefeuer]. Sie hat die Glaubenslehre in bezug auf das Purgatorium vor allem auf den Konzilien von Florenz [Vgl. DS 1304] und Trient [Vgl. DS 1820; 1580] formuliert. Im Anschluss an gewisse Schrifttexte [Vgl. z.B. 1 Kor 3,15, 1 Petr 1,7] spricht die Überlieferung der Kirche von einem Läuterungsfeuer (Vgl. dazu auch 954, 1472):
„Man muß glauben, dass es vor dem Gericht für gewisse leichte Sünden noch ein Reinigungsfeuer gibt, weil die ewige Wahrheit sagt, dass, wenn jemand wider den Heiligen Geist lästert, ihm ‚weder in dieser noch in der zukünftigen Welt‘ vergeben wird (Mt 12,32). Aus diesem Ausspruch geht hervor, dass einige Sünden in dieser, andere in jener Welt nachgelassen werden können“ (Gregor I. d. Gr., dial. 4,39).
1032 Diese Lehre stützt sich auch auf die Praxis, für die Verstorbenen zu beten, von der schon die Heilige Schrift spricht: „Darum veranstaltete Judas der Makkabäer das Sühnopfer für die Verstorbenen, damit sie von der Sünde befreit werden“ (2 Makk 12,45). Schon seit frühester Zeit hat die Kirche das Andenken an die Verstorbenen in Ehren gehalten und für sie Fürbitten und insbesondere das eucharistische Opfer [Vgl. DS 856] dargebracht, damit sie geläutert werden und zur beseligenden Gottesschau gelangen können. Die Kirche empfiehlt auch Almosen, Ablässe und Bußwerke zugunsten der Verstorbenen (Vgl. dazu auch 958, 1371, 1479).
„Bringen wir ihnen Hilfe und halten wir ein Gedächtnis an sie. Wenn doch die Söhne Ijobs durch das von ihrem Vater dargebrachte Opfer geläutert wurden [Vgl. Ijob 1,5], wie sollten wir dann daran zweifeln, dass unsere Opfergaben für die Toten ihnen Trost bringen? Zögern wir nicht, den Verstorbenen Hilfe zu bringen und unsere Gebete für sie aufzuopfern“ (Johannes Chrysostomus, hom. in 1 Cor. 41,5).
Der Rottenburger Bischof Paul Keppler schreibt: "Das Fegfeuer ist das reinigende Feuer der Liebe Gottes. Es ist ein Reich ungestillter, verzehrender Sehnsucht nach Gott. Die Armen Seelen erkennen erschaudernd das Unrecht, das sie Gott und seiner Liebe angetan haben,. Das ist eine verzehrende, brennende, geheimnisvolle Qual ..."
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Glaubenswissen Betrachtungen zum katholischen Katechismus
(aus der deutschen Ausgabe, R. Oldenburg Verlag München, - Libreria Editrice Vaticana 1993)
Tod und Auferstehung aus dem Blickwinkel des Christen
Unser Leben auf dieser Erde ist endlich. Nach einer recht überschaubaren Anzahl von Jahren
müssen wir unseren Körper wieder der Erde zurückgeben. Niemand kann dem entrinnen.
Doch wie sollen wir mit dem Phänomen Tod umgehen?
Die Unausweichlichkeit des Todes gibt unserem Leben etwas Dringliches:
Wir erkennen, dass uns zur Verwirklichung unseres Lebens nur eine beschränkte Frist zur Verfügung steht.
Für einen Menschen ohne Bezug zu Gott und zur Ewigkeit geht mit dem Tod alles zu Ende, was ihn als
Individuum ausmacht: Seine Persönlichkeit, sein Körper, seine Fähigkeiten, Erfahrungen und Talente.
Ebenso das Bemühen, sich selbst weiterzuentwickeln, sein Lernen und seine Erfolge. Würde auch
später etwa sein Standbild oder seine Werke bewundert, er selbst hätte doch nichts mehr davon.
