|
Familienweisheit der Ratzingers
Michael Hesemann über das Zeugnis Georg Ratzingers in Mein Bruder, der Papst
ROM, 29. Februar 2012 (ZENIT.org). – Zum Anlass der Veröffentlichung des Buches „Mein Bruder, der Papst“ von Michael Hesemann auf Englisch äußerte sich der Autor und Historiker Michael Hesemann gegenüber der englischen Ausgabe von ZENIT in einem Interwiev.
Auf die Frage, wie seine persönliche Erfahrung mit dem Bruder des Papstes gewesen sei während er das Buch geschrieben habe, antwortete Hesemann, dass er zunächst den Bruder des Papstes durch die Vermittlung der Initiative „Deutschland pro Papa“ kennengelernt habe. Nachdem sich ein erstes Gespräch als sehr einvernehmend und freudnlcih herausstellte, habe er die Idee gehabt, ein Interview folgen zu lassen. Georg Ratzinger stimmte zu und es wurde beschlossen, aus dieser Idee ein kleines Buch werden zu lassen. Nachdem Georg Ratzinger eine Operation am Knie überstanden hatte, sei er nach Regensburg gereist und habe jeweils morgens und nachmittags täglich über 10 Stunden Interviews aufgenommen. Das Ergebnis war ein langes und detailliertes Interview. Danach habe er es transkribiert, ein Buch daraus gemacht und das Manuskript Georg Ratzinger zur Prüfung übergeben.
„Da Georg Ratzinger an einer Krankheit leidet, die seine Sehfähigkeit auf 10 Prozent reduziert, musste ich ihm das Buch in einer weiteren Arbeitswoche vorlesen. Mit dem endgültigem Einvernehmen von Msgr. Gänswein wurde das Buch, pünktlich zum Papstbesuch in Deutschland, im Jahre 2011 veröffentlicht“, so Hesemann.
Auf die Frage, welcher Teil des Buches für ihn der bedeutendste sei, erklärte er: „Ehrlich gesagt interessierte mich am meisten, ob es im Leben des Papstes eine Art ‚Fingerabdruck Gottes‘ gab, Zeichen der göttlichen Vorsehung für sein Papstamt, oder ob es alles zur Zufall war. Ich fand tatsächlich einen ‚roten Faden‘, der sein ganzes Leben durchzog und sogar bis vor seine Geburt zurückreichte. Seine Großeltern heirateten in einer Pilgerkirche in Österreich, wo die Jungfrau Maria ein Jahrhundert zuvor in einem Fensterglas erschienen war. Seine Eltern begegneten sich, weil sein Vater dafür in der Pilgerzeitung von Altötting warb, dem wichtigsten marianischen Heiligtum von Bayern. In dessen Nähe wurde er auch geboren und getauft. Ein anderes Anzeichen ist, dass er völlig ambitionslos war. Er war bereits mit seiner Aufgabe als Kaplan in einer Münchener Pfarrei völlig zufrieden, sogar bevor er nach Freising zum Lehren berufen wurde.“
Im Buch sind aber auch Stellen zu finden, die über für Georg Ratzinger belastende Erinnerungen berichten. Hesemann erklärte, dass es für Msgr. Ratzinger sehr schwierig gewesen war, sich mit tragischen Momenten der Familiengeschichte auseinanderzusetzen. „Er hatte manchmal sogar Tränen in den Augen“, so der Autor.
Auf die Frage, wovon der Leser bei diesem Buch am meisten profitieren könne, führte Hesemann aus, dass es zum Beispiel eine Inspiration für junge Männer sein könne, die sich zum Priestertum berufen fühlten, aber auch für alle, die in einer Familie leben. Gerade in der gegenwärtigen Zeit, in der viele Familie zerbrochen seien und an Scheidung, Misstrauen und Uneinigkeit litteen, sei das Beispiel der Ratzinger-Familie ein Ideal und Vorbild für jede Familie und ein Zeichen der Hoffnung. Die Familie habe so stark zusammengehalten, dass sie die Turbulenzen einer harten Zeit im Glauben habe überstehen können, ebenso den Terror der Nazis und die Brutalität des zweiten Weltkrieges.
Bezüglich der Ähnlichkeit von Georg und Joseph Ratzinger betonte Hesemann, dass beide sehr demütig seien, auch ein wenig schüchtern, herzlich und großzügig. Es sei faszinierend zu beobachten, wie ein Mensch aus einfachem Familienhaus einen bodenständigen Glauben und theologisches Genie miteinander vereinen könne.
„Nach einem missionarischen Papst wie Johannes Paul II. braucht die Kirche einen Lehrer, jemanden, der die Grundfesten stärkt. Die Arbeit an diesem Buch half mir, diesen Aspekt besser zu verstehen, indem ich etwas über seine Wurzeln lernte, und ich bin mir sicher, dass es den Lesern genau so gehen wird. [jb]
Buchtipp:
Georg Ratzinger/Michael Hesemann: Mein Bruder, der Papst, Herbig, Heimstetten 2011.
Georg Ratzinger/Michael Hesemann: My Brother, the Pope, Ignatius Press, San Francisco 2012.
http://www.smartredirect.de/ad/clickGate...2Ftv-lourdes%2F
Fröhlich sein,
Gutes tun
und die Spatzen
pfeifen lassen.
Don Bosco
http://www.fatima.pt/portal/index.php?id=14924
Beiträge: | 2.147 |
Punkte: | 646 |
Registriert am: | 28.09.2010 |
Er "überholte" am Donnerstag altersmäßig auch seinen Amtsvorgänger Johannes Paul II.
Vatikanstadt (kath.net/KAP) Seit diesem Donnerstag ist Papst Benedikt XVI. (84) der älteste Papst seit über 100 Jahren. Er feiert in 46 Tagen, am 16. April, seinen 85. Geburtstag und ist damit künftig älter als sein Amtsvorgänger Johannes Paul II. (1978-2005). Ältester Papst der Kirchengeschichte war Leo XIII. (Vincenzo Gioacchino Pecci, 1878-1903), der im Alter von 93 Jahren starb. Im 19. Jahrhundert erreichte der am längsten regierende Papst der Neuzeit, Pius IX. (Giovanni Maria Mastai-Ferretti, 1846-1878), das Alter von 85 Jahren und knapp 9 Monaten. Im 18. Jahrhundert wurde Clemens XII. (Lorenzo Corsini, 1730-1740) fast 88 Jahre alt.
Bereits seit Juni 2010 ist Benedikt XVI. der am längsten amtierende deutsche Papst der Kirchengeschichte. Die durchschnittliche Regierungszeit der sieben Päpste vor ihm, die gemeinhin als "Deutsche" gelten, hat er mit seinen bislang fast sieben Pontifikatsjahren weit hinter sich gelassen - sie liegt bei unter zwei Jahren. Das kürzeste Pontifikat eines deutschen Papstes, jenes von Damasus II. im Jahr 1048, dauerte nur 24 Tage.
http://kath.net/detail.php?id=35444
http://www.smartredirect.de/ad/clickGate...2Ftv-lourdes%2F
Fröhlich sein,
Gutes tun
und die Spatzen
pfeifen lassen.
Don Bosco
http://www.fatima.pt/portal/index.php?id=14924
Beiträge: | 2.147 |
Punkte: | 646 |
Registriert am: | 28.09.2010 |
Forum Software ©Xobor.de | Forum erstellen |