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Die Fastenzeit

#1 von Hildegard Maria ( gelöscht ) , 18.02.2012 09:23

Die Fastenzeit

Unterricht über die vierzigtägige Fastenzeit



Diese ernsteste und heiligste Zeit des ganzen Jahres erinnert an das Beispiel des Erlösers, der vierzig Tage lang fastete. Die Zahl "vierzig" ist in der Sprache der Heiligen Schrift die heilige Zahl der Buße. Wenn der Herr im alten Gesetze die Menschen für ihre Laster strafen wollte, schickte er eine vierzigtägige, ja sogar einmal eine vierzigjährige Züchtigung, wie z.B. bei der Sintflut, wo es 40 Tage regnete, oder bei der vierzigjährigen Wanderung des jüdischen Volkes durch die Wüste.

Diese vierzigtägige Bußzeit soll uns also an die Wahrheit erinnern, dass wir die Sünden tilgen sollen, deren traurige Folgen uns die Kirche in der Vorfastenzeit gezeigt hat.

Die vollkommene Tilgung der Sünde schließt aber zweierlei ein, die Sühne des begangenen Unrechtes und die Bewahrung vor dem künftigen Fall.

Durch die Sünde haben wir tollkühn die von Gott gewollte Ordnung verletzt und so seine Gerechtigkeit herausgefordert. Die Ordnung wird wieder hergestellt, indem entweder der Herr uns straft oder wir selbst freiwillig es tun durch die Buße. Letzere Art ist natürlich die verdienstlichste und zugleich leichtere.

Aber auch für die Zukunft sollen wir uns gegen das Böse wappnen. Die Erbsünde hat das ursprüngliche Gleichgewicht zwischen dem Geiste und Fleische gestört. An Stelle der Unterordnung der Sinne unter das Gesetz der Vernunft und des ganzen Menschen unter Gottes Willen ist die Auflehnung des Geistes und des Fleisches getreten, der Stolz und die Sinnlichkeit.

Was tut nun die Buße? Sie demütigt den Geist und züchtigt das Fleisch; so bewahrt sie vor dem Bösen, macht den Willen stark und zieht ihm reichliche Gnaden zu, wie das uns auch in der Fastenpräfation gesagt wird.

Diese vierzigtägige Bußzeit erinnert uns aber auch daran, dass das Osterfest das höchste aller christlichen Feste ist und darum eine außerordentliche Vorbereitung bedarf.

Im Alten Bunde verlangte Gott mehrmals, wenn er besondere Wohltaten spenden wollte, eine vierzigtägige Vorbereitung.

Bevor Moses auf dem Sinai und der Prophet Elias auf dem Berge Horeb dem Herrn nahen durfte, mußten sie vierzig Tage fasten.

Die Christen sind nun auch alle berufen, in Bälde nicht nur den Herrn zu rufen, sondern sogar ihn in ihr Herz aufzunehmen. Das allein wäre also schon Grund genug, weshalb die Kirche ihren Kindern eine vierzigtägige Vorbereitungszeit in Gebet und Buße vorschreiben könnte.

Wozu ermahnt die Fastenzeit?

1. Vor allem sollst du diese günstige Zeit, diese wahren Tage des Heiles wohl anwenden, um den Geist der Buße in dir erneuern. Sollten auch manche rechtmäßig vom eigentlichen Fasten entschuldigt sein, so ist doch niemand davon befreit, den Geist der Buße in sich zu erwecken und zu unterhalten. Immerdar soll dieser Geist uns sündhafte Menschen beseelen, aber ganz besonders in der Fastenzeit, wo die ganze Christenheit in der Bußgesinnung sich erneuert.

In diesem Bußgeiste sollst du alle Leiden und Schicksalsschläge annehmen, welche der liebe Gott über dich kommen läßt, in diesem Geiste die Leidenschaften bekämpfen und vor allem der Sünde dich enthalten; denn die Hauptsache ist die wahre, aufrichtige Abwehr des Herzens von der Sünde.

Um diesen Bußgeist in uns zu wecken, fügt die Kirche zu den schon seit Septuagesima angeordneten Gebräuchen noch folgendes hinzu: die Blumen und anderer zur Freude stimmender Zierat soll an den Tagen wenigstens, an welchen kein Heiligenfest gefeiert wird, von dem Altar entfernt sein; die Orgel soll, wenn es angeht, beim Fastenhochamt sowie zur Vesper nicht gespielt werden, und der Gesang soll ernster und getragener sein.

2. Du sollst dich auf einen möglichst würdigen und fruchtreichen Empfang der heiligen Osterkommunion vorbereiten; das ist das Hauptziel der Fastenzeit. Mit Christus soll auch der Christ durch vollständige Sinnes- und Lebensänderung aus dem Grabe der Sünde sich erheben. Sieh, darin liegt die Bedeutung der Osterbeichte, zu welcher alle Christen, um sich von ihren schweren Sünden zu reinigen, während der österlichen Zeit von der Kirche angehalten werden in der liebevollen Absicht, sie so teilnehmen zu lassen an den Freuden und Früchten der Erlösung.