Für einen Christen ist das anders. Er versteht den Tod als Veränderung, als ein Kommen zu Jesus,
und damit als Eintritt in das Ewige Leben.
Im Katechismus der katholischen Kirche, Artikel 11, Nr.1011 erhält der Tod aus christlichem Blickwinkel
einen positiven Sinn: Im Tod ruft Gott den Menschen zu sich. Darum kann der Christ sich ähnlich wie
Paulus nach dem Tod sehnen: „Ich sehne mich danach, aufzubrechen und bei Christus zu sein“ (Phil 1,23).
Seine Einstellung zum Verstehen und Akzeptieren des Todes, sowie seine Hoffnung auf das Ewige Leben
schöpft der Christ aus seinem Glauben an das hl. Evangelium: Jesus hat mit seiner auch menschlichen
Natur selbst die Pforte des Todes durchschritten, dann aber durch seine Auferstehung von den Toten
die Endgültigkeit des Todes gebrochen. Das gab es vorher nicht.
Und nicht nur das. Er hat auch in der Zeit seines öffentlichen Wirkens mehrfach bereits verstorbene Menschen
aus ihrem körperlichen Tod zurückgeholt. So war die Wiedererweckung des bereits seit 4 Tagen toten und in
beginnende Verwesung übergegangenen Lazarus das eindrucksvollste Wunder Jesu. (Joh. 11, 33-44)
Solche Werke sind auch von einem noch so guten Zauberkünstler definitiv nicht vollbringbar.
Sicher, wir sind zwar nicht selbst dabeigewesen, aber die vorhandenen Indizien berechtigen uns sehr wohl dazu,
das Risiko des Glaubens eingehen zu dürfen.
Das ist sehr wichtig, und dabei eigentlich auch gar nicht so ungewöhnlich, wie es auf den ersten Blick aussieht.
Müssen wir doch ohnehin vieles glauben, was uns von dritten (auch von Medien) berichtet wird, selbst zum Teil
sehr skurrile Dinge, da uns für die persönliche Nachprüfung meist die Möglichkeiten fehlen.
Das wesentlich Neue am christlichen Tod liegt darin: Durch die Taufe ist der Christ sakramental schon
„mit Christus gestorben“, um aus einem neuen Leben zu leben. Wenn wir in der Gnade Christi sterben,
vollendet der leibliche Tod dieses „Sterben mit Christus“ und vollzieht so endgültig unsere Eingliederung in ihn
durch seine Erlösungstat. (Kat. 1010)
Unser Leben und auch der Tod sind etwas einmaliges. Eine Wiederholung im Sinne einer Wiedergeburt gibt es nicht.
„Wenn unser einmaliger irdischer Lebenslauf erfüllt ist“, kehren wir nicht mehr zurück, um noch weitere Male auf Erden
zu leben. Es ist dem Menschen bestimmt, „ein einziges Mal zu sterben“ (Hebr 9,27).
Nach dem Tod gibt es keine „Reinkarnation“. (Kat 1013)
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Arnold Guillet über Maria Simma
Am 1. November 2004, dem Allerheiligentag, erhielt das Grab von Maria Simma auf dem Friedhof in Sonntag im Grosswalsertal ein schönes Metallkreuz mit einer Inschrift-Tafel.
«Erst in der Ewigkeit werdet ihr erkennen, was ihr aus eurer Lebenszeit, aus euren Jahren, Tagen und Stunden gemacht habt und was ihr aus ihnen hättet machen können.
Dort wird euch klar werden, was ihr im Leben versäumt habt. Darum benützt die Lebenszeit, um alles gut zu machen.
Was würden die Menschen alles tun, um ein anderes Leben zu beginnen, wenn sie wüssten, was die Ewigkeit ist!» Zitat aus dem Buch Maria Simma, Meine Erlebnisse mit Armen Seelen
Der Tod von Maria Simma hat viele Menschen in Vorarlberg, aber auch in manchen Teilen Europas stark bewegt. Durch ihr Buch, ihre Kassetten und Vorträge war sie weit herum bekannt. Ihr Tod kam sehr überraschend. Am Dienstag, den 16. März 2004, rief der Heimleiter vom Sozialzentrum Bezau im Bregenzerwald, wo Maria Simma die letzten fünf Monate verbracht hatte, bei Pfarrer Bernhard Weiss in Scheidegg im Allgäu an. Maria Simma ginge es nicht gut, ob er nicht gleich kommen könne. Als Pfarrer Weiss im Sozialzentrum Bezau eintraf, merkte er sofort, dass es mit Maria Simma zuende ging. Pfarrer Weiss verrichtete mit ihr die Sterbegebete, gab ihr die letzte Ölung und den apostolischen Segen. Als der Priester die Worte sprach: «Eilet zu Hilfe, ihr Heiligen Gottes; ihr Engel des Herrn, empfangt ihre Seele, bringt ihre Seele vor die Augen des Höchsten hin! Christus empfange dich, der dich gerufen; mögen dich Engel geleiten in Abrahams Schoss», hat Maria Simma ihre Seele ausgehaucht und durfte um 21 Uhr zu Gott heimkehren. Sie hat wirklich nach dem Grundsatz gelebt: Wie dein Sonntag, so dein Sterbetag. Am Freitag, den 19. März 2004, fand um 14.00 Uhr die Beerdigung auf dem Friedhof in Sonntag statt. Vorgängig wurde in der vollen Dorfkirche der Seelenrosenkranz gebetet. Anschliessend fand das Requiem statt, zelebriert vom Ortspfarrer Gerhard Schrafstetter in Konzelebration mit fünf weiteren Priestern. Pfarrer Fridolin Bischof, der Nachfolger von Pfarrer Alfons Matt, hielt die Abschiedspredigt. Er war vom Jahre 1976 bis 2002 Pfarrer in Sonntag. Nach offizieller Schätzung waren 300 Personen in der Kirche anwesend. Pfarrer Bischof streifte auch kurz das Leben von Maria Simma. Sie wurde am 2. Februar 1915 in Sonntag geboren als zweites von acht Kindern. Ihr Bruder Josef ist im Zweiten Weltkrieg in Russland in Murmansk im Mai 1942 erfroren. Ihr jüngster Bruder Eduard fiel ebenfalls im Russland-Feldzug mit siebzehneinhalb Jahren. Wenn in Sonntag einmal die Messe ausfiel, ging Maria Simma in eines der Nachbardörfer zur Messe. Unter Pfarrer Matt hat sie während mehreren Jahren die Kinder auf die Erstkommunion vorbereitet. Sie hat das sehr gut gemacht und auch viele Eltern haben das nach Jahren noch lobend anerkannt. Maria Simma hatte einen grossen Briefverkehr zu bewältigen. Pfarrer Bischof hat von einem der Briefträger erfahren, dass Maria Simma bis zu 50 Briefe am Tag bekommen hat. Mehr konnte sie nicht bewältigen. Ihr ganzes Leben hatte sie in den Dienst des Arme Seelen-Apostolates gestellt, sehr oft auch in der Nacht. Unermüdlich hat sie gebetet und gesühnt. Maria Simma wurde aber auch sehr oft um Rat gebeten. Im Sommer kamen nicht selten sieben bis acht Omnibusse allein aus Frankreich, ferner Österreich, der Schweiz, Deutschland, Belgien. Oft kamen auch Eltern, deren Kinder Selbstmord begangen hatten, und wollten Hilfe und Rat. Da Maria Simma sehr einfach gelebt hat, konnte sie auch viele Menschen finanziell unterstützen, wenn sie merkte, dass sie in Not waren.
Einmal hörte Maria Simma im Zugabteil einen Mann schrecklich fluchen. Sie stand auf und stellte den Mann zur Rede. Er solle doch so gut sein und aufhören, Gott zu lästern. Später, nach vielen Jahren, erschien ihr die Seele jenes Mannes und sagte ihr, dass das Vaterunser, das sie damals für ihn gebetet habe, ihn gerettet habe, und er dankte ihr dafür und bat sie um ihr weiteres Gebet.