Zu diesem Ende halte dich mehr gesammelt. Um den Geist der Sammlung zu ermöglichen, verbietet die Kirche jetzt alle öffentlichen, geräuschvollen Lustbarkeiten, Tänze, lärmende Hochzeiten. Entferne dich, so viel es geht, von den Zerstreuungen, und lebe zurückgezogen, gleichsam wie der Heiland in der Wüste.

Dann bete mehr und eifriger, wohne womöglich auch an Werktagen dem heiligen Messopfer bei. Erforsche dein Gewissen fleißiger, erwecke oftmals Reue und Leid, höre die Fastenpredigten.

Die Kirche vermehrt ja jetzt den Gottesdienst, die Abhaltung von Andachten, die Verkündigung des Wortes Gottes.

Betrachte das Leiden Christi oder lies darüber in frommen Büchern. Verrichte öfter den Kreuzweg und andere Andachten zum leidenden Heiland. Wenn du ernstlich erwägst, dass der Herr sich zum Schlachtopfer für die Sünde gemacht, dann wirst du gewiss kein weichliches Glied unter einem dornengekrönten Haupte sein wollen. Das Andenken an die Größe der Liebe und der Leiden eines Gottes macht uns die Übung der Buße nicht bloß erträglich, sondern leicht und süß und treibt uns an, dadurch noch zu ersetzen, was dem Leiden Christi abgeht (Kol. 1,24), d.h. was er uns noch zu leiden übrig gelassen hat, um seine Leiden an uns wirksam zu machen. Nur wenn wir mit Christus leiden, werden wir auch mit ihm verherrlicht werden.

Der Aschermittwoch


Evangelium des heiligen Matthäus 6,16-21

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr fastet, so sollt ihr nicht traurig sein wie die Heuchler, denn sie entstellen ihre Angesichter, damit die Menschen sehen, dass sie fasten. Wahrlich sag ich euch, sie haben ihren Lohn schon empfangen. Du aber, wenn du fastest, salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht, damit es die Menschen nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater es sehe, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird es dir vergelten. Ihr sollet euch auf Erden keine Schätze sammeln, wo sie der Rost und die Motten verzehren, und wo sie die Diebe ausgraben und stehlen; sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo sie weder Rost noch Motten verzehren, und wo sie die Diebe nicht ausgraben noch stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.

Warum wird dieser Tag Aschermittwoch genannt?

Weil die katholische Kirche an diesem Tage Asche segnen und uns damit bestreuen läßt.

Zu welchem Zwecke wird die Asche gesegnet?

Auf dass in denjenigen, die sich mit derselben bestreuen lassen, wach gerufen werden:

1. die Erinnerung an den Tod

2. der Geist wahrer Demut

3. der Preis aufrichtiger Buße



Was betet der Priester, wenn er uns mit Asche bestreut?

"Gedenke, o Mensch, dass du Staub bist und wieder zu Staube zurückkehren wirst." (1 Moses 3,19)


Findet sich schon bei den Büßern des Alten Bundes der Brauch, sich mit Asche zu bestreuen?

Ja; denn Gott hat selber befohlen, dass die Israeliten zum Zeichen der Buße sich sollten mit Asche bestreuen lassen (Jer. 25,34); desgleichen hat der König von Ninive getan (Jon. 3,6), auch König David, der sogar sein Brot mit Asche bestreute (Ps. 101,10); ferner Judith (Judith 9,1), Mardochäus (Esth.4,1), Job (Job.42,6) u. a.

Nutzanwendung. Keine Betrachtung ist geeigneter, unser Herz mehr von der Welt und ihrer Eitelkeit abzuziehen und die Liebe zur Tugend und den Bußgeist uns einzuflößen als der Gedanke an den Tod. "Es ist dem Menschen gesetzt, zu sterben, und dann folgt das Gericht. (Hebr. 9,27) Du bereitest dir aber einen seligen Tod und ein gnädiges Gericht durch Sühne der Begangenen und Meidung künftiger Sünden.

Möge die Austeilung der heiligen Asche dich erfüllen mit der Gesinnung der Demut, der Buße, der Unterwürfigkeit unter den Willen Gottes und der bereitwilligen Annahme des Todesurteils, welches der Herr über die sündigen Menschen gesprochen, sowie mit dem Verlangen, die heilige Bußzeit gut und eifrig zu beginnen und daraus den vollen Nutzen einer wahren Bekehrung zu gewinnen.

(entnommen aus: Katholische Handpostille, von P. Leonhard Goffine, 1921)


Hildegard Maria

RE: Die Fastenzeit

#2 von Hildegard Maria ( gelöscht ) , 18.02.2012 10:21

Kehrt um!

Lasst die Sünden, auf, kehrt um
und glaubt ans Evangelium!

Gott liebt euch und will euch erretten.
Erwacht, zerbrecht des Teufels Ketten!

Macht Unrecht möglichst wieder gut!
Gesegnet, wer da Buße tut.

Vertraut dem Herrn, tut seinen Willen!
Dann wird er eure Sehnsucht stillen.




Rainer Lechner, etika.com


Hildegard Maria

   

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