Ihr Pfarrer Alfons Matt hat in seinem Bericht an den Bischof unter anderem geschrieben: «Maria Simma hat wohl von früher Kindheit an den Wunsch gehabt, den Armen Seelen zu helfen. Sie hat auch die Ablasstage eifrig benützt und viele Ablassgebete für die Armen Seelen verrichtet. Dass man aber für die Armen Seelen auch Sühne leisten kann, das hat sie nicht gewusst, bis es über sie gekommen ist. Diese Sühneleiden sind sehr schwer und haben den ganzen Opfergeist und das Bewusstsein des Gelübdes gebraucht, diese stellvertretenden Leiden ganz freiwillig zu übernehmen ...
Bei der Lawinenkatastrophe im Januar 1954 erfuhr Maria Simma von Armen Seelen, dass noch lebende Opfer unter dem Schnee vergraben waren. Das letzte lebende Opfer wurde zwei Tage später in Blons gefunden. Auch andere Katastrophen des Marianischen Jahres wurden ihr vorhergesagt. Die Hochwasserkatastrophe des Sommers 1954 hat sie mir zwei Tage vor den Zeitungsnachrichten angekündigt. Arme Seelen sprachen ihr davon. ...
Die Liebe und Gerechtigkeit Gottes im Fegfeuer wurden Maria Simma in wunderbarer Harmonie offenbart. Jede Seele wird nach der Art ihrer Verfehlungen und nach dem Affekt, mit dem sie die Sünde beging, bestraft» (zitiert aus Simma, Meine Erlebnisse mit Armen Seelen, S. 24-34).
Bei einer Würdigung von Maria Simma darf ein Name auf keinen Fall fehlen: Alfons Matt war während 30 Jahren Pfarrer von Sonntag (1938- 1976) und der geistliche Führer von Maria Simma. Er hat ihr Charisma von Anfang an erkannt und wesentlich gefördert. Bei seiner Beerdigung waren der Bischof von Feldkirch, Bruno Wechner (unter grosser Rührung), 40 Priester und 1000 Gläubige anwesend. Drei Meter von ihrem Grab entfernt, nachdem Pfarrer Schrafstetter das Grab eingesegnet hatte, kam es mir plötzlich in den Sinn, wie meine Beziehung zu Maria Simma angefangen hatte.
1967 besuchte ich mit meiner Frau einen Vortrag, den Maria Simma in Stein am Rhein gehalten hat. Am anderen Morgen sprach ich im Pfarramt vor und durfte mit Maria Simma sprechen. Ich sagte ihr, dass mich ihr Vortrag über die Armen Seelen fasziniert habe und dass ich der Meinung sei, ihre Gedanken sollten in Buchform erscheinen. Ich bot ihr meine Dienste als Verleger an und sie sagte mir zu. Gleich darauf warf mir der liebe Gott einen Stein in den Garten. Ein dreiwöchiger militärischer Wiederholungskurs war fällig. Ich erhielt mein Aufgebot nicht zu meiner Panzertruppe, sondern als Büro-Ordonanz zum Gotthard nach Andermatt. Mein Hauptmann hatte wenig Arbeit für mich und ich hatte genügend freie Zeit, um in diesen drei Wochen den ganzen Text von Maria Simma in gutes Deutsch abzufassen und druckfertig zu machen.
Das Buch erlebte bislang 18 Auflagen in deutscher Sprache und acht Auflagen in Französisch, ferner Übersetzungen in sieben Sprachen. So begann unsere 37 Jahre dauernde intensive Zusammenarbeit zwischen Autorin und Verleger.Maria Simma hatte von Gott ein Charisma, aber sie hat sich nie etwas darauf eingebildet.
Sie blieb ihrer Lebtag eine einfache, bodenständige Christin, die im Stillen Grosses wirkte.
Requiescat in pace – der Herr lasse sie ruhen in Frieden.
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Don Bosco
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